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Viva Volleyball mit dem TSV Wedding

5. April 2017
Viva Wedding: die 3. Herren. Ganz links steht Andreas Mondroch. Foto: Michael Becker
Viva Wed­ding: die 3. Her­ren. Ganz links steht Andre­as Mon­droch. Foto: Micha­el Becker

Sport Der TSV Wed­ding 1862 e. V. ist einer der ältes­ten Sport­ver­ei­ne in Ber­lin. Im Mai fei­ert er bereits sei­nen 155. Geburts­tag. Ein Besuch bei den Vol­ley­bal­lern in der Put­bus­ser Straße.

Sie nen­nen sich „Viva Wed­ding“ – war­um, wis­sen die Vol­ley­bal­ler des TSV Wed­ding 1862 e.V. heu­te selbst nicht mehr so genau. Statt ange­staub­ter Sport­ver­eins­tra­di­ti­on strahlt der Name Humor mit einer guten Pri­se Selbst­iro­nie aus. Das passt zu den rund 100 Ver­eins­mit­glie­dern zwi­schen 20 und 35 Jah­ren, die in der Sport­hal­le Put­bus­ser Stra­ße 12 trai­nie­ren. Drei Män­ner- und zwei Frau­en­teams neh­men am Liga­be­trieb teil. Die 1. Damen spie­len in der höchs­ten Spiel­klas­se in Ber­lin und haben die­se Sai­son sogar Auf­stiegs­chan­cen. Dazu gibt es eine Frei­zeit­trup­pe, bei der Neu­lin­ge immer gern gese­hen sind. Mit­tel­fris­tig sol­len auch Kin­der- und Jugend­grup­pen gegrün­det werden.

Die Sporthalle in der Putbusser Straße 12 ist das Zuhause des Volleyballvereins „Viva Wedding”. Foto: Hensel
Die Sport­hal­le in der Put­bus­ser Stra­ße 12 ist das Zuhau­se des Vol­ley­ball­ver­eins „Viva Wed­ding”. Foto: Hensel

Der kür­zes­te Weg zur Sport­hal­le von „Viva Wed­ding“ führt von der Put­bus­ser Stra­ße direkt auf den Haupt­ein­gang des ehe­ma­li­gen Dies­ter­weg-Gym­na­si­ums zu. Spät abends ist es hier lei­der sehr dun­kel. Doch hat man die Trep­pe hin­un­ter zur Hal­le gefun­den und den tris­ten, muf­fi­gen Flur über­wun­den, dann betritt man einen hell erleuch­te­ten, rie­sig wir­ken­den Raum. Eine ganz eige­ne Welt. Eini­ge der gro­ßen Glas­schei­ben sind kaputt, nur not­dürf­tig repa­riert. Die Wän­de sind grau und unver­putzt. Alles wirkt her­un­ter­ge­kom­men. Naja, Wed­ding eben.

Der zwei­te Blick geht auf das Spiel­feld. Drei Vol­ley­ball­net­ze sind neben­ein­an­der auf­ge­baut, rund 50 Men­schen in der übli­chen bun­ten Wed­din­ger Mischung bewe­gen sich auf den drei Fel­dern. Bei den 3. Her­ren ist das Auf­wärm­trai­ning noch in vol­lem Gan­ge, es wird viel gelacht, doch man ist trotz­dem kon­zen­triert bei der Sache. Bei den 1. Damen wer­den schon Schmet­ter­bäl­le geübt, wäh­rend der Trai­ner der 2. Damen noch eine klei­ne Anspra­che hält. Lei­der funk­tio­nie­ren die Trenn­vor­hän­ge nicht, die den Laut­stär­ke­pe­gel etwas däm­men könn­ten. Und man muss auf­pas­sen, dass man nicht über die her­um­kul­lern­den Bäl­le stol­pert. So geht es hier jeden Abend ab 19.30 Uhr von Mon­tag bis Don­ners­tag zu. Der Frei­tag ist den Frei­zeit­lern vor­be­hal­ten. Dann genie­ßen sie das Pri­vi­leg, die gro­ße Hal­le für sich zu haben.

Die 1. und die 2. Damen des TSV Wedding beim Training. Foto: Michael Becker
Die 1. und die 2. Damen des TSV Wed­ding beim Trai­ning. Foto: Micha­el Becker

Andre­as Mon­droch, der Vor­sit­zen­de der Abtei­lung Vol­ley­ball, ist mit dem Sport­amt Mit­te regel­mä­ßig in Kon­takt. Schon oft muss­te er Van­da­lis­mus­schä­den mel­den. Auch die kaput­ten Trenn­vor­hän­ge sind bekannt. Die Put­bus­ser Stra­ße 12 ist den Vol­ley­bal­lern trotz­dem ans Herz gewach­sen: Ob zum wöchent­li­chen Trai­ning oder zu den Wett­kampf­spie­len am Wochen­en­de, in der Vol­ley­ball­welt von „Viva Wed­ding“ dreht sich alles um ihre Heimhalle.

„Wir sind froh, dass wir die­se Hal­le haben“, sagt Ben­the, Spie­le­rin der 1. Damen. Seit 2007 ist sie bei „Viva Wed­ding“ und fühlt sich sehr wohl: „Alles ist fami­li­är hier. Wir unter­neh­men auch mal pri­vat was mit­ein­an­der.“ Oder man trifft sich zu ver­eins­in­ter­nen Tur­nie­ren wie dem „Weih­nachts­hüp­fen“. Beim Vol­ley­ball wird das gan­ze Jahr über viel gesprun­gen, zu Weih­nach­ten dann dank des guten Essens nur gehüpft.

Wer bei „Viva Wed­ding“ mit­ma­chen will, kann jeder­zeit bei der Frei­zeit­grup­pe ein­stei­gen. Auch Anfän­ger und Anfän­ge­rin­nen sind herz­lich will­kom­men. Für die Teams im Liga­be­trieb braucht man Vol­ley­bal­l­er­fah­rung, aber auch da freut sich der Ver­ein über Verstärkung.

Der TSV Wed­ding 1862 e. V.

Zum Sport­pro­gramm des TSV Wed­ding 1862 e.V. gehö­ren neben Vol­ley­ball auch Tur­nen, Ten­nis, Bad­min­ton und Ulti­ma­te Fris­bee. Kon­takt für Vol­ley­ball­in­ter­es­sier­te: Andre­as Mon­droch, Tele­fon: (030) 46 24 100, Mobil­te­le­fon: (0151) 12 74 84 12, E‑Mail: [email protected], www.vivawedding.de; Infor­ma­tio­nen zu allen ande­ren Sport­ar­ten: www.tsv-wedding.de

Vol­ley­ball – die Sport­art für alle Altersgruppen

Dyna­mi­sche Sprün­ge und Rich­tungs­wech­sel, den Ball von unten (bag­gern) oder oben spie­len (prit­schen), mal den Ball gefühl­voll über das Netz brin­gen, mal kraft­voll schmet­tern. Viel­sei­tig­keit ist beim Vol­ley­ball Trumpf! Der Ein­stieg als Anfän­ger gelingt schnell. Die Sport­art kann bis ins hohe Alter aus­ge­übt wer­den. Es gibt eini­ge Grün­de dafür, dass Vol­ley­ball die meis­ten Akti­ven welt­weit auf­weist. Ein Team besteht aus sechs Spie­lern. Ziel ist es, den Ball über das Netz auf den Boden der geg­ne­ri­schen Spiel­hälf­te zu spie­len. Drei­mal darf man sich den Ball im Angriff zuspie­len, vor­zugs­wei­se wird der mit einem kraft­vol­len Schmet­ter­schlag abge­schlos­sen. Ein guter Abwehr­spie­ler soll­te auch einen Hecht­sprung beherr­schen, mit dem der Ball vor dem Boden­kon­takt geret­tet wer­den kann. Oder der Ball wird direkt am Netz geblockt: Ein bis zwei Spie­ler oder Spie­le­rin­nen sprin­gen gleich­zei­tig hoch, die Arme nach oben gereckt und die Hand­flä­chen bereit, den Ball wie­der zurück­zu­schla­gen. Angst vor Bäl­len soll­te man nicht haben.

Text: Susan­ne Bür­ger, Fotos: Micha­el Becker (Auf­nah­men in der Hal­le), Domi­ni­que Hen­sel (Außen­an­sicht Halle)

Der Text stammt aus dem Kiez­ma­ga­zin brun­nen. Das Heft erscheint vier Mal im Jahr und wird von einer ehren­amt­li­chen Bür­ger­re­dak­ti­on gemacht.

Gastautor

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