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4 Parks für Weddinger, Teil 2

29. April 2017
Parks im Wedding: der Humboldthain. Foto: Hensel
Parks im Wed­ding: Blick auf den Rosen­gar­ten im Hum­boldt­hain. Foto: Hensel

An Grün­flä­chen sind wir im Wed­ding ins­ge­samt nicht unter­ver­sorgt. Gera­de des­we­gen soll­ten wir aber auch wis­sen, wel­cher Park sich wofür eig­net und wohin sich ein Spa­zier­gang ganz beson­ders lohnt. Im zwei­ten Teil unse­rer klei­nen Serie (Teil 1) schau­en wir uns in und um den Gesund­brun­nen um. Bis zu fünf Punk­te ver­ge­ben wir für jede Kategorie.

Der Humboldthain steckt voller Möglichkeiten

Parks im Wedding: Frühling im Humboldthain. Foto: Hensel
Früh­ling im Hum­boldt­hain. Foto: Hensel

Einer der ältes­ten Volks­parks, aber von den Zer­stö­run­gen des Welt­kriegs geprägt ist der Hum­boldt­hain. 1869 bis 1876 ange­legt, wur­de er dem For­scher und Welt­rei­sen­den Alex­an­der von Hum­boldt gewid­met. Daher ach­te­te der Gar­ten­bau­meis­ter Gus­tav Mey­er auf Arten­viel­falt und Land­schafts­ein­drü­cke – sogar einen bota­ni­schen Gar­ten mit ein­hei­mi­schen Tie­ren gab es. Im Krieg wur­den zwei Flak­tür­me in den Park hin­ein­be­to­niert. Spä­ter wur­den sie zum Teil mit Trüm­mern zuge­schüt­tet. Der süd­li­che ist heu­te eine Rodel­bahn, die 84 Meter hohe nörd­li­che Hum­boldt­hö­he ist bekannt für die Aus­sichts­platt­form mit Stahl­skulp­tur und die Klet­ter­wand. Auch ein Rosen­gar­ten, ein Frei­bad und ein Aben­teu­er­spiel­platz kamen hinzu.

für Kin­der 5 Punk­te (Rodel­bahn, gro­ßer Spiel­platz, Som­mer­bad, Abenteuerspielplatz)

für Akti­ve 5 Punk­te (Jog­gingstre­cke, Frei­bad, Bestei­gung Flak­turm, Kletterwand)

für Ent­de­cker: 4 Punk­te (Flak­turm, Aus­sicht, Rosengarten)

Gesamt­wer­tung:  14 Punkte


Park am Nordbahnhof: es fährt kein Zug

Park am Nord­bahn­hof Foto: Hensel

Leicht erhöht liegt die­ser 2009 eröff­ne­te moder­ne und sehr natur­na­he Park, der von der umge­ben­den Stadt mit Zäu­nen und Mau­ern abge­schnit­ten ist. Das ist kein Wun­der, denn das Are­al stell­te frü­her das Gleis­vor­feld des Stet­ti­ner Bahn­hofs dar, der nach dem Krieg abge­ris­sen wur­de. Zu Mau­er­zei­ten wucher­te die Vege­ta­ti­on unge­stört zwi­schen den Glei­sen. Die gro­ße Wie­se in der Mit­te wird sich auch wei­ter­hin selbst über­las­sen (gut für Pflan­zen und Tie­re); auf Inseln gibt es ein­ge­bau­te Spiel­plät­ze. Zur Wed­din­ger Gar­ten­stra­ße hin, wo eine kilo­me­ter­lan­ge Back­stein­mau­er an den Bahn­damm-Cha­rak­ter erin­nert, ste­hen Bäu­me, die Schat­ten spen­den. Der Hoch­seil­gar­ten Mount­Mit­te und vie­le Beach­vol­ley­ball­fel­der bie­ten vie­le Freizeitmöglichkeiten.

für Kin­der 2 Punk­te (mini­ma­lis­ti­sche Spiel­plät­ze, Natur zum Entdecken)

für Akti­ve: 3 Punk­te (Jog­gingstre­cke, Beach­vol­ley­ball, Hochseilgarten)

für Ent­de­cker: 2 Punk­te (schön gestal­tet, Stadt­na­tur, nahe an der Mauergedenkstätte)

Gesamt­wer­tung: 9 Punk­te


Mauerpark: Überbewertet

Flohmarkt Mauerpark
Der Floh­markt am Mau­er­park. Foto: Hensel

Eben­falls ein frü­he­res Bahn­hofs­ge­biet geriet das Gelän­de durch den Mau­er­bau ins städ­te­bau­li­che Abseits. Nach 1989 wur­de der Todes­strei­fen für alle geöff­net, wur­de Teil der Ber­li­ner Olym­pia­pla­nun­gen und 1994 wur­de der ers­te Bau­ab­schnitt des Mau­er­parks ein­ge­weiht. Für Ber­lin-Besu­cher ist er ein Anzie­hungs­punkt ers­ter Güte – das sonn­täg­li­che Karao­ke, der Floh­markt und der schö­ne Blick auf den Fern­seh­turm ste­hen in jedem Rei­se­füh­rer. Um die Mau­er­park­erwei­te­rung ver­sus Woh­nungs­bau wird seit Jah­ren hef­tig gestrit­ten, das Ergeb­nis ist ein Kom­pro­miss, der kei­nen so rich­tig zufrie­den­stellt. Der viel zu klei­ne, zuge­müll­te und voll­kom­men über­be­wer­te­te Park wird aktu­ell um 7 Hekt­ar erwei­tert, die jüngst vom Bezirk Mit­te an Pan­kow abge­tre­ten wurden.

für Kin­der 3 Punk­te (über­füll­ter Spielplatz)

für Akti­ve: 2 Punk­te (Karao­ke, Floh­markt, Schaukel)

für Ent­de­cker: 2 Punk­te (Ber­lin-Fee­ling, Aus­sicht, Atmosphäre)

Gesamt­wer­tung: 7 Punk­te


Franzosenbecken: Durchatmen an der Panke

Das Franzosenbecken an der Panke. Foto: Hensel
Das Fran­zo­sen­be­cken an der Pan­ke. Foto: Hensel

Die­se an ihren Rän­dern stark abfal­len­de  Wie­se hat einen beson­ders schrä­gen Namen – “Olymp”. Und auch “Fran­zo­sen­be­cken”, nach dem benach­bar­ten Fran­zö­si­schen Fried­hof, ist nur der inof­fi­zi­el­ler Name des Are­als, denn eigent­lich han­delt es sich um ein Hoch­was­ser­auf­fang­be­cken der gleich dane­ben flie­ßen­den Pan­ke. Mit die­ser ist sie durch einen Durch­lass im Damm ver­bun­den, über den ein Rund­weg führt. Ein­ge­rahmt von Hoch­häu­sern, Spiel­plät­zen und Klein­gär­ten kann man hier so rich­tig durch­at­men – und es fühlt sich ein klein wenig nach Stadt­rand an.

für Kin­der 3 Punk­te (Spiel­plät­ze in der Nähe, rodel­ge­eig­ne­ter Hang)

für Akti­ve: 2 Punk­te (Jog­ging­rund­kurs)

für Ent­de­cker: 2 Punk­te (Pan­ke)

Gesamt­wer­tung: 7 Punk­te

zu Teil 1 der Serie


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