Beliebtes Angebot auf der Kippe:
Wedding sucht Helden für das Eltern-Kind-Turnen

In der Turnhalle der Gottfried-Röhl-Grundschule in der Ungarnstraße herrscht am Samstagvormittag eine lebhafte und fröhliche Atmosphäre. Eltern mit kleinen Kindern strömen in die Halle, um gemeinsam Zeit zu verbringen, die Turngeräte zu erkunden und die Freude an Bewegung zu entdecken. Es ist ein besonderes Angebot für Familien im Wedding: das Eltern-Kind-Turnen. Mit viel Engagement und Herzblut bietet es den Jüngsten die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit Sportgeräten zu machen, während die Eltern sie dabei aktiv begleiten. Doch sein Fortbestand steht auf der Kippe.

Engagierter Übungsleiter

Die treibende Kraft hinter diesem Angebot ist Jürgen Nest. Mit seinen stolzen 85 Jahren trägt er einen Trainingsanzug der Berliner Turnerschaft, dem Verein, dem er seit beeindruckenden 75 Jahren angehört. Jürgen hat nicht nur das Eltern-Kind-Turnen ins Leben gerufen, sondern engagiert sich seit 50 Jahren als Übungsleiter und Trainer. 2022 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, und 2024 ehrte ihn die Berliner Turnerschaft, indem sie ihn zum Ehrenmitglied wählte. Auch heute ist er noch aktiv im Sport tätig: Beim Deutschen Turnfest 2025 in Leipzig wird er zum letzten Mal an einem Wettkampf teilnehmen.

Obwohl sein Herz eigentlich für den Faustball schlägt – immerhin organisiert er seit 39 Jahren das weltgrößte Faustball-Turnier im nahen Schillerpark mit – betreut er noch immer das Eltern-Kind-Turnen mit großer Hingabe.

Der Samstagmorgen beginnt traditionell mit einer Begrüßungsrunde. Gemeinsam mit den Eltern und Kindern singt Jürgen fröhliche Lieder, die die Kleinen auf das bevorstehende Turnen einstimmen. Dann geht es los: An den Ringen, auf den großen Matratzen oder mit Bällen – überall erkunden die circa 80 Kinder spielerisch die Sportgeräte, stets in Begleitung ihrer Eltern. Es wird viel gelacht, die Halle ist erfüllt von Kinderstimmen und der Freude über die kleinen Erfolge.

Doch nun steht das Eltern-Kind-Turnen vor einer ernsten Herausforderung. Aus gesundheitlichen Gründen kann Jürgen Nest die Aufgabe nicht mehr allein stemmen. Damit dieses beliebte Angebot weiter bestehen kann, werden dringend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht.

Die Aufgaben sind überschaubar: Der Aufbau der Turnstationen, die Begrüßung der Gruppen, kleinere Anpassungen der Geräte und das Aufschreiben von Auffälligkeiten. Für Neueinsteiger bietet Jürgen eine Einweisung an, um den Einstieg zu erleichtern. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Übungsleiterlizenz zu erwerben, um die Arbeit langfristig professionell zu unterstützen.

Ohne Freiwillige droht jedoch das Ende dieses wertvollen Angebots. Sollte sich bis Sommer keine Lösung finden, müsste das Eltern-Kind-Turnen eingestellt werden – ein herber Verlust für den Wedding.

Deshalb ein dringender Appell an alle, die sich vorstellen können, mit anzupacken: Helft mit, dieses wunderbare Angebot zu erhalten! Jede helfende Hand zählt. Meldet euch bei Interesse direkt bei der Berliner Turnerschaft.

Info

Das sind die Charakteristika jeder Gruppe:

• Gruppe 1: Diese Gruppe beginnt früh morgens und der Aufbau der Turngeräte erfolgt zwischen 08:15 und 09.00 Uhr. Nach der Begrüßung um 09.10 Uhr können die Kinder die Stationen erkunden. Um 09:55 Uhr endet die Stunde und die Geräte werden für die nächste Gruppe angepasst.
• Gruppe 2: Die Begrüßung erfolgt um 10:10 Uhr und die Kinder können direkt mit den Turnübungen beginnen. Die Gruppe wird um 11:00 Uhr verabschiedet, ohne dass umfangreiche Anpassungen an den Geräten nötig sind.
• Gruppe 3: Diese Gruppe beginnt um 11:00 Uhr. Hier ist es wichtig, die Geräte leicht anzupassen, um die Übungen für die Kinder etwas anspruchsvoller zu gestalten. Die Turnstunde endet um 12:00 Uhr und abschließend wird die Halle für die Nachfolgegruppen oder die allgemeine Nutzung aufgeräumt.

Es wird überlegt, ob die Aufbauzeit entfallen kann, weil man innerhalt der Turnzeit die Stationen aufbauen könnte oder ob der Turnbeginn auf 10.00 Uhr verlegt wird und dann nur noch zwei Gruppen angeboten werden., d.h. die 2. und 3. Gruppe würden dann zu einer zusammengelegt.