Irgendwie will diese eigenartige Landschaft nicht an diesen Unort passen. Auf der einen Seite der Düne liegt eine Tankstelle am Bauhaus-Baumarkt, davor ein Geschäftshaus und nebenan ein paar Mehrfamilienhäuser. Aber: Mit Hilfe von Freiwilligen ist es in den letzten Jahren gelungen, die Düne wieder als ein deutschlandweit einmaliges innerstädtisches Naturschutzgebiet erlebbar zu machen.
Im Wedding befindet sich auf dem Gebiet des Schul-Umwelt-Zentrums in der Scharnweberstraße 159 die Düne Wedding. Sie ist die letzte innerstädtische eiszeitliche Düne Deutschlands und verlangt besonderen Schutz. Sie war also zuerst da, genau genommen seit etwa 10.000 Jahren. Bereits 1976 als 3.800 Quadratmeter großes flächenhaftes Naturdenkmal in das Naturdenkmalbuch des Bezirkes Wedding eingetragen, wurde das Relikt einer nacheiszeitlichen Dünenlandschaft im Jahr 2002 durch die Verordnung zum Schutz des Naturdenkmals „Düne Wedding“ geschützt. Der Schutz schließt ihre Bodengestalt, die typische Bodenart des nährstoffarmen und trockenen Sandes und die Vegetation ein.
Bis 2011 war die Düne überwiegend mit nicht-einheimischen, sich selbst ansiedelnden Sträuchern und Laubbäumen bewachsen. Damit der Hügel wieder als Düne wahrgenommen werden konnte, mussten nach Maßgabe des Schutz‑, Pflege- und Entwicklungskonzeptes die Gehölze (Brombeer‑, Schneebeerenbüsche), 70 Bäume (Robinien, Buchen, Eichen) und auch die nährstoffliebenden Pflanzen der Krautschicht entfernt werden. Erhalten blieben die breitkronigen Kiefern, so dass der Charakter eines lichten Kiefernwäldchens wieder hergestellt wurde. So ist es gelungen, die typische Vegetation einer am Ende der letzten großen Eiszeit durch Flugsand entstandenen Binnendüne zu erhalten. Auch die Rehberge gehören zu eiszeitlichen Relikten des Urstromtals, sind aber wie auch die Berliner Forsten nicht mehr in ihrem Originalzustand erhalten.
Die Düne wird durch monatliche Einsätze des NABU in ehrenamtlicher Arbeit gepflegt. Dabei werden dünenuntypische Pflanzen wie Giersch, Reitgras sowie Robinienschösslinge entfernt. Dünenpflanzen wurden aus anderen Biotopen umgesiedelt: Sand-Grasnelke, Zypressen-Wolfsmilch, Sand-Thymian, Scharfer Mauerpfeffer und Berg-Sandglöckchen kommen mit dem sandigen Untergrund gut zurecht. Inzwischen halten sich diese Pflanzen durch Selbstaussaat und dienen als “Arche” stark gefährdeter Pflanzen. Welche Pflanzen dünentypisch sind, hängt davon ab, ob sie mit den besonderen Bedingungen eines sandigen sauren Untergrunds zurechtkommen: Mit der Erwärmung, Auskühlung und mangelnder Wasserspeicher des Sandes kommen ganz bestimmte Pflanzen aus, die auf nährstoffreicheren und feuchteren Böden gegen andere Pflanzen keine Chance haben. Dazu gehören die Karthäuser-Nelke oder das Blaugrüne Schillergras.
Das Schul-Umweltzentrum (Gartenarbeitsschule Wedding, SUZ) befindet sich an der Bezirksgrenze Reinickendorf / Mitte zwischen den U‑Bahnhöfen Afrikanische Straße und Kurt-Schumacher-Platz. Die Düne ist nur während der Öffnungszeiten des SUZ zu besichtigen. Nur bei wenigen Naturführungen des NABU ist sie auch direkt zugänglich. Die AG Düne freut sich über Helfer:innen (Link zur AG Düne Wedding). Sie trifft sich an jedem zweiten Sonntag zwischen Mai und Oktober zum Pflegeeinsatz.
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