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Wedding.hilft: Wer will Pate für einen Flüchtling werden?

9. Februar 2017
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Ein Flüchtling und ein Pate unterhalten sich bei einem Kennenlerntreffen. Foto: Martin Reischke
Ein Flücht­ling und ein Pate unter­hal­ten sich bei einem Ken­nen­lern­tref­fen. Foto: Mar­tin Reischke

Mit einem Paten­schafts­pro­gramm will das Netz­werk Wedding.hilft Geflüch­te­te und Men­schen aus dem Wed­ding zusam­men­brin­gen. Seit Beginn ver­gan­ge­nen Jah­res wur­den schon mehr als 30 Paten­schaf­ten ver­mit­telt. Am Mitt­woch, den 15. Febru­ar sind alle, die sich für eine Paten­schaft inter­es­sie­ren, zum Info­tisch ein­ge­la­den. Zwi­schen 19 und 21 Uhr will die Initia­ti­ve im Café der Nach­bar­schafts­Eta­ge in der Fabik Oslo­er Stra­ße infor­mie­ren und neue ehren­amt­li­che Hel­fer gewin­nen.Wer über­legt, sich für eine Paten­schaft mit einem Flücht­ling zu ent­schei­den, dem hilft viel­leicht die kon­kre­te Erfah­rung eines ande­ren Paten. Phil­ipp Reck­ling (34), Pate für einen syri­schen Flücht­ling, sprach über sei­ne Erfah­run­gen. Das Inter­view ist zuerst bei unse­rem Koope­ra­ti­ons­part­ner, dem Kiez­ma­ga­zin im Sol­di­ner Kiez, erschie­nen.

Das Interview mit einem Paten

War­um bist du Pate geworden?
Phil­ipp Reck­ling: Ich woll­te etwas machen, wo ich einen län­ge­ren Kon­takt und eine direk­te Ver­bin­dung zu einem Flücht­ling haben kann. Ich glau­be, dass das die bes­te Mög­lich­keit ist, die Men­schen einzubinden.

Du bist an Sulai­man, einen jun­gen Syrer aus der Nähe von Damas­kus ver­mit­telt worden…
Phil­ipp Reck­ling: Er war damals schon ein hal­bes Jahr in Ber­lin. Er ist sehr nett und wir ver­ste­hen uns sehr gut, da hat­te ich gro­ßes Glück. Mitt­ler­wei­le klappt es auch mit der Verständigung.

Das war am Anfang schwieriger.
Phil­ipp Reck­ling: Er konn­te schon etwas Deutsch, aber das hat nur für eine ober­fläch­li­che Unter­hal­tung gereicht. Wir haben das mit Humor genom­men: Ein biss­chen mit Hän­den und Füßen, Über­set­zungs-App und damit leben, dass es auch Miss­ver­ständ­nis­se gibt. Wir haben uns öfter ver­ab­re­det, aber dann war doch jeder woanders.

Was habt ihr zusam­men unternommen?
Phil­ipp Reck­ling: Wir sind spa­zie­ren gegan­gen, haben uns gegen­sei­tig zum Essen ein­ge­la­den. Als es wär­mer wur­de, sind wir auch mit dem Fahr­rad an den See gefahren.

Gab es auch schwie­ri­ge Situationen?
Phil­ipp Reck­ling: Am Anfang war es schwie­rig zu gucken, wie die Paten­schaft aus­ge­gli­chen sein kann. Wenn man hier wohnt und arbei­tet, hat man ganz ande­re Mög­lich­kei­ten als jemand, der in der Erst­auf­nah­me­inrich­tung ist und kein Geld hat. Also haben wir meis­tens Sachen gemacht, die nichts kos­ten. Und wenn Sulai­man etwas geben woll­te, habe ich das auch angenommen.

Das ers­te hal­be Jahr Paten­schaft ist schon vor­bei. Wie geht es weiter?
Phil­ipp Reck­ling: Ich glau­be, wir brau­chen die­sen offi­zi­el­len Rah­men jetzt nicht mehr, aber wir wer­den auf jeden Fall wei­ter Kon­takt haben, weil dar­aus eine Freund­schaft ent­stan­den ist.

Was wür­dest du Leu­ten raten, die sel­ber Pate wer­den wollen?
Phil­ipp Reck­ling: Wenn man offen ist, dann soll­te man das ein­fach machen. Es gibt nichts zu verlieren.

Kontakt zu Wedding.hilft

Das Logo des Netzwerks Wedding.hilft.
Das Logo des Netz­werks Wedding.hilft.

Wer Inter­es­se an einer Paten­schaft hat oder in der Arbeits­grup­pe Paten­schaf­ten bei Wedding.hilft mit­ar­bei­ten möch­te, kann sich per E‑Mail an [email protected] wen­den.

Der Infotisch in der NachbarschaftsEtage

Der Info­tisch fin­de am Mitt­woch, den 15. Febru­ar zwi­schen 19 und 21 Uhr in der Nach­bar­schafts­Eta­ge, Fabrik Oslo­er Stra­ße, Oslo­er Stra­ße 12 statt. Das Café ist im Hin­ter­hof über Auf­gang B erreich­bar. Es befin­det sich in der 1. Eta­ge. Die Ein­la­dung zum Info­tisch als PDF: Ein­la­dung Infotisch_Wedding.hilft.

Inter­view und Foto: Mar­tin Reisch­ke, Pla­kat: Wedding.hilft

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