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Kleine Geschichten aus dem Kiez:
Weddingmelder: Wenn es eng wird

19. Mai 2025

Unsere Autor:innen sind mittendrin – nicht nur im Wedding, sondern auch im Alltag unserer Leser:innen. Beim Friseur, auf dem Spielplatz oder beim Schlendern durchs Viertel: Überall gibt’s etwas zu entdecken, zu lauschen und zu erzählen. Und manchmal schreiben uns Leser:innen direkt – daraus entstehen diese kleinen, echten Kiez-Momente. Alles echt. Alles Wedding.

Gieß den Kiez: Unsere Straßenbäume brauchen Wasser! Das bisschen Regen der vergangenen Tage hat keineswegs gereicht. Das Grünflächenamt ist mit mehreren Fahrzeugen im Bezirk unterwegs, aber wir alle können die Gärtner:innen unterstützen, indem wir den Baum vor unserem Haus gießen. Dafür können wir auch die im ganzen Stadtteil liegenden Straßenbrunnen nutzen.


Im Barbershop auf der Müllerstraße liegt der Duft von Rosenwasser in der Luft. Zwischen dem Surren der Maschine und dem Schnipsen der Schere erzählt Ömer, der Meister, mit ruhiger Stimme von seiner Familie. Dreizehn Onkel, allein väterlicherseits. Eine riesige türkische Verwandtschaft, über viele Länder verteilt – viele leben inzwischen in Deutschland, einige in Österreich.

„Unser Haus, das in der Türkei stand, gibt’s nicht mehr“, sagt er. Das Erdbeben 2023 hat es dem Boden gleichgemacht. Sein Blick bleibt kurz leer, doch dann lächelt er wieder. Ömer wohnt heute mit seiner Familie im brandenburgischen Umland – ein gemietetes Haus, ruhig gelegen. Jeden Tag pendelt er zum Laden in den Wedding.

Während er mit sicherer Hand die Augenbrauen kürzt, fallen an den anderen Plätzen die Haare leise auf den Boden. Der Azubi steht schon bereit – später wird er fegen, wie jede Stunde, wie jeden Tag.


Wer kennt das nicht? Die Menschen bestellen immer mehr online, was dem stationären Einzelhandel stark zusetzt. Noch immer werden viele Bestellungen von Lieferanten mit Kleinlastern zugestellt. Und da kann es auf mancher Straße schon mal eng werden, wie hier an der Dubliner Straße. In diesem Fall haben sich die beiden Lieferwagen so nah beieinander platziert, dass nur noch für Fahrräder und Fußgänger ein Durchkommen war, über mehrere Minuten. Da hilft nur warten - und vielleicht selbst nicht so viel online bestellen...


Reparatursäule an der Jülicher Straße, Foto: Samuel Orsenne

Die Berliner Hochschule für Technik und das Projekt „Zukunft findet Stadt“ eröffnen heute um 12 Uhr eine neue Fahrradreparatursäule auf dem Campus (Haus D, Luxemburger Str. 10). Die Station wird von Prof. Dr. Joachim Villwock im Beisein von Bezirksstadtrat Christopher Schriner feierlich eingeweiht. Sie steht nicht nur Hochschulangehörigen, sondern auch der Öffentlichkeit rund um die Uhr zur Verfügung. Das Angebot fördert klimafreundliche Mobilität und unterstreicht die Öffnung der Hochschule zur Stadtgesellschaft.


Leserfrage von Lion:

"Sagt mal, ist euch auch aufgefallen, dass die Tauben rund um den Leo extrem mehr geworden sind ? Ich wohne direkt am Leo und jeden Tag landen Tauben bei offenen Fenstern auf meinen Fensterbrettern und die Schwärme, die man sieht, sind auch mehr als früher." Vielleicht ist er mit dieser Beobachtung nicht alleine? Schreibt uns gerne, ob ihr das auch so seht.


Hier geht hoffentlich noch lange Zeit etwas - besorgt werden wir immer gefragt, ob die Fischerpinte am Südende des Plötzensees gerettet sei. Die Frage stellt sich aber im Moment nicht, denn auf unabsehbare Zeit hat der jetzige Pächter Besitzschutz. Genießen wir es, solange es geht!


Leserfrage von Thorsten:

Heubuder Brücke über die Panke - inzwischen gesperrt

"Die Holzbrücke über die Panke an der Heubuder Straße ist ja nun schon eine Ewigkeit gesperrt und es tut sich dort auch nichts weiter... Geht es da überhaupt weiter?"

Darauf angesprochen, teilt uns die Pressestelle des Bezirksamts umgehend mit: "Die Planungen zum Ersatzneubau der Heubuder Brücke wurde aufgrund des bekannten Zustandes priorisiert, eingetaktet und die Grundlagenermittlung ist abgeschlossen. Infolge fehlendem Personal kann die Planung voraussichtlich erst ab dem IV. Quartal 2025 fortgesetzt werden. Die Prüfung und Bewertungen zur kurzfristigen Instandsetzung der vorhandenen Brücke und ggf. Nutzung der Unterbauten zur Montage einer Behelfsbrücke führte infolge der Schäden am Haupttragwerk zu einem abschlägigen Ergebnis. Der Beginn der Bauarbeiten ist abhängig vom Planungsfortschritt und den erforderlichen Genehmigungen zum Ersatzneubau der Brücke. Mit dem Beginn der Bauarbeiten ist frühestens 2027 zu rechnen."

Und jetzt ihr!

Ihr habt selbst was Spannendes entdeckt, was wir noch nicht auf dem Radar haben? Dann her damit! Am liebsten mit Bild an: [email protected]


Lust auf mehr Wedding? Dann bleibt dran – wir sammeln weiter für euch! Und versorgen euch mit dem Weddingmelder - und den kleinen und großen Geschichten aus dem Wedding.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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