Der klangvolle Name steht für einen afrikanischen Baum. Im Soldiner Kiez aber auch für ein vegetarisches Tagescafé, das seit Dezember 2017 wie eine bunte Oase an der oft eintönigen Soldiner Straße wirkt.
Ein Ort für Kommunikation
Schon von außen sieht man der Hausnummer 41 an, dass hier ein ansprechender, gemütlicher Ort entstanden ist. Das in blau gehaltene Sockelgeschoss, die gelb umrandeten Fenster und Türen, der stilisierte Baum in vielfältigen Formen. Der Name Baobab erinnert an die afrikanischen Wurzeln des Betreibers Victor, der im englischen Manchester aufgewachsen ist. Gemeinsam mit seiner aus Ungarn stammenden Frau Györgyi hat er in dem Kiez, in dem die kleine Familie auch wohnt, etwas Einzigartiges geschaffen. „Im Land meiner Vorfahren, Ghana, treffen sich die Menschen unter dem Affenbrotbaum, dem Baobab“, erzählt er. Unter den Ästen des Baobab versammelt man sich, dort wird kommuniziert. Ein Ort des Austauschs für die verschiedenen Bewohner des Kiezes ist auch in den großen Räumlichkeiten des Cafés entstanden, dessen Betreiber allein schon so viele Kulturen miteinander verbinden.
Experimentierfreudig
Leider hat Györgyi keine Zeit, um über ihre kulinarischen Inspirationen zu reden, gerade zur Mittagszeit hat sie alle Hände voll zu tun. Es gibt hier neben einem Frühstücksangebot auch Suppen, Eintöpfe oder Gemüsestrudel. „Die meisten Gerichte sind vegan oder können auf Wunsch vegan zubereitet werden“, sagt sie. Neben ihren eigenen ungarischen Einflüssen schimmern bei ihren Gerichten auch Gewürze und Rezepte aus asiatischen Gefilden durch. Als ob sich diese bunte Mischung auch auf die Einrichtung des Baobab übertragen hätte, sind die Wände in blau, orangerot oder sonnengelb gehalten – der Mut zum Experimentieren ist überall zu erkennen.
Im Hinterzimmer steht der Kamin. Dort gab es bis vor kurzem eine große Spielecke. Hier ist ein Co-Working-Space entstanden, der dem Baobab eine weitere Facette hinzufügen wird. Ein weltläufiger Treffpunkt, den man an dieser Stelle kaum vermuten würde. „Unsere Hausverwaltung ist froh, dass wir diese Gegend belebt haben“, erzählt Victor stolz. Viele Sprachen sind jetzt schon zu hören, zufällig gestrandete Besucher erkunden neugierig das Café und auch Stammgäste sind froh, dass es so etwas in ihrem Kiez gibt: eine Ausnahmeerscheinung.
Website
Baobab, Soldiner Str. 41, Mo-Fr 12–18 Uhr (Mai 2022)
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