Über die Bürgerinitiative „Wedding hilft!“
Wedding hilft! Einen besseren Namen hätte sich diese Bürgerinitiative gar nicht geben können. Nachdem bekannt wurde, dass in der Pank- und in der Gotenburger Straße Unterkünfte für Flüchtlinge eingerichtet werden, waren sich sehr schnell sehr viele Weddinger einig: Hier sind wir gefragt! Wir wollen helfen!
Wer wissen will, was diese Initiative auf die Beine stellt, braucht bloß mal einen Blick auf deren Facebook-Seite zu werfen. Hier engagieren sich Menschen, die nicht nur Kleidung, Küchenutensilien oder Schuhe spenden, sondern ganz menschlich versuchen, jenen Zuwendung geben, die vor Unmenschlichkeit flüchten mussten.
Wedding hilft! Das ist auch deshalb ein toller Name, weil er so viel Verständnis, so viel Mitgefühl transportiert. Und weil genau damit jene Tugenden des sogenannten christlich-jüdischen Abendlandes transportiert werden, die in Dresden und anderswo zwar beschrieen, aber in Wirklichkeit mit Füßen getreten werden. Das Allerschönste an diesem Namen aber ist: Die Helfer aus dem Wedding selbst repräsentieren die Vielfalt unserer Welt. Und ihnen ist egal, ob sie dem Morgen- oder Abendland entstammen.
Autor: Ulf Teichert
Die Kolumne erscheint ebenfalls samstags im Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding.
Ach komm, der Name ist langweilig. Ausserdem brauchen nicht alle Flüchtlinge unbedingt “Hilfe”. Viele freuen sich viel mehr über den menschlichen Kontakt.
Wie man sogar den Namen einer Flüchtlingshilfs- /Flüchtlingskontaktinitiative nach dem Grad seines “Aufregungswertes” beurteilen kann, lässt recht tief blicken… Marketing my life. Achne, bitte das Leben anderer.