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Hauptstadtsekt vom Humboldthain:
Der Wedding schäumt am Kaiserstuhl

16. Oktober 2024
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Wer schon län­ger im Wed­ding wohnt, den kann so schnell nichts mehr über­ra­schen. Für mich als Sohn eines Win­zers ist aber die Tat­sa­che, dass es einen Wein­berg in unse­rem Stadt­teil gibt, doch jedes Jahr wie­der ein Aha-Erleb­nis. Aus den Trau­ben wird der Hum­boldt­hai­ner Hauptstadtsekt. 

2019 sind die Reben erneu­ert wor­den, seit­her gedei­hen dort Trau­ben der Sor­te Sou­vi­gnier gris. Schon seit 1987 gibt es den Wein­berg am Nord­west­rand des Hum­boldt­hains, der ohne die tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung von badi­schen Win­zern nicht denk­bar wäre. Denn es reicht ja nicht, die Trau­ben zu ern­ten. Zum Glück unter­stützt von Anfang an die Win­zer­ge­mein­schaft Ach­kar­ren vom Kai­ser­stuhl die Gärtner:innen des Bezirks. Die­se holt die vom Grün­flä­chen­amt gele­se­nen Trau­ben nach Baden, kel­tert sie und lässt sie zu Wein ver­gä­ren. Nun aber kommt’s: Der Wein wird dort ver­sek­tet, zum soge­nann­ten Hum­boldt­hai­ner Haupt­stadt­sekt.

Foto: Bezirks­amt Mitte

150 Kilo­gramm Trau­ben haben die Gärtner:innen im Hum­boldt­hain in die­sem Jahr geern­tet. Revier­lei­ter Uwe Diec­kow und Kevin Köst­ner besuch­ten im Sep­tem­ber die Win­zer­ge­nos­sen­schaft im Kai­ser­stuhl, um dabei zu sein, wenn aus Ber­li­ner Trau­ben der Haupt­stadt­sekt entsteht.

Und wie geht es wei­ter? Erst im Früh­jahr erhal­ten die fast 400 Reb­stö­cke wie­der einen Schnitt, bevor die nächs­te Gene­ra­ti­on Trau­ben her­an­rei­fen kann. Dar­aus wer­den nur etwa 100 Fla­schen pro Jahr abge­füllt. Den Sekt gibt es auch nir­gend­wo zu kau­fen, son­dern er ist immer ein Geschenk des Bezirks­amts Mit­te zu spe­zi­el­len Anlässen.

Der Weinberg in der Wiesenstraße ist bereits abgeerntet. Foto: Hensel
Der Wein­berg in der Wie­sen­stra­ße Foto: Hensel

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

3 Comments Leave a Reply

  1. Naja, einen funk­tio­nie­ren­den Bezirk Mit­te wür­de jeden­falls die Kom­mu­nal­ver­wal­tung von Stutt­gart nicht hinbekommen.
    Vom nicht funk­tio­nio­nie­ren­den Tun­nel­bau mal ganz abgesehen.

  2. Nett, dann kön­nen die bei­den Ber­li­ner Dienst­rei­sen­den in Baden Würt­tem­berg sich auch mal anschau­en, wie eine funk­tio­nie­ren­de Kom­mu­nal­ver­wal­tung aussieht.

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