Die Kinder der Kita Vielfalter in der Exerzierstraße haben es wirklich, wirklich gut. Sie durften am Freitag (5.5.) vor allen anderen die Stationen von „1, 2, 3, Kultummel“ im Labyrinth Kindermuseum in der Osloer Straße ausprobieren. AmSamstag (6.5.) um 11 Uhr öffnet das Mitmachmuseum für alle mit seiner neuen Ausstellung zum Thema Vielfalt. Ein Jahr lang haben Familien, Schulen und Kitas nun Zeit, den Vielfalter kennenzulernen.
Der Vielfalter ist ein niedlicher kleiner Schmetterling und sozusagen der Mittelpunkt der neuen Ausstellung. Er tummelt sich auf Plakaten, an Wänden und er schlummert in der Verkleidungskiste. Der Vielfalter hat zwei riesengroße Augen, zwei Flügel in Herzform, zwei Antennen und als Körper einen Fingerabdruck. „Das Thema Vielfalt liegt in der Luft, doch es ist schwer zu greifen. Deshalb haben wir für die Kinder den Vielfalter entwickelt. Er bringt eine gewisse Leichtigkeit in ein schweres Thema“, sagt Museumsleiterin Ursula Pirschel.
Kein einfaches Thema, diese Vielfalt. Während einigen Erwachsenen dabei viele schwere und komplizierte Worte einfallen wie Diskurs und Diversität, können sich die Kinder im Labyrinth Kindermuseum einfach als Vielfalter verkleiden, ganz leicht von Spielstation zu Spielstation wuseln und Vielfalt erleben. Die Kinder aus der Kita in der Exerzierstraße jedenfalls machten es so und mit viel Freude.
Etwa 180.000 Euro hat die Konzeption und Herstellung der Pop-up Stores laut Ursula Pirschel gekostet, was nur dank verschiedener Förderer finanziert werden konnte. Hauptunterstützer der neuen Ausstellung ist die LOTTO-Stiftung Berlin. Entdeckt werden können Spielecken zum Thema Reisen und Willkommen sein, Essen und Sprache. Wie bunt die Welt ist, das kann man in der Lego-Bausteinkiste sehen. Den Barfußpfad geht man am besten ohne Socken und wenn man plötzlich verreisen will oder muss, ist „Ich packe meinen Koffer“ ein richtig gutes Spiel. Im Spiegelkabinett staunten die Kitakinder über die Veränderungen, die eine Perücke hervorrufen kann.
Die 24. Ausstellung im Kindermuseum in der Osloer Straße 12 richtet sich an Kinder im Alter von drei bis elf Jahren. Es geht ums Spielen und ums Spaß haben – aber auch ums Lernen. Dazu hat sich das Team das Labyrinth Kindermuseum viele Gedanken gemacht. „Als außerschulischer Lernort wollen wir Impulsgeber sein“, sagt Ursula Pirschel. Parallel zur Ausstellung gibt es deshalb ein interessantes Rahmenprogramm mit Workshops, Weiterbildungen für Pädagogen sowie ein spezielles Sommerferienprogramm zum Thema Glück sowie Arbeitsblätter für eine Vertiefung der Themen in der Schule.
In September feiert das Labyrinth Kindermuseum übrigens Geburtstag. Es wird 20 Jahre alt. Bis dahin und noch bis Mai 2018 können alle Kinder die Ausstellung „1, 2, 3, Kultummel“ besuchen und auf spielerische Weise die Vielfalt der Welt entdecken. Die Schirmherrschaft für die Ausstellung hat das Deutsche Kinderhilfswerk übernommen. Museumspatin ist seit 2014 die Schauspielerin und Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts.
Labyrinth Kindermuseum Berlin, Osloer Straße 12, Telefon (030) 800 93 11–50, Eintritt ab 5,50 Euro
Saisonale Öffnungszeiten
Mai bis September: Fr 13–18 Uhr, Sa + So 11–18 Uhr
Oktober bis April: Do + Fr 13–18 Uhr, Sa + So 11–18 Uhr
Während der Berliner Schulferien: Mo-Fr 9–18 Uhr, Sa + So 11–18 Uhr
Öffnungszeiten für Gruppen ganzjährig: Mo-Fr 9–18 Uhr (nur mit Anmeldung)
Text und Fotos: Dominique Hensel