Heute ist Frühlingsanfang! Wer den Weddingweiser aufmerksam verfolgt, ist darauf gut vorbereitet – oder zumindest gut informiert. Wir haben uns in den vergangenen Wochen in den Weddinger Gärten umgesehen, waren im Gemeinschaftsgarten am Centre Francais, im Himmelbeet und im Mauergarten. Heute beschäftigen wir uns in diesem letzten Teil der „Weddinger Gärten“ gleich mit fünf Gartenprojekten. Unglaublich, aber sie alle befinden sich im und am Brunnenviertel.
Gemeinschaftsgarten Niemandsland
Im vergangenen Jahr ist der Gemeinschaftsgarten „Niemandsland“ auf dem ehemaligen Grenzstreifen an der Bernauer Straße angelegt worden. Der Garten ist 1.000 Quadratmeter groß und befindet sich nördlich des Elisabeth-Friedhofs nahe der Kapelle der Versöhnung und dem dortigen Roggenfeld. Das Niemandsland soll ein Ort der Begegnung und des Dialogs sein. Gedacht ist er vor allem für Gruppen und Gäste der beiden am Projekt beteiligten Kirchengemeinden, der Kirchengemeinde Am Weinberg und der Versöhnungsgemeinde. Hier sollen Begegnungen stattfinden und Gespräche geführt werden. Es wird aber auch gegärtnert. Die Blumenernte soll unter anderem als Altarschmuck dienen.
Am 1. April ist der Auftakt des diesjährigen Gartenjahres im Niemandsland. Zwischen 10 und 14 Uhr findet hinter der Kapelle der Versöhnung, Bernauer Straße 4, ein Garten-Einsatz statt. Es sollen ein Begegnungs-Areal und künftige Beete angelegt werden. Interessenten sind dazu eingeladen. Die Gemeinden bitten darum, Arbeitshandschuhe, festes Schuhwerk, Harke und Spaten mitzubringen – und gern etwas Verpflegung für die Pause. Ansprechpartner und gärtnerisch verantwortlich ist Bernd Schumann. Kontakt: [email protected], Telefon: (0176) 32603514.
Rosengarten im Humboldthain
Noch sind die Türen verschlossen, aber am 1. April, ganz kurz nach dem Frühlingsanfang öffnet auch der Rosengarten im Humboldthain wieder. Fans der schönen Anlage an der Brunnenstraße können sich schon auf die bunten Frühlingsblüher freuen. Denn obwohl der Bezirk Mitte schon seit Jahren kein Geld für die Bepflanzung hat, blühte der Rosengarten in jedem Frühling dank einer Spende des Vereins Berliner Unterwelten. Der Verein signalisierte bereits, auch in diesem Jahr wieder fürs Frühlingsgrün sorgen zu wollen.
Brunnengärten
Wo sind denn die Brunnengärten? Die Antwort ist einfach: sie sind überall im Brunnenviertel! Sie befinden sich in Hinterhöfen und in Mietergärten, auf der Gleim-Oase und sie sind auch die Pflanzkübel am Vinetaplatz. Brunnengärten ist auch nur eine Art Spitzname für ein vom Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße gefördertes Projekt namens „Grünräume nachbarschaftlich stärken“. Zwei Jahre lang stehen den Landschaftsplanern der gruppe F insgesamt 50.000 Euro aus dem Programm „Soziale Stadt“ zur Verfügung, um Garteninitiativen zu vernetzen und zu schulen. Und es sollen weitere Gärten entstehen. Unter anderem wird bereits über weitere Mietergärten und einen neuen Gemeinschaftsgarten auf der autofreien Seite der Stralsunder Straße nachgedacht.
Am Donnerstag (23.3.) findet zwischen 16 bis 18 Uhr die nächste Gartensprechstunde im Freizeiteck, Graunstraße 28, statt. Thema ist die „Pflanzenverwendung“. Das Projektteam gibt Tipps für die optimale Bepflanzung von schattigen Orten in Hinterhöfen, besonders sonnigen und trockenen Flächen und Hochbeeten. Der Termin ist auch zum Erfahrungsaustausch der Garteninitiativen gedacht. Interessenten sind willkommen. Kontakt: Bettina Walther (gruppe F), Telefon: (030) 6 11 23 34, E‑Mail: walther(at)gruppef.com
Gleim-Oase
Auch wenn bisher auch nur wenig blüht, die Saison haben die Gleim-Oasen-Paten Dunja Berndt und Holger Eckert bereits Anfang März begonnen. Wer genau hinschaut, sieht sie aber doch, die ersten Frühlingsboten auf der liebevoll gepflegten Grünanlage. Sie leuchten richtig auf den Beeten am Gleimtunnel. Die Gleim-Oase, eigentlich eine Verkehrsinsel, wurde 1985 Jahren angelegt. Nachdem sie zugewachsen und vergessen worden war, haben sie die ehemaligen Kiezläufer Dunja Berndt und Holger Eckert vor einigen Jahren entdeckt, freigeschnitten und belebt. Doch es wird nicht nur gegärtnert. Auch in diesem Jahr soll es wieder einige Aktionen wie Brunch und Lesungen auf der Gleim-Oase geben. Die Initiative geht übrigens erleichtert in die Pflanzsaison. Offenbar kann die Oase trotz der Wohnbebauung im Mauerpark nebenan und der dazu gehörigen Zufahrt direkt an der Gleim-Oase nun doch bleiben. Ursprünglich sollte sie der Zufahrt zum Wohngebiet weichen.
Krokuswiese im Humboldthain
Text und Fotos: Dominique Hensel