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Das Schillerdenkmal: Wie kam der Schiller in den Park?

7. Mai 2013
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Wer den 100-jäh­ri­gen Schil­ler­park von der Ungarn­stra­ße aus betritt, bemerkt das Monu­ment zunächst nicht. Auf der hin­te­ren Anhö­he steht die Kopie eines der bedeu­ten­de­ren Denk­ma­le Ber­lins, näm­lich die des Schil­ler-Denk­mals von Rein­hold Begas auf dem Gen­dar­men­markt vom Jah­re 1871.

Schillerpark Blüte (C) Claudia di Chianni
Foto: Clau­dia di Chianni

Dass an die­ser Stel­le an den Dich­ter Fried­rich Schil­ler erin­nert wird, war zunächst nicht geplant. Die Errich­tung der Park­an­la­ge hat­te eher prag­ma­ti­sche Grün­de wie die Beläs­ti­gung durch Flug­sand und die Befes­ti­gung zwei­er Wan­der­dü­nen. Sie war aller­dings auch eine Reak­ti­on auf den gro­ßen Bevöl­ke­rungs­zu­wachs und die schwie­ri­gen sozia­len Ver­hält­nis­se in der Miet­ka­ser­nen­stadt um 1900. So soll­te der Park nicht nur »erns­ter Beschau­lich­keit« und »stil­ler Fei­er­lich­keit bei der Betrach­tung erle­se­ner pflanz­li­cher Pracht und Schön­heit«, son­dern auch der akti­ven Erho­lung wie Spiel und sport­li­cher Betä­ti­gung dienen.

Die 1913 fer­tig gestell­te gar­ten­künst­le­ri­sche Anla­ge – zunächst unter dem Namen Nord­park begon­nen – erhielt erst 1905 ihren heu­ti­gen Namen, am 100. Todes­tag von Fried­rich Schil­ler. Auch wenn die Natio­nal­so­zia­lis­ten den Bild­hau­er Rein­hold Begas schätz­ten, lie­ßen sie sei­ne Wer­ke regel­recht durch die Stadt wan­dern. So wur­den sei­ne Skulp­tu­ren von der Sie­ges­al­lee im Tier­gar­ten sowie das Natio­nal­denk­mal Bis­marcks vom Königs­platz vor dem Reichs­tag an die zen­tra­le Allee im Tier­gar­ten am Gro­ßen Stern ver­legt, wäh­rend das Schil­ler-Denk­mal vom Gen­dar­men­markt wegen der dort statt­fin­den­den Para­den 1936 abge­baut und in ein Depot ver­bracht wurde.

Rathenaudenkmal wurde für das Schillerdenkmal eingeschmolzen

Schillerpark Blüte 2 (C) Claudia di Chianni
Foto: Clau­dia di Chianni

Für die Auf­stel­lung einer Kopie des im Ori­gi­nal aus Mar­mor bestehen­den Schil­ler-Denk­mals im Arbei­ter­be­zirk Wed­ding wähl­te man aller­dings ein robus­te­res Mate­ri­al, näm­lich Bron­ze. Die­ses Mate­ri­al stand zur Ver­fü­gung, da weni­ge Jah­re vor­her das Denk­mal des Bild­hau­ers Georg Kol­be für Emil Rathen­au (Begrün­der der AEG) und sei­nen Sohn Wal­ter Rathen­au (Außen­mi­nis­ter der Wei­ma­rer Repu­blik) im Volks­park Reh­ber­ge von den Natio­nal­so­zia­lis­ten abmon­tiert und ein­ge­schmol­zen wor­den war. Die Ein­wei­hung des bron­ze­nen Schil­lers im gleich­na­mi­gen Park fand im Kriegs­jahr 1941 statt. Im sel­ben Jahr wur­de in drei Kilo­me­tern Ent­fer­nung mit dem Bau des Flak­bun­kers Hum­boldt­hain begon­nen. Und im sel­ben Jahr wur­de die Auf­füh­rung von Schil­lers bedeu­tends­tem Werk »Wil­helm Tell« ver­bo­ten – in dem Tyran­nen­mord gerecht­fer­tigt wird. Das mar­mor­ne Ori­gi­nal­denk­mal gelang­te erst 1988 an sei­nen ursprüng­li­chen Stand­ort zurück. Zuvor stan­den Schil­ler am Liet­zen­see im West­teil und die Figu­ren des Denk­mal­so­ckels im Tier­park Fried­richs­fel­de im Ost­teil der Stadt. Aber das ist eine ande­re Geschichte …

Autor: Eber­hard Elfert

Bei­trag zuerst erschie­nen in der Zei­tung “Ecke Müllerstraße”

Gastautor

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2 Comments Leave a Reply

  1. […] ers­ten Ebe­ne befin­det sich ein sym­me­trisch ange­leg­ter Rosen­gar­ten. Auf der zwei­ten Ebe­ne thront das Schil­ler-Denk­mal und auf der drit­ten Ebe­ne der grü­ne Hain, als natür­li­cher Tem­pel für den Dich­ter­fürs­ten. Wenn […]

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