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Immer in Bewegung: die Stattbad-Terrasse

16. Mai 2015
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Stattbad Terrasse 2 Es gibt sie noch, die ver­steck­ten Orte. Wenn sie plötz­lich zugäng­lich wer­den, löst das einen AHA-Effekt aus: »Das war die gan­ze Zeit da, und wir haben es nicht gewusst!« So ein Ort ist die »Beweg­te Ter­ras­se« am Stadt­bad Wedding.

Platz an der Sonne

Denn sie liegt präch­tig – von ihr aus hat man einen wun­der­schö­nen Blick über den Spiel­platz Gericht­stra­ße und die Grün­an­la­ge an der Pan­ke. Einst war sie als Son­nen­ter­ras­se des Schwimm­bads gedacht, sie umspannt über Eck die »Gro­ße Hal­le« des Schwimm­bads, das im Jahr 1907 nach Plä­nen des dama­li­gen Stadt­bau­rats Lud­wig Hoff­mann errich­tet wur­de. Damals führ­ten aller­dings noch gro­ße Türen in die Hal­le hin­ein, doch die wur­den spä­ter irgend­wann besei­tigt. »Ich weiß nicht genau, wann das gesche­hen ist,« erzählt Ute Mai vom Ver­ein BAUFACHFRAU Ber­lin e.V., »jetzt wäre es natür­lich schön, wenn man sie wie­der ein­bau­en könn­te, aber das wäre auf­wän­dig und letzt­lich eine Kostenfrage.«
Stattbad TerrasseSo war die Ter­ras­se die gan­zen Jah­re über nur von einer klei­nen Hin­ter­tür aus erreich­bar – und ver­schwand aus dem öffent­li­chen Bewusst­sein. Die Betrei­ber des Statt­ba­des hat­ten schon ein­mal ver­sucht, sie durch eine Außen­trep­pe mit dem »Statt­gar­ten« in Hof des ehe­ma­li­gen Schwimm­ba­des zu ver­bin­den. Aber die Mit­tel, die im Jahr 2012 der Gebiets­fonds des »Akti­ven Zen­trums Mül­lerstra­ße« für die Ein­rich­tung des Statt­gar­tens zur Ver­fü­gung stell­ten, reich­ten für die Trep­pe nicht aus. Im ver­gan­ge­nen Jahr jedoch über­nahm das Quar­tiers­ma­nage­ment Pank­stra­ße: Im Zusam­men­hang mit dem Pro­jekt »Auf die Plät­ze, fer­tig, los« des Ver­eins BAUFACHFRAU Ber­lin e.V.– ein gemein­nüt­zi­ger Bil­dungs­trä­ger für Frau­en in Bau­be­ru­fen – über­nahm das QM die Hälf­te der Kos­ten für eine Außen­trep­pe, die ande­re trug das Statt­bad. Die Trep­pe führt jetzt zum Pan­ke­grün­zug. Die Ter­ras­se wird zum (halb-) öffent­li­chen Raum.

Spiele-Verleih

Zu dem Pro­jekt gehört jedoch noch mehr: Der Ver­ein BAUFACHFRAU ent­wi­ckel­te zusam­men mit Anwoh­nern und Anwoh­ne­rin­nen auch diver­se Spiel­ele­men­te, die man sich künf­tig auf der Ter­ras­se aus­lei­hen kann. In die­ser »1. Ver­leih­sta­ti­on« gibt es Out­door-Schach­fi­gu­ren, Cross-Mini­golf-Anla­gen, Kro­cket, Back­gam­mon, eine Klet­ter­wand und diver­se ande­re Spiel­ele­men­te, die man ein­fach mal aus­pro­bie­ren soll­te: auf der Ter­ras­se oder auch unten im Park.
Die Ver­leih­sta­ti­on soll künf­tig an fünf Tagen in der Woche geöff­net sein, so kün­dig­te Jochen Küp­per vom »Statt­bad« an. Es besteht aber die Hoff­nung, dass sich hier eine eige­ne Dyna­mik ent­fal­tet und sie irgend­wann auch am Wochen­en­de zugäng­lich sein wird. Hier fin­den Fami­li­en näm­lich gera­de­zu idea­le Bedin­gun­gen vor, man kann die Ter­ras­se gut auch mit Kin­dern ver­schie­de­ner Alters­stu­fen besu­chen. Für alle ist etwas da, und bei gutem Wet­ter scheint die Son­ne immer irgend­wo auf der »Beweg­ten Terrasse«…
—-
Autor: Chris­tof Schaf­fel­der, “Ecke Müllerstraße”
Die­ser Bei­trag erschien zuerst in der Zeit­schrift “Ecke Mül­lerstra­ße”, Mai 2015

Gastautor

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  1. Eine wei­te­re Info:
    Kunst statt Köpper

    Das 1908 eröff­ne­te Stadt­bad Wed­ding steht seit 2002 leer. Die Bäder­be­trie­be hat­te aus Kos­ten­grün­den den Stöp­sel gezo­gen. Arne Piep­gras hat die Schwimm­hal­le vor fünf Jah­ren gekauft. Die Fir­ma Statt­bad Ber­lin hat aus den alten Wasch­räu­men mit Bade­wan­nen, Umklei­de­ka­bi­nen und Schwimm­be­cken abge­fah­re­ne Aus­stel­lungs­flä­chen gemacht und ver­mie­tet an Krea­ti­ve, die hier arbei­ten. Es gibt auch ein Bis­tro im Erd­ge­schoss. Piep­gras will das Haus sanie­ren. Der 58-Jäh­ri­ge hat­te das Schwimm­bad auch dem Senat für die Kunst­hal­le Ber­lin zur Mie­te angeboten.

    Ursprüng­lich woll­te Piep­gras das Stadt­bad unter dem Namen Pool­house-Gal­lery zum kul­tur­wirt­schaft­li­chen Zen­trum für Krea­ti­ve umbau­en. Bis auf die Schwimm­hal­len soll­ten alle Gebäu­de abge­ris­sen wer­den. Rund­her­um waren neue Loft­bü­ros, Ate­liers, Musik-Pro­ben­räu­me und Auf­nah­me­stu­di­os im alten Tech­nik­kel­ler geplant. Es gab detail­lier­te Plä­ne für 169 Ate­liers. Die Sanie­rung des Hau­ses kos­tet bis zu vier Mil­lio­nen Euro. Geld, das Piep­gras nicht hat.

    Und auch Arne Piep­gras setzt auf die Zusam­men­ar­beit mit dem Bezirk. Er spricht von Bil­dungs­pro­jek­ten mit Schü­lern, die im Statt­bad lau­fen sol­len. Dadurch will Piep­gras För­der­mit­tel akqui­rie­ren, um das Haus zu sanie­ren. “Wir brau­chen die Unter­stüt­zung vom QM und vom Bezirk”, so Piep­gras. In den kom­men­den sechs Mona­ten will er anfan­gen zu bau­en. Gel­der aus dem Senats­pro­gramm “Bil­dung im Quar­tier (BiQ)” will der Inves­tor beantragen.
    http://www.berliner-woche.de/wedding/bauen/stadtbad-wedding-will-foerdergelder-d75624.html

    Geld das Piep­gras nicht hat, aber für die Dra­go­ner Kaser­ne in Kreuzberg:

    Febru­ar 2015
    Piep­gras ist nur ein Zwi­schen­ver­wer­ter und ver­mit­telt nach eini­gen Que­re­len ‘sein Ange­bot’ an Herrn Dr. EbM, Geschäfts­füh­rer eines ver­schach­tel­ten Fir­men­kon­sor­ti­ums, des­sen Zen­trum die EPG Glo­bal Pro­per­ty Invest mit Sitz in Prag ist. Für das ehe­ma­li­ge Kaser­nen­ge­län­de wird die Dra­gon­er­hö­fe GmbH aus der Tau­fe geho­ben. Piep­gras ist mit 10% durch sei­ne Gericht­stra­ße 65 GmbH dar­an beteiligt.

    http://upstall.36komma7.de/index.php?id=61

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