Ihr fahrt täglich mit dem Rad durch die Stadt? Ihr freut euch über den frischen Fahrtwind und einen Beitrag zum Klimaschutz, ärgert euch aber über die schlechte Infrastruktur und den fehlenden Platz auf den Straßen? Dann gibt es heute und in den nächsten Tagen drei Mal die Gelegenheit, gemeinsam mit anderen für ein neues Bewusstsein in der Verkehrspolitik und besseren Radverkehr einzutreten.
Heute: die traditionsreiche Sternfahrt
Am Sonntag, den 2. Juni radeln Fahrradbegeisterte aus ganz Deutschland wieder aus allen Himmelsrichtungen zum Großen Stern in Berlin. Es handelt sich um eine Demo, die von Politik und Verwaltung fordert, die Verkehrswende endlich anzupacken. Seit 1977 gibt es die Sternfahrt, mittlerweile ist sie zur größten jährlichen Fahrrad-Demonstration der Welt angewachsen. Auf 19 Routen geht es zum Großen Stern, unter anderem über die Stadtautobahnen A100 (Südring) und A115 (AVUS) und durch die ganze Stadt. Um 11.00 Uhr könnt ihr am Bahnhof Wedding, um 11.15 Uhr am U‑Bahnhof Osloer Straße dazustoßen.
“Über Jahrzehnte wurde die Infrastruktur vor allem für Autos geplant. In Berlin nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad – allein 2018 wuchs der Radverkehr um neun Prozent. Radfahrende quetschen sich auf enge Streifen, weil immer mehr Autos den Platz auf der Straße fressen. Die Politik muss deshalb Flächen umverteilen.” Alle Infos auf der Seite des ADFC Berlin.
Ab heute drei Wochen klimafreundlich
Was ist Stadtradeln? Berlin nimmt vom Sonntag, 2. Juni bis Montag, 22. Juni an der Kampagne “Stadtradeln” teil. In dieser Zeit soll jeder mit dem Fahrrad zurückgelegte Kilometer gezählt werden. Ziel der Kampagne ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ein Zeichen für vermehrte Radförderung in der Kommune zu setzten – und letztlich Spaß beim Fahrradfahren zu haben. Berlin hat im letzten Jahr im bundesweiten Ranking den 3.Platz mit 1.444.796 Km belegt.. Daran waren 5758 Radelnde beteiligt. (1. Platz: Hannover mit 2.112.257 Km und 9579 Radelnden).
Hier kann man sich für die Aktion noch schnell anmelden.
Besserer Radverkehr in der Müllerstraße
Fahrradfahren auf zu engen Radwegen ist schlimm genug. Aber auf der Müllerstraße südich der Seestraße gibt es gar keine Rad-Infrastruktur, obwohl es sich um eine breite Hauptverkehrsstraße handelt. Immer wieder werden die Planungen aufgeschoben. Die Aktivisten vom Radentscheid und von Changing Cities wollen eine geschützte Radspur aufbauen, um zu zeigen, wie sicher das Radfahren auf der Müllerstraße sein könnte. Die Aktion findet am Samstag, den 15. Juni von 11–15 Uhr in Form einer Demo auf dem Rathausvorplatz (Müllerstraße 147 vor dem Eingang des Café Simit Evi) statt. Die Organisatoren freuen sichab 10 Uhr über viele helfende Hände beim Aufbau.
Mehr Infos bei facebook.
Zu guter Letzt: Oft werden Radfahrer darauf hingewiesen, sie mögen doch bitte die Radwege benutzen. Hier mal ein Beispiel, was einem an Radweg in Berlin so angeboten wird. Das Beispiel ist in der Schwedenstraße nördlich der Osloer Straße aufgenommen.