Bekanntlich platzt die Weddinger Beuth Hochschule aus allen Nähten. Dank der klaren Positionierung der Senatskoalition zur Nachnutzung des Flughafens Tegel und eines Gutachtens, das der Beuth Hochschule ein Nutzflächendefizit von rund 14.000 m² nachweist (bei einem derzeitigen Gebäudebestand von rund 77.400 m²) könnte sich dies bald ändern…
Sich bei Sonnenschein auf dem Rasen auf dem Campus an der Luxemburger Straße räkeln – schon in wenigen Jahren dürfte das nicht mehr möglich sein. Denn die Politik verfolgt derzeit zwei Ziele: eine Nachnutzung des Flughafens Tegel durch Teile der Beuth Hochschule mit Etablierung des Kompetenzzentrums „Stadt der Zukunft“ und die Errichtung eines Neubaus auf dem Campushügel an der Luxemburger Straße. Der für Ende 2017 angedachte Teilumzug auf das TXL-Gelände in den zukünftigen Technologie- und Innovationspark soll die derzeitige Raumnot mildern. Ende 2017 könnten die Studiengänge rund um die urbanen Technologien nach Tegel ziehen. Dazu zählen die „grünen“ Studiengänge Gartenbauliche Phytotechnologie (zuvor Gartenbau), Landschaftsarchitektur und Urbanes Pflanzen- und Freiraummanagement sowie die Studiengänge rund um die urbane Energie. Ebenfalls auf dem Weg nach Tegel sind die Studiengänge zu E‑Mobilität und erneuerbaren Energien.
„WAL” soll Abhilfe schaffen…
Allein für die Bibliothek fehlen 1021 m², auch die Laborbereiche haben einen enormen Sanierungsbedarf. Diese sind zur Zeit großteils angemietet im Forum Seestraße untergebracht. In einem zweiten Schritt sollen dann wichtige Labore auf dem Campus-Hügel ein neues Domizil finden. Wenn sich die Hochschule in Tegel und im Wedding konzentriert, bedeutet dies die Aufgabe der vielen Außenstellen (zur Zeit rund 13.000 m²). Der dreigeteilte Neubau namens WAL (Wedding Advanced Laboratories), in dem eine neue Campusbibliothek, Lern- und Arbeitsräume für Studierende sowie die Nasslabore gemeinsam untergebracht werden werden, soll auch die technische Versorgung optimieren und der energetischen Effizienzsteigerung dienen.
„Und dass der WAL schon schwimmt, beweisen die in der vorlesungsfreien Zeit stattgefundenen notwendigen Probebohrungen zur Baugrundbestimmung: Gute Vorbereitung ist alles, damit der WAL nicht strandet“, so der verantwortliche 1. Vizepräsident Prof. Dr. Hans Gerber.
Flughafenschließung vorausgesetzt
Von Seiten des Präsidiums gibt es keine Priorisierung zwischen TXL und WAL, denn die Beuth Hochschule benötigt für die Zukunft beide Projekte, auch wenn, so Gerber, „der WAL nur im Fahrwasser von Tegel schwimmt.“ Die Beuth-Präsidentin Prof. Dr. Monika Gross ist zufrieden, dass beide zu realisierenden Projekte auch in den TOP 5 der favorisierten Bauvorhaben für die Wissenschaft der Senatsverwaltung stehen. Quelle: nach einem Beitrag in der “Beuth Presse” Website der Beuth Hochschule