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Rehberge: Entenpfuhl und Sperlingsee verlanden langsam

3. Juli 2015
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Sperlingsee2 (C) Frank Müller
Foto: Frank Müller

Am öst­li­chen Rand des Volks­parks Reh­ber­ge befin­den sich drei eis­zeit­li­che Rin­nen­seen, die gestal­te­risch in die Grün­an­la­ge inte­griert sind: der grö­ße­re Möwen­see, der Sper­ling­see und der klei­ne­re Enten­pfuhl – direkt hin­ter der Frei­licht­büh­ne. Im Möwen­see leben zahl­rei­che Fische, Enten, Bless­hüh­ner und ande­re Vogel­ar­ten. Sogar Grau­rei­her kom­men regel­mä­ßig “zu Besuch”. Doch die bei­den ande­ren Seen sind bio­lo­gisch fast tot. Im Sper­ling­see gibt es inzwi­schen nur noch ver­ein­zelt Frö­sche; vor weni­gen Jah­ren gab es dort noch eine gro­ße Kolo­nie. Der Enten­pfuhl ist bereits völ­lig aus­ge­stor­ben und verwaist.

Möwensee
Der Möwen­see ist noch von Tie­ren bewohnt

Frank Mül­ler ärgert sich über den Zustand der bei­den klei­ne­ren Seen: “Beson­ders der Enten­pfuhl ist in den letz­ten Jah­ren zu einer Jau­che­gru­be ver­kom­men und stinkt inzwi­schen ganz­jäh­rig vor sich hin. Tie­re sieht man nur noch sel­ten.” Eini­ge Anwoh­ner und Park­be­su­cher hät­ten sich schon beim Bezirks­amt beschwert, berich­tet der 49-Jäh­ri­ge, aber ohne Erfolg. Nun fürch­tet der gebür­ti­ge Ber­li­ner, dass der Enten­pfuhl und der Sper­ling­see ver­lan­den sol­len, weil der Bezirk für eine Sanie­rung kein Geld hat. Die Ent­schlam­mung von Sper­ling­see und Enten­pfuhl wür­de rund 500.000 Euro kos­ten, teil­te das Bezirks­amt Anfang 2014 mit¹. Und nicht nur dafür feh­len die Mit­tel: Der Bezirk müss­te zur Sanie­rung der bei­den Wald­seen ein Kon­zept erar­bei­ten las­sen. Wie viel allein ein Gut­ach­ten kos­tet, steht in den Ster­nen. Zudem müss­ten eini­ge Bäu­me an den Seen gefällt wer­den. “Von Amts wegen hat man dies am Möwen­see aber bereits beden­ken­los getan, eben um den See und mit ihm vie­le Tie­re zu erhal­ten”, berich­tet Frank Müller.

Den Besuchern stinkt’s

Sperlingsee (C) Frank Müller
Foto: Frank Müller

Fakt ist, beson­ders der Enten­pfuhl “fault” vor sich hin und es besteht drin­gen­der Hand­lungs­be­darf. Eine “natür­li­che” Ver­lan­dung im Lau­fe der nächs­ten Jah­re ist jeden­falls kei­ne Lösung, fin­det Frank Mül­ler – weder für Mensch noch Tier. Den Park­be­su­chern und Anwoh­nern jeden­falls, stinkt es – und zwar wort­wört­lich – inzwi­schen gewal­tig, dass haben Gesprä­che vor Ort mit Natur­freun­den und Anlie­gern erge­ben. Auch an NABU und den BUND haben sich Park­be­su­cher schon gewandt – ohne dass die Umwelt­ver­bän­de sich dar­um küm­mern konnten.

Nun hat Anwoh­ner Frank Mül­ler ein Schrei­ben an das Bezirks­amt for­mu­liert: “Ich hof­fe, dass vie­le inter­es­sier­te Bür­ger beim Bezirks­stadt­rat Spal­lek gegen die Ver­lan­dung der Seen aus finan­zi­el­len Grün­den pro­tes­tie­ren.” Dafür hat er einen Enten­pfuhl-Pro­test­brief ent­wor­fen, der für den Pro­test genutzt wer­den kann.

¹ http://www.berliner-woche.de/wedding/sonstiges/natuerliche-prozesse-in-entenpfuhl-und-sperlingsee-d44475.html

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