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Für viele das beste türkische Restaurant:
Entführung in das “Saray”

21. April 2022

Die Ecke aller Wed­din­ger Ecken ist ein Gewim­mel von hohen, nied­ri­gen, fla­chen, alten und neu­en Häu­sern. Das nied­rigs­te, char­man­tes­te Gebäu­de ist das klei­ne Eck­haus, das es wohl schon gege­ben haben muss, als der Wed­ding 1861 zu Ber­lin kam. Dahin­ter das Miets­haus, an des­sen hoch auf­ra­gen­der Brand­wand immer eine gro­ße Wer­bung prangt. Die längs­te Zeit befand sich in dem klei­nen Eck­haus eine Schult­heiß-Knei­pe, die zeit­wei­se “Offe­ne Tür” hieß. Ein Bild von Gus­tav Wun­der­wald aus dem Jahr 1927 zeigt, dass das städ­te­bau­li­che Cha­os dort Tra­di­ti­on hat. Und heu­te? Gibt’s dort tür­ki­sche Spezialitäten. 

Hier gibt’s immer was zu sehen

Seit vie­len Jah­ren befin­det sich dort nun statt einer klei­nen Knei­pe das tür­ki­sche Restau­rant “Saray”, das auch für sei­nen Döner-Stra­ßen­ver­kauf zur Mül­lerstra­ße hin bekannt ist. Ob das dort ver­kauf­te Yaprak-Döner­fleisch vom Döner­spieß wirk­lich bes­ser schmeckt als an vie­len ande­ren Wed­din­ger Kebap-Läden, soll hier nicht wei­ter erör­tert wer­den. Yaprak­fleisch ist ech­tes Fleisch, das in Lap­pen gesta­pelt wird und kein Hack­fleisch ent­hält. Das bekommt man im Wed­ding auch nicht überall. 

Tat­sa­che aber ist, dass im lang­ge­zo­ge­nen, freund­lich ein­ge­rich­te­ten Gast­saal mit Blick auf die ver­kehrsum­tos­te See­stra­ße eine gro­ße Aus­wahl an tür­ki­schen Spe­zia­li­tä­ten genos­sen wer­den kann. An die­ser unfall­träch­ti­gen Ecke ist immer etwas los – sei­en es quiet­schen­de Rei­fen, rum­peln­de Stra­ßen­bah­nen oder laut­stark dis­ku­tie­ren­de Pas­san­ten. Groß­stadt­at­mo­sphä­re pur. Wer sich die Zeit nimmt, an einem der Tische Platz zu neh­men, kann sich durch die typi­schen tür­ki­schen Spei­sen durchfuttern.

Wieder so beliebt wie vor der Schließung

Als das Restau­rant im Mai 2015 durch Unacht­sam­keit in Brand geriet, fehl­te dem Kiez irgend­wie etwas. Doch seit Novem­ber 2015 ist das Saray, des­sen Name übri­gens “Palast” bedeu­tet und der im Namen der Mozart-Oper “Ent­füh­rung aus dem Serail” vor­kommt, nach sei­nem Wie­der­auf­bau offen und an der Mül­ler- Ecke See­stra­ße gibt’s end­lich wie­der etwas zu essen und zu trinken.

tür­ki­sches Imbiss­re­stau­rant Saray

Mül­lerstr. 41 / Ecke Seestraße

tgl. 9 – 23 Uhr (2024)

Bild von Gus­tav Wun­der­wald, Foto: Anders, Jörg P. / CC BY-NC-SA

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