Ein Markt für Menschen, die wenig Geld haben
Am 11. Oktober steigt wieder einmal auf dem Nettelbeckplatz ein „Goldnetz Sozialmarkt“. Hier können Menschen mit geringem Einkommen (gegen Vorlage eines entsprechenden Bescheids) gespendete und von Langzeitarbeitslosen aufgearbeitete Kleidung, Technik oder Accessoires für wenig Geld erstehen. Das Ganze steht unter dem launigen Motto „Goldener Oktober“ und verspricht ein kostenfreies Rahmenprogramm „in herbstlicher Atmosphäre“. Ist schon großartig, wie hier prekäre Lebensumstände, also Armut und soziale Not, zum Anlass für ein herbstbuntes Event genommen werden, das gar erst nicht das unangenehme Gefühl aufkommen lassen will, dass hier Menschen einkaufen, die sonst vielleicht im Müll wühlen würden.
Nichts gegen die Veranstalter, die mit ihren Sozialmärkten in Wedding oder Reinickendorf bestimmt nur Gutes tun wollen. Viel besser würde mir allerdings gefallen, diese Märkte würden zugleich auch Plattform sein, gegen eine Politik zu demonstrieren, die Armut und Not zulässt.
Autor: Ulf Teichert
Die Kolumne erscheint ebenfalls jeden Samstag im Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding
Lieber Herr Teichert,
alles ist business oder anders formuliert: Das Geschäft mit den Armen, nachzulesen bei:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/politische-debatte-die-asozialen-ganz-unten-und-ganz-oben/7395058.html
http://www.amazon.de/Die-Asozialen-Unterschicht-ruinieren-profitiert/dp/3421045712/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1376120067&sr=1–1
Es gibt übrigens auch einen Caritas Geschäftsklimaindex!!!
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Profit geht über Nächstenliebe – Handelsblatt Caritas Geschäftsklimaindex