Nach der Kulturexpedition ist vor der Kulturexpedition und so zieht die unverblümte Karawane am 24. Mai wieder los. Start ist um 18 Uhr im Sanitätshaus TOC Streicher in der Reinickendorfer Straße 13. Zwischen Stützstrümpfen und Rollatoren wird Hannes Köhler aus seinem Roman „Ein mögliches Leben“ lesen. Er wird von Martin erzählen, der mit seinem Großvater Franz eine letzte große Reise nach Amerika unternimmt und so die Vergangenheit des alten Mannes lebendig werden lässt. Umerziehungsprogramme spielen hier ebenso eine Rolle wie die Präsenz des Nationalsozialismus und massive Gewalt in US-Camps während des Zweiten Weltkrieges. Verankert ist sein Roman aber in der Gegenwart: Er befasst sich damit, wie tief Erfahrungen von damals bis heute in Familien wirken.
Die Stimme des Autors noch im Ohr geht es weiter. Unter der S‑Bahn-Brücke hindurch rüber zum Nettelbeckplatz, der zweiten Station der Unverblümt Kulturexpedition. Dort erwartet euch die Klezmer-Band „Shalom Haverim“, was so viel wie „Frieden für euch Freunde“ bedeutet. Der russische Komponist Dmitrij Schostakowitsch sagte einmal über Klezmermusik: „Jede Volksmusik ist schön, aber von der jüdischen muss ich sagen, sie ist einzigartig! Sie ist so facettenreich, kann fröhlich erscheinen und in Wirklichkeit tief tragisch sein. Fast immer ist es ein Lachen durch Tränen.” Sie schluchzt, sie weint, sie kann einen aber auch vor Freude einfach mal zum Tanzen bringen. Vielleicht auch auf dem (Weddinger) Vulkan ?
Alle, die zur Musik von Shalom Haverim nur schüchtern mitgewippt haben, erhalten beim nächsten Unverblümt-Ort noch einmal die Gelegenheit, Rhythmus in Bewegung umzusetzen. Und zwar beim internationalen Volkstanz! Unter der fachkundigen Anleitung der Tanzlehrer Claudia und Oliver Schier. Versteckt im zweiten Hinterhof in der Adolfstraße, betreiben die beiden die Kulturtanzschule InTaKT. Ein Mini-Tanz-Workshop steht auf dem Programm und die ein oder andere „Hora“ wird sicherlich auch dabei sein. Es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich und alle können mitmachen!
Um die Ecke in der Schererstraße befindet sich dann die vierte und letzte Station der unverblümten Maitour, das Institut für Alles Mögliche. Dort residiert gerade die schwedische Künstlerin Sara Edström. Normalerweise arbeitet sie mit Skulpturen und Objekten. Da sie sich aber in einer „life changing midlife crisis“ befindet, hat sie beschlossen, ihre Komfortzone zu verlassen und Musik zu machen. Der Aufenthalt in Berlin hat sie dazu inspiriert, Songs zu schreiben und in Weiterführung ihres letzten Ausstellungsthemas „I don’t look good naked anymore“ hat sie ihre musikalische Performance „My body is mine“ genannt.
Kommt vorbei und bringt gute Laune mit! Der Eintritt ist wie immer frei.
Text: georg + georg
Zeitplan am Donnerstag, 24. Mai:
Start: 18 Uhr Sanitätshaus TOC Streicher
(Reinickendorfer Straße 13, 13347 Berlin)
18:15 Uhr Hannes Köhler “Ein mögliches Leben” (Lesung)
Ort: Sanitätshaus TOC Streicher (Reinickendorfer Straße 13, 13347 Berlin)
19:00 Uhr Shalom Haverim (Klezmermusik)
Ort: Nettelbeckplatz
20:00 Uhr Internationale Volkstänze (Workshop)
Ort: Kulturtanzschule Wedding InTaKT (Adolfstr. 12, 2.Hof, 13347 Berlin)
21:00 Uhr Sara Edström “My body is mine” (musikalische Performance)
Ort: Institut für Alles Mögliche (Schererstraße 10, 13347 Berlin)
Weitere Infos findet ihr wie immer auf der Unverblümt-Facebookseite: https://www.facebook.com/unverbluemt.kulturexpeditionen/
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