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Weddinghelfer: Gegen Isolation im Alter

25. November 2020

Am Küchentisch sitzt ein älterer Mann auf Abstand mit seiner Enkeltochter, welche zusammen traditionelle Pfannkuchen (Berliner) gebacken haben und diese in die Kamera zeigen

In die­sem Coro­na-Win­ter haben wir von der ehren­amt­li­chen Wed­ding­wei­ser-Redak­ti­on beschlos­sen, uns im Rah­men unse­rer Akti­on “Wed­ding­Hel­fer” the­ma­tisch mit der Iso­la­ti­on älte­rer Men­schen zu beschäf­ti­gen. Ins­be­son­de­re möch­ten wir gezielt einen Ver­ein unter­stüt­zen, der sich in der Sied­lung Schil­ler­park dafür enga­giert, für ein bes­se­res Mit­ein­an­der von jun­gen und alten Nach­barn zu sorgen. 

In Kontakt mit dem Leben bleiben

Foto: FAM e.V.

Seit dem Beginn der Coro­na-Pan­de­mie ist viel davon die Rede, dass vor allem Risi­ko­grup­pen geschützt wer­den sol­len. „Jetzt, bei den viel höhe­ren Infek­ti­ons­zah­len und den vie­len beleg­ten Bet­ten in den Kran­ken­häu­sern, emp­fin­de ich es als noch viel bedroh­li­cher als im Früh­jahr“, schreibt uns eine betrof­fe­ne Lese­rin. Sie fin­det es scha­de, dass bestimm­te Hil­fen für Risi­ko­grup­pen nicht mehr ange­bo­ten wer­den. Dabei sei doch das Risi­ko im Ver­gleich zum Früh­jahr um eini­ges grö­ßer gewor­den. In fast jedem Haus­flur hin­gen im ers­ten Lock­down Zet­tel, die eine Nach­bar­schafts­hil­fe für Betrof­fe­ne inner­halb der Haus­ge­mein­schaft orga­ni­siert haben. So konn­ten sich, auch hier im Wed­ding, Nachbar:innen unter­ein­an­der hel­fen, falls der Weg zum Super­markt, zur Apo­the­ke oder der Hun­de­spa­zier­gang zu ris­kant wur­de. Neben der Unter­stüt­zung im All­tag hat solch ein Arran­ge­ment auch das sozia­le Mit­ein­an­der geprägt – Soli­da­ri­tät first, alles Wei­te­re second.

Büro von FAM e.V. in der Oxfor­der Str. 4

Die Pan­de­mie hat zumin­dest einen posi­ti­ven Effekt: Zum ers­ten Mal gera­ten die Bedürf­nis­se alter, teil­wei­se auch hoch­be­tag­ter Per­so­nen ins Schein­wer­fer­licht der Medi­en. Unab­hän­gig von Kon­takt­ein­schrän­kun­gen und Infek­ti­ons­ge­fah­ren ist Ein­sam­keit für vie­le Senio­ren ein sen­si­bles The­ma. Wir wer­den euch in den nächs­ten Wochen daher den Ver­ein „Freun­de alter Men­schen (FAM) e.V”. und sei­ne Arbeit mit Ehren­amt­li­chen vor­stel­len. Die Dach­or­ga­ni­sa­ti­on des 1991 in Deutsch­land gegrün­de­ten Ver­eins FAM gibt es bereits seit 1946 und ist in zehn Län­dern aktiv. Ihr erfahrt, wie ihr selbst mit Besuchs­part­ner­schaf­ten (für die Zeit nach Coro­na) und einer bestän­di­gen Beglei­tung eines alten Freun­des oder einer alten Freun­din etwas für ein gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­des Mit­ein­an­der tun könnt. Viel­leicht gelingt es uns auch, gemein­sam ein Advents­kon­zert auf dem Hof für die älte­ren Men­schen im Kiez auf die Bei­ne zu stel­len und eini­gen Ein­sa­men einen unver­gess­li­chen Hei­lig­abend zu besche­ren – das soll­te unse­rer Mei­nung nach auch mit etwas Abstand und Mas­ken für alle mög­lich sein. Wir erklä­ren euch, wie ihr dem Ver­ein hel­fen könnt, nicht nur finan­zi­ell, aber natür­lich wird auch das für uns ein The­ma sein.

Was wir erreichen wollen

„Men­schen brau­chen Men­schen“, sagt Ayten Kauf­mann, die das Wed­din­ger Büro des FAM e.V. lei­tet. „Nur weil jemand alt ist, heißt das nicht, dass man nichts von ihm oder ihr ler­nen kann.“ Auch wir von der Redak­ti­on erhof­fen uns, dass wir zum Mit­ein­an­der von Gene­ra­tio­nen bei­tra­gen kön­nen, da wir für alle Wed­din­ge­rin­nen und Wed­din­ger eine Platt­form sein wol­len. Dabei sol­len unse­re Kanä­le nicht nur der Infor­ma­ti­on, son­dern auch dem Aus­tausch und der Orga­ni­sa­ti­on von ehren­amt­li­chen Ver­an­stal­tun­gen die­nen. Gera­de jetzt in der Coro­na-Zeit ist das eine beson­ders gro­ße Her­aus­for­de­rung für einen Ver­ein wie FAM, und wir glau­ben, dass der Wed­ding auch auf die­se Art zusam­men­hal­ten sollte.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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