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Weddinger Studentinnen entwerfen Theatermuseum

19. Juli 2015
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Sechs Absol­ven­tin­nen des Stu­di­en­gangs Sze­ni­scher Raum ent­war­fen Model­le für ein zukünf­ti­ges Thea­ter­mu­se­um. Der Auf­trag­ge­ber Initia­ti­ve Thea­ter Muse­um Ber­lin e.V. ist mit zwei der Plä­ne sehr zufrie­den und geht mit den Model­len nun zu Spon­so­ren und För­de­rern. Der Mas­ter­stu­di­en­gang Sze­ni­scher Raum der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät wird im Brun­nen­vier­tel in der Acker­stra­ße unterrichtet.

Stefan Gräbener vor einem Modell für ein Theatermuseum
Ste­fan Grä­be­ner vor einem Modell für ein Theatermuseum

Vor­tei­le von zwei Modellen
Die Initia­ti­ve Thea­ter Muse­um Ber­lin e.V. träumt seit Grün­dung 2011 von einer Mög­lich­keit Thea­ter aus­zu­stel­len. In Deutsch­land gibt es sehr weni­ge sol­cher stän­di­gen Aus­stel­lun­gen. “Ein sol­ches Muse­um gehört nach Ber­lin – wenn es mög­lich ist, gehen wir nach Ber­lin”, sagt Dr. Ste­fan Grä­be­ner, der Vor­sit­zen­de der Initia­ti­ve. Er lobt die Ergeb­nis­se wäh­rend der offi­zi­el­len Abschluss­fei­er des Mas­ter­stu­di­en­gangs. Stu­den­ten zeig­ten Model­le zu den Auf­ga­ben Büh­nen­bild für eine Woy­zeck-Auf­füh­rung, Raum­la­bor und Thea­ter­musuem. “Alle Model­le haben ihre Stär­ken, wir wer­den die­se im Ver­ein nun dis­ku­tie­ren. Vor allem aber wird sich zei­gen, wel­che Umset­zungs­mög­lich­kei­ten für ein Thea­ter­mu­se­um sich nach Gesprä­chen mit der Poli­tik, zum Bei­spiel mit Tim Ren­ner [Ber­lin Staats­se­kre­tär für kul­tu­rel­le Ange­le­gen­hei­ten] oder Moni­ka Grüt­ters [Beauf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medi­en ] erge­ben”, denkt Grä­be­ner nach. Der Thea­ter­fan Grä­be­ner, der weder ein Thea­ter­fach stu­diert hat noch rund ums Thea­ter gear­bei­tet hat, zeigt sich bei einem der sechs Kon­zep­te über­zeugt, weil man bei die­sem ein­fach die Som­mer­pau­se aus­nut­zen kann, wenn man eine mobi­le Aus­stel­lung in einen belie­bi­gen Thea­ter­bau tem­po­rär ein­baut. Bei einem zwei­ten Kon­zept, dem der Stu­den­tin Vasi­li­ki Chris­to­pou­lou, fin­det er durch die bau­li­che Gestal­tung das Kon­zept Ver­wand­lung gut umge­setzt. “Das ist ein cle­ve­res Kon­zept, das ver­sucht Thea­ter abs­trakt anzu­ge­hen; es geht gut auf Emo­ti­on und Illu­si­on ein”, urteilt Grä­be­ner.  Stu­den­tin Vasi­li­ki Chris­to­pou­lou drückt ihre Idee so aus: “Wie ver­än­dert Thea­ter alles”.

Entwurf Theatermuseum von Vasiliki Christopoulou
Ent­wurf Thea­ter­mu­se­um von Vasi­li­ki Christopoulou

Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät im Brunnenviertel
Beim The­ma Bil­dung fällt vie­len Men­schen in Ver­bin­dung mit Wed­ding oft das Wort Bil­dungs­ka­ta­stro­phe ein. In Wahr­heit ist der Wed­ding mit der Beuth-Hoch­schu­le und den Insti­tu­ten der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät im Brun­nen­vier­tel ein ber­lin­weit wich­ti­ger Bil­dungs­stand­ort. Seit fünf Jah­ren bekennt sich der vor 15 Jah­ren gegrün­de­te Stu­di­en­gang Bühnenbild_Szenischer Raum zum Brun­nen­vier­tel und fei­ert die Mas­ter­ar­bei­ten im ehe­ma­li­gen AEG-Appa­ra­te­werk in der Acker­stra­ße 76. Die­ses Jahr lau­te­te der Titel Abschluss­prä­sen­ta­tio­nen “Out of the Box” – von Stu­di­en­gangs­lei­te­rin Pro­fes­so­rin Kers­tin Lau­be frei über­setzt mit “Hin­aus ins Leben”. Wie das Leben so funk­tio­niert, zeigt das Drum­her­um der Prä­sen­ta­ti­on der Abschluss­ar­bei­ten. Die staat­li­che Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät ist auf Dritt­mit­tel ange­wie­sen und dankt des­halb der Deut­schen Thea­ter­tech­ni­schen Gesell­schaft, die den Stu­di­en­gang und die Ent­wür­fe für ein Thea­ter­mu­se­um mit Geld unter­stützt hat. Die Abhän­gig­keit der Uni­ver­si­tät von Spon­so­ren führt dazu, dass der Sprach­stil der Betei­lig­ten doch sehr dem Umgang mit Spra­che der pri­va­ten Design-Hoch­schu­le HMKW ähnelt, die eben­falls Räu­me in der ehe­ma­li­gen AEG-Fabrik hat. Die Stu­den­tin­nen hin­ge­gen geben dem inter­es­sier­ten Besu­cher das Gefühl, dass es neben der ange­sag­ten Sprech­wei­se auch noch auf etwas ande­res ankommt: auf die Lei­den­schaft für die eige­ne Tätig­keit. Und die spürt man deut­lich in der Art, wie sie ihre Model­le erklären.

Detail eines Modells für ein Theatermuseum
Detail eines Modells für ein Theatermuseum

Links:
Mas­ter­stu­di­en­gang Bühnenbild_Szenischer Raum
Initia­ti­ve Thea­ter­Mu­se­um Ber­lin e.V.
Deut­schen Thea­ter­tech­ni­schen Gesellschaft

Autor und Fotos: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

1 Comment Leave a Reply

  1. Hi lie­bes Redaktionsteam,

    Dan­ke für den Sup­port, aber eine klei­ne Anmer­kung. Ich bin kei­ne Studentin 😉

    Lg
    Raimund

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