Für viele Brunnenviertler geht mit dem Neubau des Olof-Palme-Zentrums ein Wunsch in Erfüllung. Nach der Grundsteinlegung geht der Neubau des Gebäudes in der Demminer Straße gut voran. Im Herbst soll Richtfest gefeiert werden.
Die Kinder haben sich ein Schwimmbad im Keller gewünscht. Und eine Rutsche vom zweiten Stock in den Garten. Weder für das eine noch für das andere konnte Sabine Smentek, Jugendstadträtin in Mitte, bei der Grundsteinlegung den Startschuss geben. Das neue Olof-Palme-Zentrum in der Demminer Straße im Brunnenviertel wird ohne Rutsche auskommen müssen, ohne Schwimmbad und ganz ohne Keller. Dennoch gab es bei der Zeremonie nur frohe Gesichter. Kinder und Erwachsene freuen sich auf das Zentrum und die vielen Möglichkeiten, die es dem Kiez ab Herbst 2015 eröffnen soll.
Seit vielen Jahren fehlt es im Brunnenviertel an Platz für Projekte. Ganz besonders schmerzlich vermissen die Initiativen und Vereine einen großen Saal für ganz verschiedene Nutzungen: für Sport, für die Jugend, für Kultur, für Senioren und für Nachbarschaft. Was die Stadträtin bei der Grundsteinlegung sagte, wird im Brunnenviertel deshalb besonders gern gehört: „Das wird keine stinknormale Freizeiteinrichtung. Der Schwerpunkt wird auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegen, aber hier soll noch ganz viel mehr für den Kiez passieren.
Grundsteinlegung mit Jugendstadträtin Sabine Smentek (weißer Helm).Multifunktionale Räume und ein großer Saal mit 260 Quadratmetern
Konkret bedeuten diese Worte, dass in Regie des Jugendamtes mit insgesamt 2,55 Millionen Euro ein zweistöckiges Gebäude mit 740 Quadratmetern errichtet wird. 2,2, Millionen Euro stammen aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“, der Rest sind Eigenmittel des Bezirks Mitte. „Der Grundgedanke ist, dass die meisten Räume multifunktional angelegt sein sollen“, erklärt Marcus Lehmann vom Jugendamt. Seminare sollen dort möglich sein, Sport und Bewegung sollen Raum bekommen, aber auch klassische Freizeitangebote wie basteln sind eingeplant.
„In einem Raum wird es eine Spiegelwand für Theater- und Tanzprojekte geben“, sagt Marcus Lehmann. Eine kleine Lehrküche wird integriert, ein Cafébereich als zentraler Ort des Austauschs dienen. Auch der große Wunsch der Brunnenviertler soll sich erfüllen. Im Olof-Palme-Zentrum entsteht ein großer Saal mit 260 Quadratmetern, der in drei Räume unterteilbar ist und der komplett bestuhlt 199 Menschen Platz bietet.
Noch in diesem Jahr soll ein Träger für das neue Haus gesucht werden
Stand der Dinge: Der Neubau Ende August 2014.Die bisher feststehenden Gegebenheiten im Gebäude hat das Jugendamt nicht vom Schreibtisch aus geplant. Zusammen mit dem Quartiersmanagement Brunnenstraße wurden eine Zukunftswerkstatt und Workshops mit Schulen, Kitas und Projektträgern im Kiez durchgeführt. So sollten auch ganz viele Kinderwünsche ihren Weg in die Planungen finden. Auf die genaue inhaltliche Ausgestaltung des neuen Hauses, das an der Stelle des alten Olof Palme-Jugendzentrums entsteht, wird auch der künftige Träger Einfluss haben. Er soll noch in diesem Jahr gesucht werden. „Wir wollen einen Jugendhilfeträger finden, der es sich auf die Fahnen schreibt, ganz viel Kooperation zu organisieren. Der Kiez soll stark integriert werden“, sagt Marcus Lehmann. Zwei bis drei Personalstellen werde das Jugendamt im neuen Haus finanzieren.
Das alte Olof-Palme-Jugendzentrum war vor gut 20 Jahren gebaut worden. Der Neubau ist aufgrund von Baumängeln nötig geworden. „Das alte Haus war von Anfang an bautechnisch fehlgeplant. Es war nie dicht, es gab Schimmel und es war von der Aufteilung her ungünstig. Eine Sanierung wäre erheblich teurer geworden als der Neubau“, sagt Marcus Lehmann. Im Januar 2012 war das Jugendzentrum vorübergehend an den Ausweichstandort in der Swinemünder Straße 80 gezogen. Ob es dort mit dem Auszug der Hugo-Heimann-Bibliothek Ende dieses Jahres bis zur Fertigstellung des neuen Hauses schließen muss, sei noch nicht geklärt, so Lehmann. Im Herbst soll jedenfalls am alten, neuen Standort in der Demminer Straße das Richtfest stattfinden, für kommenden Jahr Herbst steht die Eröffnung des Olof-Palme-Zentrums ganz dick im Terminkalender der Kiezinitiativen.
Text und Fotos: Dominique Hensel
„Wir wollen einen Jugendhilfeträger finden, der es sich auf die Fahnen schreibt, ganz viel Kooperation zu organisieren. Der Kiez soll stark integriert werden“, sagt Marcus Lehmann. Zwei bis drei Personalstellen werde das Jugendamt im neuen Haus finanzieren.
Warum muß ein Träger gefunden werden?