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Was passiert mit der Weddinger Kinderfarm?

20. April 2015
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Weddinger KinderfarmDie Wed­din­ger Kin­der­farm ist eine Insti­tu­ti­on an der Ecke Luxem­bur­ger Stra­ße / Tege­ler Stra­ße. Aller­lei Klein­tie­re und Ponys erfreu­en seit über drei­ßig Jah­ren das Herz von Kin­dern aus dem gan­zen Bezirk. “Lei­der ist es im ver­gan­ge­nen Jahr zu erheb­li­chen Stö­run­gen in der Zusam­men­ar­beit mit dem Trä­ger Wed­din­ger Kin­der­farm e.V. gekom­men, die eine wei­te­re Zusam­men­ar­beit nicht mög­lich machen”, teilt die SPD-Bezirks­stadt­rä­tin Sabi­ne Smen­tek in einem offe­nen Brief mit. “Vor allem lie­gen ver­trag­lich ver­ein­bar­te Sach­be­rich­te über die Arbeit und der Nach­weis der Ver­wen­dung der vom Jugend­amt bezahl­ten öffent­li­chen Mit­tel nicht vor.” Dies erklärt der Sozi­al­päd­ago­ge Sieg­fried Küh­bau­er vom Ver­ein in einem Arti­kel des Ber­li­ner Kuriers so: “Unser Kas­sen­wart, ein viel­be­schäf­tig­ter Inge­nieur mit drei Kin­dern, dazu Frie­dens­ak­ti­vist wäh­rend der Ukrai­ne-Kri­se, war enorm ein­ge­spannt. Er schaff­te sei­ne Arbeit nicht. Wir haben eine Über­las­tungs­an­zei­ge beim Bezirks­amt gestellt.“ ¹

Keine Förderung mehr für den derzeitigen Träger

Kinderfarm PonyhofTrotz­dem ist das Bezirks­amt zu dem Schluss gekom­men, die Zusam­men­ar­beit mit dem lang­jäh­ri­gen Trä­ger zu been­den: “Im Lau­fe des letz­ten Jah­res wur­den sehr vie­le Ver­su­che von ver­schie­de­nen Sei­ten unter­nom­men, die Ver­ant­wort­li­chen der Kin­der­farm dazu zu bewe­gen, die erfor­der­li­chen Unter­la­gen ein­zu­rei­chen. Fris­ten wur­den mehr­fach ein­ge­räumt, Gesprä­che und Unter­stüt­zung ange­bo­ten. Dies alles führ­te lei­der nicht zum Erfolg”, so Stadt­rä­tin Sabi­ne Smen­tek.  Daher möch­te das Bezirks­amt Mit­te von Ber­lin die För­de­rung die­ses Trä­gers ein­stel­len. Schließ­lich gehe es hier um den Nach­weis der ord­nungs­ge­mä­ßen Ver­wen­dung von Steuergeldern.

Was aus Sicht des Steu­er­zah­lers berech­tigt scheint, für den Trä­ger­ver­ein, die gro­ßen und klei­nen Besu­cher der Farm und even­tu­ell auch die Tie­re aber eine Kata­stro­phe ist. “Der Bezirk arbei­tet der­zeit dar­an, das bewähr­te Ange­bot für die Kin­der und Fami­li­en des Bezirks auf­recht­zu­er­hal­ten und dafür einen neu­en Trä­ger zu fin­den. Die Ver­öf­fent­li­chung eines ent­spre­chen­den Inter­es­sen­be­kun­dungs­ver­fah­rens im Amts­blatt von Ber­lin ist für den 24. April geplant.”

Es bleibt zu hof­fen, dass es trotz der Que­re­len mit der Kin­der­farm naht­los wei­ter­geht und kei­ne Fak­ten geschaf­fen wer­den, an deren Ende es kein sol­ches Ange­bot für die klei­nen Wed­din­ge­rin­nen und Wed­din­ger mehr gibt.

¹ “Unse­re klei­ne Farm darf nicht ster­ben” – Ber­li­ner Kurier

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

6 Comments

  1. Es ist mir schlei­er­haft wie nach 30 Jah­ren ein ein­ge­fleisch­ter ( obwohl frie­dens­ak­ti­vist ) Kas­sen­wart plötz­lich den Anfor­de­run­gen unse­res Senats und Frau Sem­tex ( fürs öffent­li­che Wohl­erge­hen ) plötz­lich die Buch­hal­tung nicht nach­voll­zieh­bar ist oder sein soll­te- dass wär für
    Mich bin Inter­es­se !! @presse @weddingweiser @ küh­bau­er @senat @smentek

  2. Der Kas­sen­wart, ein Herr namens C.H sam­melt mitt­ler­wei­le auf sei­nem Face­book­pro­fil Gel­der, aller­dings nicht für die Farm son­dern um sei­ne pri­va­ten Fahr­ten zu Demos zu finanzieren.
    Es wäre evtl sin­ni­ger gewe­sen sei­ne pri­va­ten Ange­le­gen­hei­ten nicht über sei­ne beruf­li­chen Pflich­ten zu stellen.
    Aber im Namen des “Frie­dens”, müs­sen halt Opfer erbracht wer­den und wenn es nur eine Kin­der­farm ist.
    Es ist der Farm zu gön­nen das der Bezirk einen Trä­ger fin­det wel­cher sei­ne Pflich­ten etwas bes­ser erfül­len kann.

    Ich schrei­be die­ses anonym da es ansons­ten aus der Grup­pe der nach rechts sehr offe­nen “Frie­dens­ak­ti­vis­ten” schon zu Dro­hun­gen gekom­men ist und auch Ich habe Familie.

  3. Ich arbei­te im Bereich der Zuwen­dungs­ab­rech­nung bei einem gro­ßen Trä­ger und kann sagen, dass ins­be­son­de­re der Bezirk Mit­te stets sehr koope­ra­tiv ist.
    Im Zuwen­dungs­recht ist es aber nun mal so, dass man den Nach­weis der Ver­wen­dung der Gel­der erbrin­gen muss und das bestä­tigt man auch. Von daher kann ich es nicht nach­voll­zie­hen, wes­halb der Ver­wen­dungs­nach­weis nicht ein­ge­reicht wur­de. Auch wenn der eine Mit­ar­bei­ter stark ein­ge­spannt war, soll­te es dann jemand ande­ren geben, der das ver­tre­ten kann. 

    Es ist kein Zau­ber­werk und jeder kann es lernen.

    Es wäre wirk­lich ein gro­ßer Ver­lust für den Bezirk und den Kiez und ich hof­fe, dass ein Trä­ger für die Ein­rich­tung gefun­den wird.

  4. Ich war mit mei­nen Jungs ges­tern noch dort. Die Farm ist ein sehr lie­be­voll gestal­te­ter und unver­zicht­ba­rer Teil des Wed­ding. Ich fra­ge mich, wie unse­re Kin­der einen guten Kon­takt zu Tie­ren ler­nen sol­len, wenn sie das Ange­bot des Strei­chel­zoos nicht mehr haben.

    • Hal­lo,
      Das erin­nert mich irgend­wie an die Mauerzeiten…
      Es wäre viel­leicht bes­ser wenn man von dem Haus von Sieg­fried Küh­bau­er aus einen unter­ir­di­schen Durch­gang bis zur Stra­ße oder noch bes­ser direkt bis zum nächs­ten U‑Bahnhof Leo­pold­platz errich­ten wür­de. Damit könn­te dann auch mit die Bewa­chung entfallen…

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