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Weinfest im Revier Humboldthain:
Im Weinkeller lagert Hauptstadtsekt

15. Oktober 2022
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Man­che Türen öff­nen sich nie­mals für die Öffent­lich­keit, man­che nur sehr sel­ten. Ges­tern (14.10.) war es die Tür zum Wein­kel­ler des Bezirks Mit­te, der eine klei­ne Grup­pe von Besu­chen­den pas­sie­ren ließ. Beim Wein­fest am Hum­boldt­hain gab es die­se sel­te­ne Gelegenheit.

In dem klei­nen Raum, elf Grad Cel­si­us kühl, lagert vor allem Haupt­stadt­sekt. Er wur­de in Ach­kar­ren in Baden-Würt­tem­berg aus Wein­trau­ben her­ge­stellt, die auf dem Wein­berg in der Wed­din­ger Wie­sen­stra­ße gereift sind. Wer sich im Wein­kel­ler umschaut, sieht Rega­le mit Sekt­fla­schen der ver­schie­de­nen Jahr­gän­ge: 2007, 2008, 2009, 2011, 2015, 2017 und 2021. Der soge­nann­te Haupt­stadt­sekt ist nicht ver­käuf­lich. Er gehört dem Bezirks­amt und wird zu Dienst­ju­bi­lä­en, Ver­ab­schie­dun­gen oder für Aus­zeich­nun­gen ver­schenkt. Der Sekt ist auch ein belieb­tes Gast­ge­schenk bei Besu­chen im Rah­men von Städtepartnerschaften.

Ges­tern hat Uwe Diec­kow, als Revier­lei­ter für den Hum­boldt­hain zustän­dig, eini­ge Fla­schen des Jahr­gangs 2021 für die Gäs­te des Wein­fes­tes geöff­net. Kevin Köst­ner, sein Stell­ver­tre­ter, schenk­te den ankom­men­den Gäs­ten ein und hieß alle will­kom­men. Ein­ge­la­den zum Fest in der Wie­sen­stra­ße 1c waren alle Bürger:innen, die am Frei­tag­vor­mit­tag Zeit und Lust hat­ten. Gekom­men sind eini­ge, die meis­ten waren mit dem Wein­berg jedoch in irgend­ei­ner Wei­se ver­bun­den. Ehe­ma­li­ge und aktu­el­le Mitarbeiter:innen des Reviers und des Stra­ßen- und Grün­flä­chen­am­tes war da, eini­ge Nachbar:innen aus dem Wed­ding sowie Ver­tre­ter der Win­zer­ge­nos­sen­schaft Achkarren.

Die Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Bezirk und den Win­zern aus Ach­kar­ren im Kai­ser­stuhl besteht schon seit 1987. Die Win­zer­ge­nos­sen­schaft hat damals die Wein­stö­cke der Sor­te „Grau­er Bur­gun­der“ zur Ver­fü­gung gestellt. Seit­her wur­den jedes Jahr im Herbst die geern­te­ten Trau­ben nach Baden geschickt, wo sie ver­sek­tet wur­den und in Fla­schen abge­füllt zurück nach Ber­lin kamen. Im Jahr 2019 wur­de der Wein­berg im Wed­ding kom­plett erneu­ert und mit der pilz­re­sis­ten­ten Reb­sor­te „Sou­vi­gnier gris“ neu bepflanzt.

Mit der Ern­te in die­sem Jahr ist der Revier­lei­ter zufrie­den. „Wir haben 204 Kilo­gramm geern­tet. Das sind unge­fähr 200 Fla­schen Sekt“, sagt Uwe Diec­kow. Die Trau­ben sind bereits am 20. Sep­tem­ber gele­sen wor­den, der Sekt des Jahr­gangs 2022 ist jetzt aber noch nicht fer­tig. Die Gäs­te des Wein­fes­tes muss­ten des­halb mit dem Jahr­gang 2021 vor­lieb neh­men, was der Stim­mung kei­nen Abbruch tat. Wer beim Gläs­chen Sekt mit den Mitarbeiter:innen des Reviers ins Gespräch kam, der konn­te bei schö­nem Okto­ber­wet­ter erfah­ren, dass der Wein­berg viel Pfle­ge benö­tigt, dass der Wasch­bär den Wein abfrisst, wenn man ihn nicht dar­an hin­dert und dass das Pro­jekt ohne eine beson­de­re Pas­si­on dazu nicht über 30 Jah­re hät­te bestehen können. 

Die Gäs­te, die ges­tern den Wein­kel­ler besuch­ten, beka­men übri­gens nicht nur den Trop­fen aus der ver­gan­ge­nen Sai­son ins Sekt­glas, son­dern auch noch eini­ge Fla­schen der ande­ren Jahr­gän­ge zu Gesicht. Ganz unten im Regal lagern so zum Bei­spiel eini­ge Fla­schen des aller­ers­ten Jahr­gangs – aus his­to­ri­schen Grün­den. Denn trin­ken kann man den Wein (anfangs war es noch Wein, nicht Sekt) aus dem Jahr 1989 heu­te nicht mehr.

Ein Gläs­chen Haupt­stadt­sekt des Jahr­gangs 2021: Prost! Foto: Hensel

2 Comments Leave a Reply

  1. Hal­lo zusammen,kann man denn die­sen Sekt auch erwerben,als nicht Ber­li­ner? Ich kom­me eigent­lich aus Rand Berlin,wohne in Bay­ern und lie­be Berlin,jeden Besuch Bei den Eltern ist klar, Ber­lin dabei. Lei­der der Weg von 500 km ist nicht so oft zu nehmen.aber lie­bend gern.
    Lie­be Grü­ße Rei­ner Sel­ge und Familie

    • Hal­lo Herr Sel­ge, es ist so wie es im Bei­trag steht: der Sekt ist unver­käuf­lich. Weder Ber­li­ner noch Nicht-Ber­li­ner kön­nen ihn erwer­ben. Man muss ihn vom Bezirks­amt geschenkt bekom­men. Vie­le Grü­ße nach Bayern!

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