Die Sonne kommt raus, schiebt die Regenwolken beiseite. Passenderweise dürfen die Gastronomen ihre Tische auch wieder vor die Tür stellen. Die Frage ist nur: wie viele und bis wohin? Das Bezirksamt hat jetzt präzisiert und die Fragen beantwortet, die derzeit doch einige interessieren. Doch das ist natürlich nicht alles! Hier kommen sieben Meldungen aus dem Wedding, für jeden Tag der Woche eine.
7 Tage, 7 Schlagzeilen
- Gastronomen dürfen auch auf Gehwegen servieren
- Ideen für kleine Klimaprojekte entwickeln
- Fünf Online-Vorlesungen zum Thema Erderwärmung
- Vorkauf bleibt Drohgebärde des Bezirks
- Mobilitätswende: Info-Bike kommt zum Nordbahnhof
- Neuer Vorleseservice am Telefon
- Zweiter Teil der Corona-Studie in Mitte
Wedding kurz & knapp
Gastronomen dürfen auch auf Gehwegen servieren
Mit den langsamen Öffnungen gewinnt ein früherer Beschluss des Bezirksamts für Gastronomen wieder an Bedeutung: Gastronomiebetriebe im Bezirk dürfen per Ausnahmegenehmigung ihren Außenbereich auf Gehwege und Parkstreifen ausdehnen. Die Sondernutzung auf Gehwegen wird dabei kostenfrei gewährt. Der Bezirksamt hat am Dienstag (25.5.) seine Regelungen präzisiert. Demnach solle sich die maximale Größe des zusätzlichen Schankvorgartens an der Größe des vorhandenen Gastraums im Innenbereich orientieren. Auch weist das Bezirksamt darauf hin, dass nur der Parkstreifen in der Breite des Lokals genutzt werden darf. Darüber hinaus sei die Zustimmung des benachbarten Eigentümers erforderlich. Weiterhin dürfe der Gehweg nicht vollständig mit Tischen belegt werden, für Fußgänger:innen muss genug Platz bleiben. Wird der Parkstreifen genutzt, sei eine Beschildung nötig, womit auch eine Gebühr anfalle. Die Regelung gilt bis 31. Oktober diesen Jahres. Der komplette Bezirksamtsbeschluss zur Sondernutzung (PDF).
Ideen für kleine Klimaprojekte entwickeln
Das Projekt „panke.klima“ lädt Nachbarinnen und Nachbarn am Donnerstag (3.6.) zu einer Ideenwerkstatt in den Gemeinschaftsgarten Himmelbeet ein. Die Präsenzveranstaltung findet zwischen 16 und 18 Uhr in der Ruheplatzstraße 12 statt. Bei dem Treffen können eigene Ideen für kleine klimafreundliche Projekte im umliegenden Kiez entwickelt werden, die Teilnehmenden erhalten einen Crash-Kurs im Projektschreiben. Gleichzeitig können sie sofort oder danach noch bis zum 8. Juni eine Mini-Förderung beantragen, die „panke.klima“ ausgeschrieben hat. Eine Anmeldung zur Ideenwerkstatt ist per E‑Mail unter [email protected] möglich. Für die Teilnahme ist ein aktueller Schnelltest nötig, der vor Ort gemacht werden kann.
Fünf Online-Vorlesungen zum Thema Erderwärmung
Die Beuth Hocchschule für Technik und die Universität Klaipėda in Litauen haben eine digitale Ringvorlesung zum Thema Klimawandel entwickelt. Unter der Überschrift „1.5 C global warming by 2030? Consequences – risk reduction – adaption“ geht es in den fünf offenen und kostenfreien Vorlesungen um die Folgen der Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius. Bei den Vorlesungen, die in englischer Sprache online verfolgt werden können, geben Forschende aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Großbritannien ihren Blickwinkel auf die Erderwärmung wieder. Die Veranstaltungen sollen ein grundlegendes Verständnis für den beschleunigten Klimawandel vermitteln. Die erste Veranstaltung fand bereits am Dienstag (25.5.) statt. Die nächste Vorlesung ist am Dienstag (1.6.) zwischen 18.30 und 19.30 Uhr. Hier geht es zur nächsten Vorlesung: BeuthBox Videoplattform
Vorkauf bleibt Drohgebärde des Bezirks
Das Bezirksparlament wünscht sich vom Bezirksamt mehr Engagement hinsichtlich der Nutzung des Vorkaufsrechts in Millieuschutzgebieten. Das Parlament hat das Amt bereits im September beauftragt, sich beim Senat dafür einzusetzen, dass eine Bundesratsinitiative zur Stärkung des Vorkaufsrechts eingebracht wird. Demnach soll der Vorkauf vorrangig, eine ebefalls mögliche Abwendungsvereinbarung nachrangig sein. Für eine Begrenzung der Vorkaufspreise solle sich das Amt ebenso einsetzen wie für die Verlängerung der Frist, in der der Bezirk sein Vorkaufsrecht ausüben kann. Nun hat Bezirksstadtrat Ephraim Gothe dazu Stellung genommen. Er habe den Senat nicht extra dazu angeschrieben, verwies auf bestehenden Austausch. „Position des Bezirksamtes ist es, mit größtmöglichem Nachdruck dem Markt der Erwerber deutlich zu machen, dass der Bezirk den Vorkauf eines Hauses durchsetzen will, sofern der Erwerber nicht bereit ist, eine Abwendungsvereinbarung zu unterschreiben“, schreibt er in seinem Abschlussbericht. „Eine Verlängerung der Zwei-Monats-Frist wird aus Sicht des Bezirks grundsätzlich begrüßt“, heißt es weiter. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sehe aktuell zumindest eine Verlängerung der Ausübungsfrist von zwei auf drei Monaten vor.
Mobilitätswende: Info-Bike kommt zum Nordbahnhof
Das Info-Bike der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz kommt am 23. Juni zum Nordbahnhof. Zwischen 9 und 17 Uhr können Interessierte auf dem Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz Informationen über bezirkliche und berlinweite Projekte im Rahmen der Berliner Mobilitätswende erhalten. Dabei geht es um neue Tramlinien, modernisierte U‑Bahn-Wagen, E‑Busse, verkehrsberuhigte Kieze, geschützte Radfahrwege und die Planung für die zehn Radschnellverbindungen. Den mobilen Infostand, der durch die Stadt tourt, gibt es bereits seit Sommer 2020. Der Termin am Nordbahnhof ist bis Ende Juni der einzige im Bezirk, eine Station im Wedding ist bisher nicht geplant.
Neuer Vorleseservice am Telefon
Die Bibliothek am Luisenbad in der Badstraße 39 bietet alten und mobilitätseingeschränkten Menschen im Bezirk kostenfreie Lesungen am Telefon an. Der neue Service kann ab sofort genutzt werden und wird von den Vorleser:innen der agens Arbeitsmarktservice gGmbH umgesetzt. Bisher hatte agens bereits einen kostenlosen mobilen Bücherservice für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen realisiert. Nun wird das Angebot in Zusammenarbeit mit den Stadtbibliotheken durch die Lesungen per Telefon ergänzt. Die Lesungen sollen inhaltlich auf die Wünsche der Zuhörenden zugeschnitten sein. Sie finden montags bis freitags zwischen 10 und 15 Uhr statt. Eine Anmeldung ist per E‑Mail ([email protected]) oder telefonisch unter (030) 6 10 81 18 43 möglich.
Zweiter Teil der Corona-Studie in Mitte
Noch bis Ende Mai ist erneut ein Studienteam des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin-Mitte zu Gast. In einer Folgeuntersuchung zur Studie “Corona-Monitoring lokal” geht es darum, mögliche Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zu beschreiben und die Nachweisbarkeit von Antikörpern über die Zeit zu beobachten. Darüber informierte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel am Dienstag (25.5.). Bei der ersten Studie waren Ende 2020 fast 2300 Menschen aus Mitte untersucht und befragt worden. Durch die Studie fanden die Wissenschaftler heraus, dass es etwa 2,2 Mal so viele Corona-Infektionen in Mitte gegeben haben muss als es die Meldezahlen nahelegen. Viele Infektionen bleiben also unerkannt. Gleichzeitig wurde ermittelt, dass bei 37 Prozent der Erwachsenen, die vor der Studie positiv auf SARS-CoV‑2 getestet worden waren, keine Antikörper mehr nachgewiesen werden konnten. Mehr zur Studie, die an vier Standorten in Deutschland durchgeführt wurde, gibt es online unter www.rki.de/corona-monitoring-lokal.
→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 6. Juni. Wer bis dahin gern noch mehr aus dem Wedding lesen möchte, kann in der neuen Ausgabe des Kiezmagazins aus dem Brunnenviertel blättern, auch digital.