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Hunde, na klar. Aber bitte mit Leine!

31. Januar 2018
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Straßenschild. Foto: Sulamith Sallmann
Stra­ßen­schild. Foto: Sula­mith Sallmann

Ab mor­gen müs­sen alle Hun­de in Ber­lin grund­sätz­lich an die Lei­ne. Das neue Hun­de­ge­setz gilt offi­zi­ell ab Don­ners­tag und damit die Lei­nen­pflicht. Auch wenn es schwer wird, sie zu kon­trol­lie­ren und auch die soge­nann­ten Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum neu­en Gesetz noch gar nicht fer­tig sind, ist die neue Rege­lung gut und richtig.

Vor­weg sei gesagt: Die meis­ten Hun­de­be­sit­zer hal­ten sich ohne­hin bereits an das, was ab mor­gen nun Gesetz ist. Sie neh­men in der Stadt ihren Hund an die Lei­ne, neh­men Rück­sicht. Die offi­zi­el­le Rege­lung schützt nicht nur Men­schen ohne Hund, sie unter­stützt auch die­se kor­rek­ten Hun­de­hal­ter. Gegen das Fehl­ver­hal­ten jener, die sich nicht um Rück­sicht­nah­me sche­ren, gibt es jetzt zumin­dest ein Regel­werk. Bleibt zu hof­fen, dass es die Behör­den auch durch­set­zen können.

Auch mit dem neu­en Gesetz gibt es Aus­nah­men. Wer mit sei­nem Tier eine Hun­de­schu­le besucht hat und einen soge­nann­ten Hun­de­füh­rer­schein erwirbt, darf auch wei­ter­hin ohne Lei­ne spa­zie­ren gehen. Von der Lei­nen­pflicht befreit sind auch die Hun­de­be­sit­zer, deren Tier min­des­tens drei Jah­re ohne amt­lich regis­trier­te Zwi­schen­fäl­le fried­lich unter uns gelebt hat.

Hun­de gehö­ren in der Stadt an die Lei­ne. Schon aus Rück­sicht vor der Mehr­heit, die kei­ne Hun­de hat. Aber natür­lich haben auch die Hun­de ihre berech­tig­ten Bedürf­nis­se: sie wol­len ren­nen, brau­chen täg­lich Aus­lauf. Es gibt aus Sicht der Hun­de­be­sit­zer viel­leicht nicht genug Aus­lauf­flä­chen für die Vier­bei­ner, aber es gibt sie. Im Volks­park Reh­ber­ge etwa ist eine Hun­de­frei­lauf­flä­che aus­ge­wie­sen, im Hum­boldt­hain (ent­lang der Gus­tav-Mey­er-Allee) dür­fen Hun­de frei lau­fen, im Mau­er­park gibt es einen Hun­de­aus­lauf. Über­all sonst gilt ab Don­ners­tag: Hun­de, na klar. Aber bit­te mit Leine!

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

8 Comments

  1. … und das foto von dem “hun­de­aus­lauf­ge­biet” , wit­zig, ich hab heut wohl ein kaf­fee zuviel getrun­ken, aber wie man vor ort sein konn­te und nur das schild foto­gra­fiert. da zie­hen sich mir die fuss… nein ich schreib es nicht so, das wäre zu vul­gär und zieht die hun­de­be­sit­zer in ein zu elen­des bild. so, wie das ihre, also das des fotos des hun­de­aus­lauf­ge­bie­tes. es zeigt mal wie­der nicht die schön­heit, die ein hund aus­strah­len kann, wenn er glück­lich ist und den men­schen berei­chert, son­dern die blind­heit des soge­nann­ten jour­na­lis­ten, der auch ver­schweigt das die­ser hun­de­aus­lauf ( der ein­zi­ge ort an dem recht­lich ein hund jetzt “aus­ge­führt” wer­den darf) auf dem rad­weg ver­läuft und in der anbei des rad­wan­der­we­ges ber­lins, mit garan­tiert hohen fluk­tua­tio­nen zwi­schen rad­fah­rern die ent­spannt crui­sen, oder die stre­cke als rad­renn­bahn ver­wech­seln. garan­tiert ist aller­dings auch eine hohe anzahl von rad­fah­rern und dadurch immer­we­ni­ger hun­de­be­sit­zern, die dort das leben ihres gelieb­ten sozi­us aufs spiel set­zen­wol­len oder möch­ten. ich kann mir sicher­lich gut vor­stel­len, das jeder weiss, wie ent­spannt rad­fah­rer sein kön­nen. aber beson­ders in hun­de­aus­lauf­ge­bie­ten. aber auch ganz beson­ders, wenn sie mit helm, rad­ho­se, akku­mo­tor und 50km\ h schnell, an einem frei­lau­fen­den und spie­len­den hund, nicht brems­be­reit vor­bei­ra­sen, wäh­rend sie vor­her schon einen kilo­me­ter weit per­ma­nent, die klin­gel als nöti­gungs­grund­la­ge nut­zend, dem hun­de­be­sit­zer den letz­ten nerv rau­ben. abge­se­hen von den belei­di­gun­gen und ande­ren pro­vo­ka­tio­nen, denen man aus­ge­setzt wird. ihre art der bericht­erstat­tung ist für mich bedau­ernd. wo ist ihre befas­sung mit der kyno­lo­gie? kom­men­ta­re von pro und kon­tra. kein epi­log. nichts der­glei­chen und das schliesst eher auf des­in­ter­es­sen. bei mir hat der bericht eher den ein­druck hin­ter­las­sen, das sie das the­ma nicht wirk­lich als wür­dig erach­ten. scha­de, für mich ist das the­ma existenziell 😉

  2. oooooh mein gott, das nie­mals enden­de the­ma; und immer­wie­der schaf­fen wir es uns zurück­zu­ent­wi­ckeln. lei­nen­zwang ist nur eine recht­li­che grund­la­ge für den staat, sich juris­tisch aus der ver­ant­wor­tung zu neh­men, und um die wäh­ler­stim­men der hun­de­has­ser und hun­de­pho­bi­ker zu bekom­men. wie man mit hass und angst umgeht, muss jeder für sich ent­schei­den, das ist der preis der frei­heit. der hun­de­hal­ter ist ver­ant­wort­lich für sein haus­tier. wer eine straf­tat begeht durch unacht­sam­keit muss bestraft wer­den. aber wer noch nie auf­fäl­lig gewor­den ist soll sei­ne frei­heit genies­sen. immer­hin zah­le ich 300 euro im jahr, für nichts, nur weil ich 2 hun­de besit­ze. abge­se­hen von den tau­sen­den euro die ich neben­her aus­ge­be für fres­sen, tier­arzt, lecker­lies, spiel­zeu­gen etc. .seit 40 000 jah­ren sind hun­de teil des mensch­li­chen lebens. ohne lei­ne. die lei­ne ist der beweis das der mensch unfä­hig ist den hund zu sozia­li­sie­ren und ande­ren lebe­we­sen ver­trau­en zu kön­nen. seit zig gene­ra­tio­nen lebt mei­ne fami­lie in ber­lin und wir hat­ten schon immer hun­de. und schon immer lau­fe ich ohne lei­ne mit mei­nen hun­den und es kam noch nie zu einem vor­fall. die lei­ne benut­ze ich um sie fest­zu­lei­nen wäh­rend ich ein­kau­fe. ich will mich nicht recht­fer­ti­gen müs­sen oder gar stra­fe zah­len, nur weil ich mit mei­nen hun­den spa­zie­ren gehe, das ist dis­kre­di­tie­rung und es belei­digt mei­ne wür­de. hun­de berei­chern mein leben, sor­gen für eine bes­se­re gesund­heit. garan­tier­te täg­li­che bewe­gung und unter­hal­tun­gen regen mein gesam­tes vege­ta­ti­ves ner­ven­sys­tem an, mein sozia­les geflecht wird erwei­tert, rund­ume ver­stär­kung aller struk­tu­ren, allein zuzu­schau­en wie sie mit­ein­an­der spie­len und ren­nen, dösen, ein­la­den zum strei­cheln, wenn man erst­ein­mal gelernt hat in einem hund zu lesen kann man bestimmt behaup­ten, das sie ein­fach ein zuge­winn sind, dem es an nichts feh­len soll­te und schon gar­nicht an der frei­heit und wür­de aller lebewesen.

  3. Was der Autor über­sieht. Ein gene­rel­ler Lei­nen­zwang ver­stößt gegen die Tier­schutz-Hun­de­ver­ord­nung, die als Bun­des­recht Vor­rang gegen­über jedem Lan­des­recht hat (Art. 31 GG). Das gilt jeden­falls in den Fäl­len, in denen Hun­de­aus­lauf­ge­bie­te etwa für älte­re Men­schen nicht in erreich­ba­rer Nähe sind. Ich den­ke, dass das dem­nächst noch gericht­lich geklärt wer­den wird. Fakt aber ist jetzt schon, dass Herr Heil­mann mit sei­nem Hun­de­ge­setz ein beson­ders unpro­fes­sio­nel­les Regel­werk in die Welt gesetzt hat, das ein­mal mehr belegt, dass man wegen sei­nes Aus­schei­dens aus dem Senat nicht trau­ern muss.

  4. Vie­le Hun­de­hal­ter kön­nen sich nicht vor­stel­len, dass es Men­schen gibt, die eine gewis­se Angst vor Hun­den habe.
    Im vor­letz­ten Jahr wur­de ich in den Reh­ber­gen von einem frei lau­fen­den Hund ange­sprun­gen. Ich hat­te ein Kind auf dem Arm, der Hund, kei­ne Ahnung wel­che Ras­se, eher ein grö­ße­res Exem­plar, Rücken­hö­he ca 70 cm, rann­te auf uns zu und sprang mir gegen die Hüf­te. Der Besit­zer rief ihn zurück, ent­schul­dig­te sich win­kend aus der Fer­ne und mach­te den Hund zur Schne­cke, immerhin.
    Ich hät­te fast das Gleich­ge­wicht ver­lo­ren und stand dann dort mit Puls 200 und schrei­en­dem Baby im Arm.
    Kur­ze Zeit spä­ter, dies­mal Schil­ler­park, ein Hund springt mich aus dem Stand an. Der Hund war vor­her wohl im Matsch unter­wegs, jeden­falls hat­te ich Abdrü­cke an der Hose. Die Besit­zer gehen ein­fach wei­ter. Ich brül­le die Besit­zer an was das soll. Kei­ne Reaktion.
    Muss das sein? Bei­de Hun­de sind wahr­schein­lich “total lieb woll­ten ver­mut­lich nur spielen”.
    Aber wenn das Wohl der Hun­de und deren Bedürf­nis nach hun­de­ge­rech­tem Aus­lauf bedeu­tet, dass ich mein Bedürf­nis nach men­schen-art­ge­rech­tem Aus­lauf nicht mehr nach­kom­men kann, dann läuft da was falsch.

    Ges­tern lief ich am Volks­bark am Wein­berg vor­bei als ein Strei­fen­wa­gen anhielt und per Laut­spre­cher eine Frau mit Hund dazu auf­rief ihren Hund anzu­lei­nen. Fand ich erfreulich.

  5. Ich fin­de auch, dass es prak­tisch k e i n e n Hun­de­aus­lauf im Wed­ding gibt, wel­cher die­sen Namen ver­dient. Ich hät­te den Vor­schlag den alten Mett­mann­platz an der S‑Bahnbrücke hin­ten am Nord­ufer hin zur Tege­ler Stra­ße vom wenig genutz­ten Kin­der­spiel­platz in einen Hun­de­aus­lauf umzu­än­dern. Ich fin­de, dass im Wed­ding inzwi­schen genug Kin­der­spiel­plät­ze sind, z.B. der gro­ße Spren­gel­park oder der Zep­pe­lin­platz. Im Spren­gel­kiez soll­te für alle Anwoh­ner etwas dabei sein!

  6. Mir fällt die gro­ße Dis­kre­panz zwi­schen Men­schen die mit Hun­den leben und denen, die noch nie mit einem Tier gelebt haben auf. Letz­te­re kön­nen sich oft nicht vor­stel­len, was es bedeu­tet dem Hund den nöti­gen Frei­lauf und somit art­ge­rech­te Umstän­de zu ermög­li­chen. Fest steht: Jeder Besit­zer muss sein Tier unter Kon­trol­le haben und es darf ande­re nicht gefähr­den. Aber: Unter Hun­de­be­sit­zern ist ganz ein­deu­tig klar, dass sich wenig dar­an ändern wird, dass sie die Hun­de in Parks frei lau­fen las­sen. es geht schlicht nicht anders. Wo sind denn alter­na­ti­ven, die man von heu­te auf mor­gen in sei­nen All­tag ein­bau­en kann? 2x am tag in ein Hun­de­aus­lauf­ge­biet fah­ren? Im All­tag mit Arbeit und Kin­dern oft unmög­lich! Die ange­spro­che­nen Flä­chen sind wirk­lich höchs­tens für Meer­schwein­chen geeig­net, denn ein Hund hält sich nicht an einen 400m lan­gen Weg! ich den­ke die Stadt müsst im Inter­es­se aller auch über­le­gen wel­che Mög­lich­kei­ten und Frei­räu­me man für Tie­re schaf­fen kann, anstatt deren Plät­ze wei­ter ein­zu­schrän­ken. Tie­re und Hun­de gehö­ren zu unse­rem All­tag! Auch hier in Ber­lin und auch wenn vie­le Hun­de nicht mögen. Ich fän­de es schön, wenn das end­lich in die Köp­fe vor­dringt! Das “Pro­blem” wird näm­lich nicht gerin­ger, wenn man die Lei­nen­pflicht verhängt!

  7. Im Hum­boldt­hain dür­fen Hun­de lau­fen? Das ist Quatsch, es gibt da den Weg an der Gus­tav-Mey­er-Allee und es soll noch irgend­was geben, was ich bis­her nicht gefun­den habe. Das ver­dient die Bezeich­nung “Hun­de­aus­lauf­ge­biet” nicht, eben­so wenig wie der Weg in den Reh­ber­gen, der viel zu nah an der Stra­ße ist. 400 Meter Weg, hin und zurück – und dann? Es gibt weder in Wed­ding noch in Gesund­brun­nen ein Hundaus­lauf­ge­biet, das den Namen ver­dient. Ich bin gespannt, was nun pas­siert: Wie­vie­le Mitarbeiter_innen hat das Ord­nungs­amt? 😉 http://www.berliner-hundeauslaufgebiete.de/index.php/hundeauslaufgebiet-humboldthain.html

    • Du hast recht, der Aus­lauf im Hum­boldt­hain beschränkt sich auf den Weg ent­lang der Gus­tav-Mey­er-Allee. Das ist viel­leicht miss­ver­ständ­lich, ich kor­ri­gie­re das.

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