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Liesenbrücken: Konzert für eine grüne Verbindung

26. April 2015
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Arno Schmidt beim Konzert vor den Liesenbrücken
Arno Schmidt beim Kon­zert vor den Liesenbrücken

Arno Schmidt sang vor den Lie­sen­brü­cken alte Lie­der aus alten Zei­ten. Ein 60-Sekun­den-Aus­schnitt des Kon­zerts im Park am Nord­bahn­hof vom Frei­tag (24. April) gibt es auf You­Tube. Grund für das Kon­zert war, die Lie­sen­brü­cken ins Gespräch zu brin­gen und für eine grü­ne Ver­bin­dung zum Hum­boldt­hain über die seit lan­gem gesperr­te Brü­cke zu werben.
Sei­ne Lie­der klin­gen wie Gun­der­mann und haben etwas weh­mü­ti­ges und kla­gen­des. Gun­der­mann war ein Lie­der­ma­cher, des­sen Lie­der man auf Kas­set­ten hör­te. Aber es gibt weder Kas­set­ten noch die DDR und so bräuch­ten vie­le Lie­der von Arno Schmidt einen Begleit­text, der die Rei­me his­to­risch einordnet.
Die 50 Gäs­te am Frei­tag­abend kann­ten die Anspie­lun­gen in den Lie­dern offen­bar und hin­gen mit Arno Schmidt Erin­ne­run­gen nach. Auch im Duett mit Jean­ne Grab­ner ging es um graue Haa­re und alte Zeiten.

Zustan­de kam das Kon­zert durch ein För­der­geld-Pro­jekt, das Nico­la Boel­ter und Her­wig Nacht­schatt durch­führ­ten, um auf die Lie­sen­brü­cken auf­merk­sam zu machen. Die stäh­ler­ne Bahn­tras­se ist nur des­halb noch nicht abge­ris­sen, da sie nach Still­le­gung der Stre­cke genau über der Mau­er schweb­te. Nun steht sie unter Denk­mal­schutz und die Bahn wür­de sie wahr­schein­lich lie­bend gern für einen Euro loswerden.

Drei Unter­stüt­zer

Plakat: Hier gehts zum Humboldthain.
Pla­kat: Hier gehts zum Humboldthain.

(Min­des­tens) drei Grup­pen unter­stüt­zen den ros­ten­den Stahl­trä­ger. Unter www.liesenbruecken.de infor­miert das Ber­li­ner Netz­werk für Grün­zü­ge seit vie­len Jah­ren über die Mög­lich­keit, mit den Brü­cken den Park am Nord­bahn­hof und den Hum­boldt­hain zu ver­bin­den. Auch der Tech­no­lo­gie-Park Hum­boldt­hain, ein Unter­neh­mer­ver­ein auf dem AEG-Gelän­de in der Vol­ta­stra­ße will die Lie­sen­brü­cken für Fuß­gän­ger und Rad­ler öff­nen. Für die Unter­neh­mer sind die Lie­sen­brü­cken und der Krei­sel unter den Brü­cken das Ein­gangs­tor zum Brun­nen­vier­tel – das nicht abschre­ckend wir­ken soll. Die drit­te Grup­pe von Freun­den der Lie­sen­brü­cken ist die Stif­tung SPI mit dem Geschäfts­be­reich Stadt­ent­wick­lung. Die im Fly­er genann­te Web­sei­te http://www.stiftung-spi.de/liesenbruecken wur­de offen­bar nach Aus­lau­fen der För­der­gel­der sofort abge­schal­tet. Aber Nico­la Boel­ter und Her­wig Nacht­schatt (als Pro­jekt­aus­füh­ren­de) haben ein Jahr lang Frei­wil­li­ge gesucht, die mit Fotos, Natur­be­ob­ach­tung und Geschichts­for­schung die Lie­sen­brü­cken bekann­ter machen soll­ten. Mit dem Kon­zert haben sie noch ein­mal Men­schen erreicht, um auf das Poten­ti­al der Brü­cken auf­merk­sam zu machen.

„Hier geht es zum Hum­boldt­hain“ steht auf einem Pos­ter, das wäh­rend des Kon­zer­tes ent­rollt und vor den Brü­cken ange­bracht wur­de. Damit die grü­ne Ver­bin­dung kommt, soll­ten die drei Unter­stüt­zer­krei­se sich zusam­men­set­zen: Die einen brin­gen Enthu­si­as­mus, die ande­ren Pro­fes­sio­na­li­tät und die letz­ten För­der­topf­wis­sen. Das wäre doch eine gute Mischung.

Text und Fotos: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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