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Unverblümt Kulturexpedition #36 – Gefräßige Raupen in Klangraumschiffen

13. Oktober 2020
Zu sehen sind links zwei Menschen, ein Mann und eine Frau auf einem schwarz-weiß Foto, mittig ein Bild eines Musikers mit Bassgitarre in orangenes Licht getaucht, rechts ist ein Foto von zwei Menschen auf einer Wiese, sie spielen mit Jonglage-Bällen.
Unver­blümt – Col­la­ge: georg+georg

Am 16. Okto­ber ab 17:00 Uhr zieht die Unver­blümt-Kara­wa­ne zum letz­ten Mal in die­sem Jahr durch den Wed­ding. Es erwar­tet euch wie­der ein abwechs­lungs­rei­ches Programm:

Jon­gla­ge-Work­shop für Kin­der und Erwach­se­ne auf dem Net­tel­beck­platz, Aus­stel­lungs­füh­rung und Per­for­mance im Kunst­raum SAVVY Con­tem­po­ra­ry, Kon­zert des tür­ki­schen Duos babel­fis auf dem Vor­platz des Quar­tiers­ma­nage­ments Pank­stra­ße und eine unver­blüm­te Überraschungs-Aktion!

Kreatives Upcycling mit Spaßeffekt

Zwei Menschen in einem Park, spielen mit Jonglage-Bällen.
Work­shop von Habi­bi­Ship. – Foto: HabibiShip

Jon­glie­ren macht Spaß, trai­niert die Geschick­lich­keit, ist kom­mu­ni­ka­tiv und kann über­all statt­fin­den. Seit Mit­te 2018 orga­ni­siert das Kol­lek­tiv Habi­bi­Ship Upcy­cling-Jon­glier-Flow-Arts-Work­shops und ver­sucht einen Raum zu schaf­fen, in dem sich die Teilnehmer*innen frei füh­len, neue Fähig­kei­ten zu erler­nen, ohne Angst vorm Scheitern.

Das Beson­de­re: Die Jon­glier­ge­rä­te wer­den selbst gebaut. und ganz im Geist der Kreis­lauf­wirt­schaft wer­den dazu gebrauch­te Mate­ria­li­en wie­der­ver­wen­det. Wie das geht zei­gen euch Habi­bi­Ship und wie man damit jon­gliert natür­lich auch.

Neoliberaler Raupenkapitalismus

Um (aus­ufern­den) Kon­sum geht es auch beim nächs­ten Pro­gramm­punkt der unver­blüm­ten Okto­ber­tour. Direkt gegen­über des Net­tel­beck­plat­zes ist seit Kur­zem der Non-Pro­fit-Art­space SAVVY Con­tem­po­ra­ry zu Hau­se. Die neu­en Räu­me in der ehe­ma­li­gen Spiel­hal­le wer­den pas­sen­der Wei­se mit einem Aus­stel­lungs­pro­jekt ein­ge­weiht, das den Titel “Rau­pe­n­im­mer­sat­tis­mus. Die Wohl­stands­ge­sell­schaft als Kon­sum­ge­sell­schaft oder der Mythos der end­lo­sen Pro­duk­ti­on und des end­lo­sen Kon­sums” trägt.

Zu sehen ist ein Raum mit alten Holzbalken senkrecht stehend, an den Wänden hängen Bilder.
SAVVY Contemporary’s: RAUPENIMMERSATTISM. Foto: SAVVY

Dar­in den­ken ver­schie­de­ne inter­na­tio­na­le, künst­le­ri­sche Posi­tio­nen über Pre­ka­ri­tät nach und set­zen sich mit der Fra­ge aus­ein­an­der, was Wohl­stand, Wachs­tum und Wachs­tums­rück­nah­me für Gesell­schaf­ten bedeu­tet haben, bedeu­ten und bedeu­ten wer­den. Der Mythos vom end­lo­sen Kon­sum und von unse­ren Wohl­stands­kul­tu­ren, ins­be­son­de­re im Kon­text von Ber­lin und Deutsch­land, wird pro­ble­ma­ti­siert. Mehr dazu erfahrt ihr in einer Füh­rung durch die aktu­el­le Aus­stel­lung und im Anschluss könnt ihr an einer inter­ak­ti­ven Per­for­mance des ukrai­ni­schen Künst­lers Anton Kats teilnehmen.

Experimente im Klangraumschiff

Kats beschäf­tigt sich in sei­ner mul­ti­me­dia­len Instal­la­ti­on und halb­fik­tio­na­len Erzäh­lung über die Kolo­ni­sie­rung des Welt­raums mit der sowje­ti­schen Raum­fahrt. Dabei die­nen Klang und Zuhö­ren als dyna­mi­sche Metho­den der Selbst­re­fle­xi­on, der Poli­tik und der Pro­zes­se um die Erfor­schung des Innen- und Außen­raums, sowie der Kri­tik an zeit­ge­nös­si­schen kolo­nia­len Kräf­ten der mar­gi­na­li­sie­ren­den poli­ti­schen Segre­ga­ti­on. Klang­ex­pe­ri­men­te sind aus­drück­lich erwünscht, also rein ins Raum­schiff und ran an die Regler!

Schwarze Fische in tiefen Brunnen

Zwei Musiker, links ein Mann mit Keyboard, rechts eine Frau die engagiert ins Mikrofon singt.
Babel­fis an Key­board und Mikro­fon. – Foto: Babelfis

Gemüt­lich aus­klin­gen las­sen könnt ihr den Abend nach einem kur­zen Spa­zier­gang auf dem Vor­platz des Quar­tiers­ma­nage­ments Pank­stra­ße zu Klän­gen des tür­ki­schen Indie-Pop-Duos babel­fis, lecke­ren Köst­lich­kei­ten vom Grill und dem ein oder ande­ren Heiß­ge­tränk (Glüh­wein­zeit!).

babel­fis wur­de in Istan­bul gegrün­det und besteht aus den Musiker*innen Sev­da Ham­zace­bi und Cem Din­ler. In ihrer Musik ver­ar­bei­ten sie alle mög­li­chen Arten von Geschich­ten, die sie als Kin­der gehört haben und mit denen sie auf­ge­wach­sen sind. Geprägt von west­li­chen und öst­li­chen kul­tu­rel­len Ein­flüs­sen, liegt der Fokus des Pro­jek­tes dar­auf, die­se Erfah­run­gen durch neue For­men musi­ka­li­scher und poe­ti­scher Aus­drucks­wei­sen mit­ein­an­der zu ver­bin­den. Im Febru­ar 2020 erschien ihre ers­te Sin­gle “Kara Balık” (Schwar­zer Fisch) und im Novem­ber wird die zwei­te namens “Kuyu” (Brun­nen) folgen.

Tex­te: georg+georg / Habi­bi­Ship / Anna Jäger (Sav­vy) / babelfis

Der Eintritt ist wie immer frei!

Die Teil­neh­mer­zahl ist begrenzt. Falls ihr euch vor­ab einen Platz sichern möch­tet, könnt ihr euch bis zum 15.10.2020 unter [email protected] anmel­den. Spon­tan vor­bei­kom­men geht natür­lich auch!

Bit­te hal­tet euch an alle gel­ten­den Hygie­ne- und Abstands­re­geln und bringt eine Mund-Nasen-Bede­ckung mit! Beach­tet hier­zu bit­te auch ent­spre­chen­de Aus­hän­ge und Hin­wei­se vor Ort.

Alle Vide­os zu ver­gan­ge­nen Ver­an­stal­tun­gen fin­det ihr übri­gens auf dem Unver­blümt-You­Tube-Kanal und wei­te­re Infos auf der Unver­blümt-Face­book-Sei­te.

Zeitplan (ohne Gewähr)

17:00 Uhr Upcy­cling-Jon­glier-Flow-Arts-Work­shop von HabibiShip
Ort: Nettelbeckplatz

18:00 Uhr Füh­rung durch die Aus­stel­lung “Rau­pe­n­im­mer­sat­tism” und Per­for­mance von Anton Kats
Ort: SAVVY Con­tem­po­ra­ry (Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße 17)

20:00 Uhr Kon­zert des Duos babel­fis (tür­ki­scher Indie-Pop)
Ort: Vor­platz QM Pank­stra­ße (Prinz-Eugen-Stra­ße 1)

Plakat für Unverblühmt #36.
Pla­kat Unver­blümt – Design: georg+georg

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