Nachdem das Thema “Afrikanisches Viertel” vor kurzem erst in der BVV verhandelt wurde, folgen am 25. Februar 2016 nun zwei weitere Veranstaltungen rund um das Projekt “Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel”. Während vormittags nach drei Jahren Bilanz gezogen werden soll, wird es in der Abschlussveranstaltung um die Vorstellung konkreter Projekte wie z.B. der “Schwarzen Bibliothek” oder einem “Rassismuskritischen Leitfaden” für die Erstellung von Lehrmaterialien gehen. Beide Veranstaltungen sind öffentlich und werden von der Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt und Naturschutz Sabine Weißler präsentiert.
Exemplarische Ergebnisse des Projekts
Zwischen 2013 und 2015 beschäftigte sich das Amt für Weiterbildung und Kultur im Bezirk Mitte mit dem Afrikanischen Viertel und dessen kolonialgeschichtlichen Erbe. Ziel dieser Auseinandersetzung sollte es sein, “einen Prozess einzuleiten, das Afrikanische Viertel zu einem Lern- und Erinnerungsort” werden zu lassen. So hatte es die Bezirksverordnetenversammlung bereits Mitte 2011 eingefordert und beschlossen.
Die Besonderheit dieses Projekts sollte darin liegen, dass “erstmals und konsequent eine “Schwarze Perspektive” eingenommen wurde: Schwarze Experten und Initiativen übernahmen in allen Projektteilen die Federführung. Dekolonialisierung sollte Ziel und Weg zugleich sein.” (Zitat: Pressemitteilung Nr. 067⁄2016)
Mit welchen Mittel dieses Ziel erreicht werden sollte und ob es möglich ist, Dekolonialisierung innerhalb von drei Jahren überhaupt zu erreichen, all das kann im Rathaus Tiergarten ab 11:00 Uhr in Erfahrung gebracht werden. Auch, was in Zukunft mit den bereits Informationsstelenerrichteten und teils kaum noch lesbaren passieren soll, darf und soll hier Thema sein.
“Pressevorstellung der Ergebnisse des Projektes ‘Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel’ durch Sabine Weißler”
Donnerstag, 25. Februar, 11.00 Uhr
Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1, in 10551 Berlin,
Raum 440
Abschlussveranstaltung im Puttensaal
Nach der allgemeinen Bilanz am Vormittag, folgt am frühen Abend die Präsentation einzelner Projekte. Vorgestellt werden unter anderem das Projekt “Schwarze Bibliothek”, “Die Möwensee-Grundschule in Schwarzer Hand” sowie ein rassismuskritischer Leitfaden.
Unterstützt durch das Projekt “Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel”, konnte der Verein EOTO e.V. “Die Schwarze Bibliothek” eröffnen. Sie umfasst Werke der Geschichte und Gegenwart Schwarzer Autoreninnen und Autoren des afrikanischen Kontinents. So entwickelte sich zum Bildungs- und Empowerment-Projekt im Kiez. Der Verein hat über die Projektzeit hinaus bereits eine Finanzierung seitens des Berliner Senats erhalten.
Ein weiteres Projekt heißt: “Die Möwensee-Grundschule in Schwarzer Hand”.
Im Sommer 2014 wurde der Unterricht dieser mitten des Afrikanischen Viertels gelegenen Grundschule, eine Woche lang komplett von Schwarzen Pädagoginnen und Pädagogen, Historikern, Soziologinnen und Künstlerinnen aus verschiedenen Bereichen übernommen. Im Mittelpunkt dieses Modellprojekts standen unter andrem die Themen Afrika und das Afrikanische Viertel.
Des weiteren wurde in Workshops und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Experten ein „Rassismuskritischer Leitfaden zur Reflexion bestehender und Erstellung neuer didaktischer Lehr- und Lernmaterialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zu Schwarzsein, Afrika und afrikanische Diaspora“ erstellt.
Das gesamte Projekt wurde zwischen 2013 bis 2015 mit Mitteln aus dem Programm AktionsraumPlus (Soziale Stadt) mit einem Gesamtbetrag von 115.000 € gefördert.
Abschlussveranstaltung “Pressevorstellung der Ergebnisse des Projektes ‘Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel’ durch Sabine Weißler”
Donnerstag, 25. Februar, 17.00 Uhr
Puttensaal der Bibliothek am Luisenbad, Travemünder Str. 2