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Repair-Café im Brunnenviertel: Zweite Chance für den Toaster

15. Juli 2015

repair1Schrau­ben, schlei­fen, schwei­ßen, schlür­fen – sol­che Geräu­sche gab es kürz­lich im Frei­zeit­eck in der der Graun­stra­ße zu hören. Der Grund: das Repair-Café im Brun­nen­vier­tel, ein Mit­mach-Kiez­pro­jekt für alle, hat sei­ne Arbeit auf­ge­nom­men. Am 22. Juli und am 26. August, jeweils von 17 bis 20 Uhr, öff­net das Repair-Café das nächs­te Mal.

Jeder kennt das – ein neu­es Gerät glänzt uns aus dem Schau­fens­ter an. Es ist so prak­tisch, so schön, doch nach eini­ger Zeit ist es (schein­bar) kaputt. Sein wei­te­rer Weg durch die Ton­nen der Groß­stadt so gut wie sicher. „Muss das so sein?“ haben sich eine Hand­voll Tüft­le­rin­nen und Tüft­ler im Wed­din­ger Brun­nen­vier­tel gefragt und kur­zer­hand das „Repair-Café“ im Kiez­la­den gegründet.

repair2Bereits zur Eröff­nung am 24. Juni kamen eini­ge inter­es­sier­te Anwoh­ner vor­bei, um zu erfah­ren, wie sie lieb­ge­won­ne­ne Gegen­stän­de mit ein paar Hand­grif­fen repa­rie­ren kön­nen. „Ich habe im Mau­er­gar­ten von dem Pro­jekt gele­sen und bin sehr über­zeugt von dem Ergebnis“,berichtet ein Gast. „Mei­ne Kopf­hö­rer sind wie­der ganz und ich habe dabei noch Löten gelernt.“

Die Idee hin­ter dem Pro­jekt: eine regel­mä­ßi­ge Selbst­hil­fe­werk­statt zur Repa­ra­tur defek­ter Gegen­stän­de mit der Unter­stüt­zung von Frei­wil­li­gen und das in woh­li­ger Atmo­sphä­re bei Kaf­fee, Kuchen und sons­ti­gen Lecke­rei­en. Durch die Fül­le an Hel­fern ist es mög­lich, die ver­schie­dens­ten Sachen wie­der fit zu machen. So kann dem quit­schen­den Fahr­rad, einer ein­ge­ris­se­nen Hose, wacke­li­gen Holz­stüh­len oder dem rau­chen­den Lap­top zu Lei­be gerückt wer­den. Dabei wird wert­vol­les Wis­sen von Mensch zu Mensch wei­ter­ge­ge­ben, es ent­ste­hen Begeg­nun­gen, die im Gedächt­nis bleiben.

repair3Ärger­lich ist es, wenn teu­re Elek­tro­ge­rä­te nach ein paar Wochen plötz­lich einen Wackel­kon­takt haben. Was vie­le nicht wis­sen: die­ser häu­fi­ge Feh­ler ist mit ein paar geziel­ten Hand­grif­fen zu behe­ben! Durch das gemein­sa­me Bas­teln kön­nen nicht nur Müll und Ener­gie, son­dern auch bares Geld gespart wer­den, indem man die Lebens­dau­er der Hab­se­lig­kei­ten ver­län­gert. Das haben auch Stu­die­ren­de der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin, ange­hen­de Tech­ni­sche Umwelt­schüt­zer, erkannt und unter­stüt­zen das Repair-Café Brun­nen­vier­tel wis­sen­schaft­lich. Die Grup­pen erhe­ben im Rah­men einer Lehr­ver­an­stal­tung, wie viel Treib­haus­ga­se durch das Repa­rie­ren ein­ge­spart wer­den kann und ent­wi­ckeln Vor­schlä­ge für eine Stra­te­gie der Öffentlichkeitsarbeit.

Das Pro­jekt des Bür­ger­netz­wer­kes “bv kom­pakt” wird mit Mit­teln aus dem Pro­gramm „Sozia­le Stadt“ (Akti­ons­fonds) unter­stützt. Das Geld wird für Werk­zeu­ge und Ersatz­tei­le verwendet.

repair4Alle Neu­gie­ri­gen sind herz­lich ein­ge­la­den, jeden 4. Mitt­woch im Monat dabei zu sein. Um vor­he­ri­ge Anmel­dung unter [email protected] oder der Num­mer 0176 80 84 16 03 wird gebe­ten. Außer­dem sucht das Pro­jekt nach Men­schen, die ein Hand­werk beherr­schen oder sich auf einem Gebiet aus­ken­nen. Das Team benö­tigt noch Unter­stüt­zung in den Berei­chen Nähen, Elek­tro­nik und Com­pu­ter­repa­ra­tur und freut sich auch über Hil­fe beim Emp­fang sowie der Kom­mu­ni­ka­ti­on.

Text und Fotos: Elsa Röhr

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