Wenn ein großer schwarzer Hund auf einen Tisch mit leckerem Essen starrt, kann man sich dabei durchaus seltsam fühlen. Im Foyer des Prime Time Theaters an der Müllerstraße ist das anders. Hier wacht „Blacky“ über Speis‘ und Trank. Allerdings steht er sozusagen über den Dingen, und ihm läuft auch nicht das Wasser im Maul zusammen. „Blacky“ ist das Maskottchen des Hauses, das im „RAZ Café“ die petrolfarbene Wand als großflächiges Gemälde ziert. Bei Theaterstücken leitet der schwarze Hund mit seinem als Löwengebrüll getarnten Gähnen traditionell den Vorspann der Produktionen von „Wedding Golding Meier“ ein.
Neben „Blacky“ gibt es im RAZ Café aber noch allerhand mehr zu entdecken, denn hier tummeln sich im sanftwarmen Licht Requisiten aus bald zwei Jahrzehnten Prime Time-Geschichte. Authentizität und Nahbarkeit werden im ganzen Haus großgeschrieben. Auch deshalb fühlen sich die Gäste hier wohl, wenn sie es sich vor, während oder nach den Aufführungen gemütlich machen. „Wenn die Lachmuskeln ordentlich arbeiten, dürfen Sie ruhig ein bisschen gefüttert werden“, findet Intendant Oliver Tautorat.
Flammkuchen feiern Comeback
Nachos, frisches Popcorn, belegte Baguettes, Kuchen oder Brezeln stehen auf der Speisekarte. Und nach einer Corona-bedingten Reduzierung des Angebots kommen diesen März auch andere Leckereien zurück auf die Karte: Die Gäste können neben wechselnden Tagesgerichten – zum Beispiel Gulasch oder Chili con carne – jetzt aus einer breiten Palette verschiedenster Flammkuchen wählen. Den typischen „Elsässer“-Style gibt es als Klassiker mit Schmand, Lauchzwiebeln und Speck, aber auch in einer veganen Version. Bei der „Wedding“-Art bieten Rucola und Sucuk ein besonderes Geschmackerlebnis, „Janz wat Feines“ wartet mit Birne, Ziegenkäse und Honigpesto auf. Vielen dürften aber auch die Paprika-Varianten schmecken oder „Hawaii“ mit Schinken, Ananas, Käse und Curry.
Von „Prenzlwichser“ bis „Uschi-Muschi“
Zur Abhilfe bei trockener Kehle stehen diverse heiße, kalte, alkoholische und nicht-alkoholische Alternativen bereit: vom Milchkaffee bis zum Prosecco, vom Virgin Mojito über das lokale Eschenbräu bis zum Cuba Libre. Besonders witzig – viele Cocktail-Namen nehmen Insiderhumor der Kult-Theatersitcom „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“ auf, erinnern an Figuren und deren Eigenheiten: „Innocent Murat“, „Uschi Muschi“, „Fresh Ahmed“ sind dabei … und natürlich darf der „Prenzlwichser“ als Running-Gag nicht fehlen – mit Gin, Wodka, Bananen- und Zitronensaft. Wer mehr davon möchte, kommt am besten schon zwischen 18 und 19 Uhr ins RAZ Café: Dann ist Happy Hour, und es gibt zwei gleiche Getränke zum Preis von einem. Tische sind online vorbestellbar.
Kino-Couch-Knusper-Feeling
Zur familienfreundlichen Matinee sonntags ist schon ab 9 Uhr geöffnet: Dabei lässt sich das Frühstück bei heißem Capuccino und Kakao bequem und stressfrei ins Theater verlegen. Auch der Lunch kann gleich noch hier stattfinden, denn von 13 bis 16 Uhr ist der Flammkuchenofen an. Das Besondere am Prime Time Theater und seinem RAZ Café übrigens: Alle Leckereien dürfen mit in den Theatersaal genommen werden – fürs Kino-Couch-Knusper-Feeling. Auch nach den abendlichen Aufführungen kommen Gäste deshalb gern hier zusammen, um den Theatertag in Ruhe und mit Freude ausklingen zu lassen. Und Blacky guckt von oben zu und freut sich mit.
Müllerstraße 163 Eingang, Burgsdorfstraße, 13353 Berlin
Mi-Sa 18.30−0 Uhr, So 9 – 22 Uhr