Es gibt jetzt einen guten Grund, auf der Seestraße bis zur Togostraße zu laufen: das Babàbar. Diese Café-Bar-Boutique lässt die Herzen der Freunde raffinierter Süßspeisen und italienischer Weine höher schlagen. Der gute Geschmack ist hier König. Das hat auch mit Babà zu tun, einer süditalienischen Spezialität.
Große Liebe zu Italien
Das Lebensmotto des Betreibers des Babàbar lautet: „Geschmack ist geiler als Geiz“. Seit Jahrzehnten hat Timothy Weltner viele Urlaube in Italien verbracht und sich durch die guten Lebensmittel dieses Landes probiert. Er liebt das Land und hat auch die Sprache gelernt. „Ich fahre regelmäßig mit einem Kumpel nach Italien, um Weine, Käse und andere Spezialitäten einzukaufen“, erzählt der gelernte Elektrotechniker, was seine vielen Erfahrungen mit den Leckereien vom italienischen Stiefel erklärt. Dabei stießen die beiden auf einen Bauern, der sie seinen Fragolino-Dessertwein probieren ließ. Allerdings sei der unverkäuflich, sagte der Bauer – bis er sich auf ein Tauschgeschäft mit guten Zigarren einließ. Nun gibt es den Wein bei uns im Wedding; er wird zu einem Menü-Gedeck mit frisch zubereitetem Pistazien- oder Mandelkuchen gereicht. Zum Gedeck kann man natürlich auch Mineralwasser oder einen Likör bekommen, den Caffè Crema Superiore aus der Astoria-Hebelmaschine gibt es idealerweise hinterher.
Zum Glück gibt’s Babà
Wer sich wundert, dass es in der Babàbar nur Preise gibt, die auf 88 enden, muss wissen, dass diese Zahl auf chinesisch baba heißt und als Glücksbringer gilt. Und zum Glück lässt uns Timothy in seinem Café Babà entdecken, eine neapolitanische Süßspeise. Dafür wird Hefeteig in einer Pilzform gebacken und anschließend in Grappa, Limoncello oder Bergamotte-Likör eingelegt. Das Ganze kann man mit einem Klecks Schlagsahne probieren. Der 52-jährige Hobby-Konditor muss es wissen; er experimentiert selbst viel mit der Kombination aus Süßem und Alkoholischem – wie es Babà nun mal ist.
Was es hier alles gibt
In den vielen Regalen an den Wänden und an der Theke finden sich neben den Gläsern mit Babà alle möglichen Leckereien aus dem Süden, die direkt von örtlichen Erzeugern bezogen werden. Pralinen, Antipasti, Cremes, Liköre, Grappa – und vor allem eine gute Wein-Auswahl. „Ich bevorzuge Lambrusco“, erzählt Timothy, „und wir haben sogar einen weißen Lambrusco im Sortiment.“ Kleine Salate, feine Wurst- und Käsespezialitäten werden durch eine raffinierte Idee ergänzt: Dafür wird der luftgetrocknete Rinderschinken Breasola in Milch gekocht und zu einer Tarte verarbeitet. Aus Käse und anderen Zutaten wird ein Pesto gefertigt. Bier gibt es übrigens auch. das kommt aber von Weihenstephan aus Bayern.
Das Babàbar lebt auch von den zwei riesigen Panoramafenstern mit Blick auf die breite Seestraße. Neben ihnen können die Gäste die quadratischen Berlin-Fotos von Ivoo Hofsté, dessen Atelier gleich um die Ecke liegt, bewundern. Farblicher Akzent ist Hellblau – Timothys Lieblingsfarbe. Man findet sie auf einigen Stühlen, Hockern und an der Theke. Das Babàbar ist modern und minimalistisch – schließlich soll nichts vom süßen Leben ablenken. Schon der Vorgängerladen, der Neontoaster, brachte eine italienische Note in den Wedding. Das dürfte dem Babàbar auch gelingen.