„Berlin hat mich verändert – ich kam als Architekt, ging als Zeichner und blieb als Illustrator.“
Yves Kervoelen, 38 Jahre alt, stammt aus Savoyen in Frankreich, hat aber bretonische Wurzeln. Vor 15 Jahren zog es ihn nach Berlin, zunächst mit einem klaren Ziel: als Architekt Karriere zu machen. Nach seinem Architekturstudium in England und einem Praktikum in Berlin wollte er an den Master an der Universität der Künste machen. Doch das Leben hatte andere Pläne: Eine Reise nach Australien brachte den Wandel. „Dort habe ich mein Talent fürs Zeichnen entdeckt – und gemerkt, dass ich damit glücklicher bin als mit Architektur.“
Heute ist Yves freiberuflicher Illustrator und bekannt für seine einzigartigen Werke, die Aquarellfarben mit schwarzen Fineliner-Zeichnungen verbinden. Mit Photoshop kombiniert er diese zu eindrucksvollen Motiven, die sowohl Berliner als auch internationale Architektur in einem neuen Licht zeigen.
„Der Fernsehturm inspiriert mich am meisten – ein Wahrzeichen, das so viel über Berlin erzählt.“
Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt der Eiffelturm vor dem Centre Français in der Müllerstraße, ein Motiv, das auch den Wedding-Kalender 2024 ziert. Neben diesem hat Yves die Pankebrücke an der Wiesenstraße, den Flakturm Humboldthain, das Amtsgericht Wedding und das Robert-Koch-Institut illustriert. Eine besondere Liebeserklärung an den Wedding ist sein Heft über die Nazarethkirche, das wie ein klassisches Schulheft gestaltet ist.
„Der Wedding ist für mich eine Schatzkiste an Architektur und Geschichten – jede Ecke hat Charakter.“
Yves' künstlerische Karriere begann mit einer Postkarte der Oberbaumbrücke, die zu einer ganzen Kollektion und später zu einer Ausstellung über Berlin, Paris und Tokio wurde, die im Cafe Zaunkönig hing. Seine Werke gibt es als Karten, Poster und Kalender – darunter auch den Wedding-Kalender, der die schönsten Seiten des Stadtteils zeigt (für 30 Euro, zwei Stück für 58 Euro).
„Berlin ist grün und voller schöner Architektur – aber nicht alles passt zusammen. Der Amazon Tower? Der ist einfach hässlich.“
Obwohl Yves mittlerweile in Kreuzberg wohnt, hat er lange im Wedding gelebt – unter anderem in der Genossenschaft in der Prinzenallee 58 und in der Nähe der Badstraße. Auf Märkten wie dem Weddingmarkt oder in kleinen Geschäften wie KeKu Kerzenkunst in der Brüsseler Straße und dem Bioladen in der Tegeler Straße verkauft er seine Werke. Seit zwei Jahren illustriert er auch Kinderbücher und bringt so seine Liebe zum Detail in neue Formen.
„Ich liebe es, auf Kunstmärkten mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Dort entsteht die echte Verbindung zu meinen Motiven.“
Kalender eine Liebeserklärung
Der Wedding-Kalender mit Motiven wie dem Flakturm, der Pankebrücke und der Nazarethkirche ist immer noch erhältlich. Perfekt als Geschenk oder um das eigene Zuhause mit den schönsten Ansichten des Weddings zu schmücken. Erhältlich auf dem Weddingmarkt, bei KeKu Kerzenkunst oder im Bioladen in der Tegeler Straße.
„Der Kalender ist eine Liebeserklärung an den Wedding – und an die Menschen, die hier leben.“