Wie berichtet, muss die Bahnbrücke am S-Bahnhof Wollankstraße wegen altersbedingter Schäden abgerissen werden. Seit 26. September kommt es zu einer halbseitigen Straßensperrung. Ein Durchkommen für Busse und Kfz ist möglich, braucht aber extrem gute Nerven und viel Geduld. Was muss man über diese Baustelle wissen?
Um nach dem Brückenabriss Hilfsbrücken errichten zu können, müssen derzeit Leitungen und Kabel im Straßenbereich umverlegt werden. Dafür wurde die Wollankstraße unter der Brücke halbseitig gesperrt, eine Ampel regelt die beidseitige abwechselnde Verkehrsführung für beide Fahrtrichtungen.
Wer sich jetzt schon im Dauerstau, der teilweise bis zur Soldiner Straße reicht, mit dem baldigen Ende dieser Maßnahme am 25.11. tröstet, muss jetzt sehr tapfer sein: Im Anschluss an diese Sperrung wird die Bahnunterführung Wollankstraße bis zum 2. Weihnachtstag sogar ganz gesperrt. Dann werden die Gründungsarbeiten für die Hilfsbrücken durchgeführt.
Und nach Weihnachten wird es auch nicht besser: Denn dann wird die Straße erneut halbseitig gesperrt. Im März 2025 folgt eine weitere von mehreren Totalsperrungen, und als Krönung wird danach die halbseitige Sperrung andauern - und zwar bis zum Ende der Bauarbeiten 2028.
Autofahrenden wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich andere Strecken zu suchen oder aufs Rad umzusteigen. Die Nutzung des Nahverkehrs ist in diesem Fall auch keine Option: Denn ob die BVG ihre beiden wichtigen Buslinien M27 und 255 dauerhaft im Stau stehen lassen wird, ist ebenfalls fraglich. Ein Fahrplan lässt sich so jedenfalls kaum einhalten. Wie ein Trostpflaster wirkt die Mini-Busspur zwischen Steegerstraße und der Bushaltestelle S Wollankstraße.
Übrigens gibt es noch weitere Änderungen durch Einbahnstraßenregelungen in der Nordbahnstraße, in der Sternstraße und in der Kattegatstraße. Dort stehen die Autos aber auch genauso im Stau wie in der Steegerstraße. Nichts geht mehr - und eine Baustelle sorgt dafür, dass die Brücke an der Wollankstraße wieder Mitte und Pankow voneinander trennt. Wie einst die Mauer.
Wie sah es zu Mauerzeiten an der Wollankstraße aus? Hier könnt ihr ein Foto aus den 1970er Jahren anschauen.
Mich frustriert diese Baustelle jetzt schon, insbesondere durch die miese Kommunikation seitens des ÖPNV. Wenn ich auf bvg.de eingebe, dass ich von A nach B will, finde ich keinen Hinweis darauf, dass scheinbar div. 255er nur noch bis Wollankstr. fahren. Wenn denn überhaupt was fährt. Die meisten Busse haben Verspätungen von 20-40 Minuten! Und die Baustelle um den S-Bhf. Pankow macht zusätzlich Strecke dicht.
Aber wie sooft: Die Leute, die das „geplant“ haben, sind ja nicht die, die da tgl. lang müssen…
Deshalb hat man auch ganz clever gleichzeitig die Bornholmer Brücke mit einer Baustelle mit Einengung versehen.
Typisch Berlin!
Geht es nicht etwas kleiner? Das ist ein Riesen Projekt. Die Bahn hat geplant, gestritten, debattiert, geregelt. Leider wird in unserer Demokratie zu wenig informiert. Und dann geht es los und alle schreiben nur von Chaos. Intelligent wäre es doch, informiert zu sein und dort die nächsten Jahre nicht mehr lang zu fahren. Ja, das ist nicht schön. Aber nur so können Busse, Einsatzfahrzeuge oder Einwohner halbwegs mit der Situation klar kommen.
Hallo Stefan, das ist völlig richtig. Uns ging es eher darum, Autofahrer zum Umstieg oder zu Ausweichrouten zu raten, damit auch die Busse wieder ihren Fahrplan einhalten können.
Und wir, in der Kattegatstraße, müssen Lärm, Abgase und Raser vier Jahre lang aushalten. Ohne Worte.