Die Gründer der „Kleinen Mensa“ hatten bei der Konzeption des Cafés die Nähe der Beuth Hochschule im Blick und kamen auch selbst aus dem studentischen Umfeld. Doch seit 2015 hat sich das Café immer mehr zu einem Treffpunkt im Sprengelkiez gemausert, und nicht nur Kaffee- und Kuchenfans für sich begeistert.
Einfach gemütlich
Die Cafébetreiberin von 2015 – 2021 hat sich in der „Kleinen Mensa“ auf Anhieb wohlgefühlt. Acht Jahre lang hatte sie in Karlsruhe eine Kaffeebar geführt, aber für den Rest ihres Lebens wollte sie dann doch nicht im Badischen bleiben. „Ich habe bei einem Berlin-Besuch einfach gefragt, ob ich das Café übernehmen kann“, erinnert sich die Gastronomin. Und sie durfte! „Durch den Namen Kleine Mensa könnte ich mich festlegen lassen, aber das ist absolut nicht der Fall“, betont die gebürtige Frankfurterin. Neben Studenten kommen viele Mütter mit Kindern, Berufstätige in ihrer Mittagspause und vor allem auch Senioren aus dem Kiez. Kaffee, Kuchen, Crêpes, Eis, Suppe und belegte Brötchen gibt es für sie. Hier wird dem Kiez nichts übergestülpt, es ist eher ein Miteinander.
Die Atmosphäre in dem hellen Café mit seinen großen Fenstern lässt sich einfach als gemütlich bezeichnen: 30 Plätze gibt es innen mit Möbeln in verschiedenen Holztönen. Der Clou sind die Wände aus Mauerwerk und grünem Putz. Der ist – wie in einem Vorlesungssaal – mit Kreide bekritzelt und bemalt. Nicht nur die Getränke stehen darauf, sondern auch Weisheiten von Gästen oder eine ellenlange Mathe-Formel. In der Ecke sorgt ein altes Klavier für noch mehr Wohlfühlambiente. Besonders geräumig ist auch der Außenbereich, der vom Autoverkehr durch einen heckenartigen Sichtschutz getrennt ist.
Kaffee in Barista-Qualität
Worauf es Dagmar Weismantel aber am meisten ankommt, ist die Qualität des Angebots: „Die vegetarische Tagessuppe mache ich aus frischen Zutaten, das Brot kommt handgeformt von einem richtigen Bäcker.“ Auf den Teller kommt alles nur nach einem Kriterium: „Ich biete nur an, was ich selbst essen würde“, sagt die Neu-Berlinerin. Vor allem beim Kaffee lässt Dagmar Weismantel nicht mit sich spaßen: „Ich habe in Italien eine Barista-Ausbildung gemacht und weiß genau, worauf es bei der Beschaffenheit der Kaffeebohnen ankommt.“ Wettereinfluss, Luftdruck, Hitze, Wasserdruck, Reinigung der Maschine, Qualität der Bohnen – das Fachwissen der Cafébetreiberin dürfte dazu beitragen, dass es in der „Kleinen Mensa“ einen der besten Kaffees im Wedding gibt. Besonders beliebt ist auch der handgemachte Kuchen, den viele Kunden in einer hübschen Pappbox mit Tragegriff mitnehmen. „Für den Straßenverkauf sind wir in der Triftstraße bekannt“, weiß die Gastronomin.
Immer wieder springt Dagmar Weismantel auf und bedient die zahlreichen Gäste, jedes Mal mit einem freundlichen Spruch auf den Lippen. Sie hat in ihrem Leben immer wieder etwas Neues ausprobiert, will nicht stehenbleiben – nur authentisch will sie immer sein.
Nachtrag: Inzwischen hat das Café neue Betreiber.
Website
Triftstr. 58
GESCHLOSSEN
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