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Kampf gegen Fahrradstraße im Wedding:
Uns doch egal!

6. August 2024
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Mei­nung: Im Wed­ding braucht es kei­ne sel­te­ne Eidech­sen­art, um eine wich­ti­ge Umbau­maß­nah­me zu ver­hin­dern. Es rei­chen Klein­gärt­ner. Bei der CDU ren­nen sie dabei offe­ne Türen ein. Und die zeigt ihr wah­res Gesicht – und was sie von einem gleich­be­rech­tig­ten Mit­ein­an­der aller Ver­kehrs­ar­ten wirk­lich hält.

Drei Zusam­men­stö­ße zwi­schen Fahr­rä­dern und Autos in nur drei Jah­ren, das ist in einer Neben­stra­ße eine beacht­li­che Zahl. So vie­le Unfäl­le waren dem Bezirks­amt für den Charles-Cor­cel­le-Ring bekannt, und dabei dürf­te die Dun­kel­zif­fer noch sehr viel höher lie­gen. Für das mäßi­ge Ver­kehrs­auf­kom­men sei das „Unfall­ge­sche­hen unge­wöhn­lich“, sag­te Bezirks­amts­spre­cher Chris­ti­an Ziel­ke dem Tages­spie­gel. Die Stra­ße rund um die Juli­us-Leber-Kaser­ne führt nur an weni­gen Wohn­häu­sern und an vie­len Klein­gär­ten vor­bei und ver­lei­tet alle Ver­kehrs­teil­neh­men­den zum Schnellfahren.

Charles-Cor­cel­le-Ring mit und ohne Autos

Der Charles-Cor­cel­le-Ring gehört zu dem für ganz Ber­lin gesetz­li­chen geschrie­be­nen Fahr­rad­netz und eig­net sich als Neben­stra­ße ganz beson­ders dafür, in eine Fahr­rad­stra­ße umge­wan­delt zu wer­den. Doch die Klein­gärt­ner des Ver­eins Quar­tier Napo­lé­on fürch­ten um ihre 282 kos­ten­lo­sen Park­plät­ze am öffent­li­chen Stra­ßen­rand, von denen immer­hin 71 übrig­blei­ben sol­len. Die CDU springt für sie in die Bre­sche und for­dert, dass die Pla­nun­gen daher kom­plett gestoppt wer­den sol­len. Es sei unzu­mut­bar, dass die Lau­ben­pie­per mit dem nahen ÖPNV-Ange­bot (Bus M21, 128) anrei­sen. Dabei hat die Kolo­nie einen gro­ßen eige­nen Park­platz. Der popu­lis­ti­sche Ton der Christ­de­mo­kra­ten in die­ser Ange­le­gen­heit erstaunt, zumal die Fahr­rad­stra­ße für Anlie­ger wei­ter­hin befahr­bar sein wird, also wei­ter­hin auch für den Abtrans­port von Gar­ten­ab­fäl­len oder Bau­ma­te­ria­li­en von den Klein­gärt­nern genutzt wer­den darf. So wie das für vie­le ande­re Klein­gar­ten­an­la­gen auch gilt – von denen vie­le in Kurz­park­zo­nen lie­gen und nur eine Hand­voll Park­plät­ze aufweisen.

Verkehrspolitik für Gartenzwerge

Das alles könn­te man als Pos­se von pro­vin­zi­el­len Bezirks­po­li­ti­kern abtun, wenn der Charles-Cor­cel­le-Ring nicht plötz­lich eine ganz ande­re Bedeu­tung im Rad­netz bekom­men wür­de. Denn die CDU-geführ­te Senats­ver­kehrs­ver­wal­tung hat 9 von 10 Fahr­rad­schnell­we­gen in Ber­lin gestoppt. Schließ­lich wird für den Bau des Stadt­rings A 100 und der TVO-Schnell­stra­ße Geld gebraucht – allein letz­te­re kos­tet 376 Mil­lio­nen, die wei­ter­hin ver­an­schlagt wer­den und weder Schu­len noch Poli­zis­ten zu Gute kom­men. Auch am nahe gele­ge­nen Schif­fahrts­ka­nal hät­ten zwei Rad­schnell­we­ge Rich­tung Span­dau und Rei­ni­cken­dorf ent­lang­füh­ren sol­len. Die­se sind jetzt auf den Sankt Nim­mer­leins­tag ver­scho­ben. Da ist es gut, dass der Charles-Cor­cel­le-Ring zu einer ech­ten Alter­na­ti­ve für die unsäg­li­che Rad­weg-Hol­per­pis­te am Kurt-Schu­ma­cher-Damm aus­ge­baut wer­den soll. Zumal auf dem nahen Flug­ha­fen­ge­län­de einer der ent­schei­den­den Ent­wick­lungs­schwer­punk­te Ber­lins ent­ste­hen wird – mit den Cam­pus­ge­län­den der BHT in Tegel und im Wed­ding auch ein wich­ti­ger Hoch­schul­stand­ort, zukünf­tig aber auch Wohn­ort für Tausende.

Doch wie sich Ber­lin wirt­schaft­lich ent­wi­ckelt, kann der sel­te­nen Eidech­se oder auch den napo­leo­ni­schen Klein­gärt­nern egal sein. „Wir las­sen uns das Auto­fah­ren nicht ver­bie­ten“, pla­ka­tier­te die CDU bei der Wie­der­ho­lungs­wahl 2023, und ja, das zieht sie, ein­mal an der Macht, auch ideo­lo­gisch durch. Selbst wenn das Auto­fah­ren auf Fahr­rad­stra­ßen über­haupt nicht ver­bo­ten wird. Aber die­se Infor­ma­ti­on geht im all­ge­mei­nen Auf­schrei der Besitz­stands­wah­rer wie­der unter.

Park­plät­ze in Hül­le und Fül­le __________________________ Da kann es bei Gegen­ver­kehr schon mal ganz schön eng werden

Was bei der Ver­kehrs­po­li­tik für Gar­ten­zwer­ge wie­der ein­mal stirbt: das im Wahl­kampf immer pro­pa­gier­te bes­se­re “Mit­ein­an­der” im Straßenverkehr.

Mehr Infos zu der geplan­ten Maßnahme

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

21 Comments Schreibe einen Kommentar

  1. Es ist scha­de, dass in den Köp­fen Vie­ler immer gleich in Kate­go­rien und Feind­bil­dern gedacht wird. Die “dum­men kon­ser­va­tiv-alten Klein­gärt­ner und Gar­ten­zwer­ge” und die “umwelt­be­wuss­ten Rad­fah­rer” und die “rau­di­haf­ten Auto­fah­rer”. Ich bin jung, Digi­tal Nati­ve und Klein­gärt­ne­rin. Ich fah­re Rad und Auto, je nach­dem, wie es mei­ne Arbeits­zei­ten ermög­li­chen. Und ich mag die­ses Gegen­ein­an­der nicht. Ich wür­de mir wün­schen, dass die­je­ni­gen, die die Stra­ße zur Fahr­rad­stra­ße machen wol­len, sich mal orts­kun­dig machen. Es gibt neben der Stra­ße bereits einen brei­ten unbe­fah­re­nen Strei­fen für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer, kom­plett auto­frei. Hier lie­ße sich ein allen regeln ent­spre­chen­der Rad­weg umset­zen. Man könn­te auch, wie in Mit­te, eine Rad­stra­ße kon­zi­pie­ren, die den Anlie­gern wei­ter­hin das Par­ken ermög­licht. Die weni­gen Klein­gärt­ner, die mit dem Auto kom­men, sind nicht das Pro­blem. Viel­mehr sind es die­je­ni­gen, die bei Ver­an­stal­tun­gen und Rum­mel am Wochen­en­de den zen­tra­len Fest­platz besu­chen oder die Fans der Ber­lin Adler, die dort fah­ren und zupar­ken. Und Auto­bahn­ab­fah­rer, die den Charles-Cor­cel­le-Ring als Abkür­zung bei Stau auf der Auto­bahn benut­zen. Viel­leicht lie­ße sich hier mal ein dif­fe­ren­zier­tes Bild zeich­nen. Sowas wür­de ich von Jour­na­lis­ten erwarten.

    • Die Chan­ce, ver­nünf­ti­ge Lösun­gen für alle zu fin­den, ist mit der “Wir las­sen uns das Auto­fah­ren nicht verbieten”-Politik der CDU end­gül­tig ver­tan. Man wird nur noch bereits vor­han­de­ne Stra­ßen umwid­men kön­nen, denn Rad­schnell­we­ge wer­den nicht mehr wei­ter­ge­plant, par­al­lel ver­lau­fen­de Sand­pis­ten wer­den nicht mehr asphal­tiert und För­der­mit­tel des Bun­des ver­fal­len. Ist scha­de, aber erst bei der nächs­ten Wahl zu ändern.

  2. Viel­leicht hilft es zu wis­sen, was der Namens­ge­ber des Klein­gar­ten­ver­eins Quar­tier Napo­le­on dazu gesagt hätte:
    “Wenn man Dumm­hei­ten macht, müs­sen sie wenigs­tens gelin­gen. (Quand on fait des cras­ses, il faut qu’el­les réussissent.)”

  3. Haha­ha, natür­lich kom­men­tie­ren hier Klein­gärt­ner, die sich ver­mut­lich auf­grund ihres Alters gar nicht vor­stel­len kön­nen, anders als sich mit dem Auto fort­zu­be­we­gen. Die­se Gene­ra­ti­on stirbt bald aus. Die nächs­te (Boo­mer) kommt dann nur noch mit dem Fahr­rad SUV (E‑Bike). Pro­blem gelöst.

      • Z. B. sind Fahr­rad­stra­ßen siche­rer zum Rad­fah­ren, attrak­ti­ver für alle Nut­zer­grup­pen (insb. auch Kin­der), bün­deln den Rad­ver­kehr, kön­nen eine Lösung sein, um Lücken im Rad­ver­kehrs­netz zu schlie­ßen. Sie stei­gern die Attrak­ti­vi­tät des Rad­ver­kehrs und kön­nen zu einer Redu­zie­rung des Kfz-Ver­kehrs und somit zu einer Ver­kehrs­be­ru­hi­gung bei­tra­gen. Und was dar­an posi­tiv, muss hof­fent­lich nicht auch noch erläu­tert werden.

  4. Das ist doch eine Milchmädchen-Rechnung!
    „Drei Zusam­men­stö­ße zwi­schen Fahr­rä­dern und Autos in nur drei Jahren..“
    Wenn man alle Stra­ßen, auf denen nur so weni­ge Vor­fäl­le pas­sie­ren, zu Fahr­rad­stra­ße umwid­men wür­de, wäre Ber­lin zwar ein Para­dies für Rad­ler, aber auch nur für die!
    Ich habe den Ein­druck, dass mit die­sem völ­lig unbe­deu­ten­den Stra­ßen­ab­schnitt ein Neben­kriegs­schau­platz eröff­net wer­den soll, weil es mit den wirk­lich wich­ti­gen Pro­jek­ten nicht wei­ter­geht, man aber für sei­ne Kli­en­tel den­noch etwas auf der Haben­sei­te vor­wei­sen möchte!

    • Hal­lo. Ich bin nicht als Klein­gärt­ner betrof­fen. Nut­ze aber das Rad täg­lich wenn es geht und das Wet­ter es zulässt. Die­ser „Schnell­weg“ ist aus mei­ner Sicht schlicht über­flüs­sig. Wenn ich vom Jacob K. Platz kom­me und nach Nor­den möch­te, fah­re ich doch nicht den Umweg hin­ten um die Kaser­ne rum. Die West – Ost Ach­se gehört eigent­lich nur ein klei­nes Stück zwi­schen Kurt Schu­ma­cher Damm und See­stra­ße aus­ge­baut. Hier kommt man am Was­ser von Span­dau bis zum HBF schon fast ein­wand­frei durch. Die Qua­li­tät die­ser bestehen­den Nord – Süd und West – Ost Ver­bin­dun­gen soll­te ver­bes­sert wer­den. Wur­zel­schä­den, Fahr­be­lag etc. Die (Unter­stel­lung) poli­tisch gewoll­te Auto­mo­bil Ver­drän­gung ist aus mei­ner Sicht in die­sem Fall über­flüs­sig und wäre rei­ne (Steuer)Geldverschwendung.

  5. Sehr geehr­ter Herr Faust, wir Klein­gärt­ner Ver­ein Quar­tier Napo­le­on, haben 2018 erfolg­reich die Erwei­te­rung die 30er Zone auf dem gesam­ten Charles-Cor­cel­le-Ring (CCR) erwirkt, bedau­er­li­cher­wei­se hält sich kaum einer dran. Wenn der Tegel Tun­nel Tem­po­rär gesperrt wird und in fol­ge des­sen der Kur­tschu­ma­cher Damm voll ist, dann wei­chen vie­le Fahr­zeu­ge auf den CCR aus. Wir haben die­se Pro­ble­ma­tik ent­spre­chend wei­ter­ge­ge­ben, aber eine Geschwin­dig­keits­kon­trol­le hat hier lei­der nie stattgefunden.
    Wir haben ins­ge­samt 191 Par­zel­len und unge­fähr 36 Park­plät­ze. Neben unse­rer Kolo­nie, sind drei wei­te­re Klein­gar­ten Kolo­nien vom weg­fall der Park­plät­ze betrof­fen auch die Anwoh­ner des CCR. Ein Mit­ein­an­der bedeu­tet für mich kein Nach­teil für kei­nen Ver­kehrs­teil­neh­mer, also war­um müs­sen die Park­plät­ze im gesam­ten CCR entfallen?
    Zoran Skorić
    1. Vorsitzender
    KG‑V DK “Quar­tier Napo­le­on” e.V.

    • Lie­ber Herr Sko­ric, es gibt sehr schma­le Stel­len, wo bei Gegen­ver­kehr gefähr­li­che Situa­tio­nen ein­tre­ten. Wür­de der CCR bei weni­ger Park­plät­zen als Ein­bahn­stra­ße für Auto­fah­rer gestal­tet, wäre dies um eini­ges siche­rer. Inwie­weit erhal­ten älte­re Klein­gärt­ner bei der Ver­ga­be Ihrer Park­plät­ze Vor­rang? So könn­ten Sie die sozia­len Belan­ge Ihrer Mit­glie­der pass­ge­nau berücksichtigen.

      • Unser Kom­pro­miss Vor­schlag an das Bezirks­amt wäre Ein­bahn­stra­ße Ja, Fahr­rad­stra­ße Nein. Durch die Ein­rich­tung einer Ein­bahn­stra­ße, hät­te man eine erheb­li­che Ver­kehrs­be­ru­hi­gung und man unter­bin­det den Aus­weich­ver­kehr vom Kurt Schu­ma­cher Damm.
        Wir wür­den die begrenz­te Anzahl an Park­plät­zen, natür­lich vor­an­gig den Schwer­be­schä­dig­ten, Mobi­li­täts­ein­ge­schränk­ten und älte­ren Mit­glie­dern zur Ver­fü­gung stellen.

        • Super Idee. 3 Unfäl­le in 3 Jahren.
          Wow, der Wahn­sinn. Da muss eine Fahr­rad­stras­se her. Iro­nie off. Ich fah­re übri­gens selbst Fahrrad

          • Eine Anmer­kung dazu „„Drei Zusam­men­stö­ße zwi­schen Fahr­rä­dern und Autos in nur drei Jah­ren.“ heisst es im Arti­kel mit Bezug auf das Bezirks­amt. Im Unfall­at­las Sta­tis­tik­por­tal (https://unfallatlas.statistikportal.de/) ist tat­säch­lich für die Jah­re 2018, 2020 und 2022 jeweils ein Unfall mit einem ver­letz­ten Rad­fah­rer notiert. Der Zeit­raum für den Daten zur Ver­fü­gung ste­hen ist aber 2016 bis 2023. Also sind es nicht drei Unfäl­le in drei Jah­ren, son­dern in sie­ben Jah­ren. Die­se Zahl hät­te viel­leicht nicht so dra­ma­tisch gewirkt.
            Die­se drei Unfäl­le sind aber immer noch zu vie­le. Ich glau­be aber, dass der Vor­schlag der Klein­gärt­ner ein Kom­pro­miss sein könn­te. Im Charles-Cor­cel­le-Ring wird ein­fach zu schnell gefah­ren. Ist er kei­ne Durch­gangs­stras­se mehr, wäre es damit wahr­schein­lich vorbei.
            Und übri­gens: Ich bin Klein­gärt­ner (in einer benach­bar­ten Kolo­nie) und ADFC Mit­glied und fah­re mit dem Las­ten­rad in den Gar­ten. Ber­lin wird nicht ohne Kon­flik­te fahr­rad­freund­lich wer­den und Auto­fah­rer wer­den zurück­ste­cken müs­sen – das ist klar. Aber hier scheint mir eine Lösung mög­lich, mit der Alle leben können.

    • Glaub­wür­di­ger wäre es, wenn der Ver­ein als Kom­pro­miss vor­schla­gen wür­de eini­ge Par­zel­len in Park­plät­ze umzu­wan­deln, wenn die­se so sehr gebraucht wer­den. Kos­ten­los von der All­ge­mein­heit zur Ver­fü­gung gestell­ter Raum fürs eige­ne Auto ist kein Grund­recht. Die Par­zel­len sind soweit ich weiß im Besitz der Stadt Ber­lin, also uns Bür­gern und wer­den bereits extrem unter Wert verpachtet.
      Klein­gärt­ner, auch mobi­li­täts­ein­ge­schränk­te haben kein exis­ten­zi­el­les Bedürf­nis für die­sen Park­raum, das sind kei­ne Woh­nun­gen, kei­ner MUSS da hin. Für mich klingt das eher wie das Fest­hal­ten an Pri­vi­le­gi­en zum eige­nen Vorteil.
      Es wer­den drin­gend gute und siche­re Rad­we­ge benö­tigt um das neue Stadt­vier­tel auf dem Flug­ha­fen und die BHT infra­struk­tu­rell an den Rest der Stadt abzubinden.

      • Es sind aber auch Anwoh­ner im CCR vom Park­platz Weg­fall betrof­fen , die Woh­nen dort und somit haben Sie, laut dei­ner Aus­sa­ge ein Bedürf­nis an Parkraum!
        Par­al­lel zum CCR ver­läuft der Fern­rad­weg Ber­lin Kopen­ha­gen, wel­cher am Hohen­zol­lern­ka­nal (Span­dau­er Schiff­fahrts­ka­nal) ent­lang­führt. Die­ser wird von den meis­ten Rad­fah­rern bevor­zugt benutzt um von Mit­te nach Span­dau und Umge­kehrt zu kom­men. Die­se Stre­cke unter­quert die A111 und der ehe­ma­li­ge TXL ist auch gut zu errei­chen. Der Rad­ver­kehr im CCR ist nicht die Vor­herr­schen­de Ver­kehrs­art, also ist die geplan­te Fahr­rad­stra­ße eine Steu­er­ver­schwen­dung und Schi­ka­ne für die Betrof­fe­nen Anlieger.
        Es gibt Alter­na­ti­ven und Kom­pro­mis­se, wo ein Wil­le, da ein Weg.

        • Das stimmt nicht ganz. Der Rad­weg Ber­lin-Kopen­ha­gen ist durch Wur­zel­schä­den und auch von der Brei­te her nicht mehr gut benutz­bar, vor allem nicht geeig­net, um eine Ver­bin­dung zwi­schen der Urban Tech Repu­blic am ehem. Flug­ha­fen Tegel mit Hoch­schul­stand­ort und dem Wedding/Mitte her­zu­stel­len. Außer­dem soll der CCR eine Ver­bin­dung zwi­schen Rei­ni­cken­dorf und Mit­te (vom neu­en Kurt-Schu­ma­cher-Quar­tier kom­mend) dar­stel­len. Man muss hier etwas wei­ter in die Zukunft schau­en, um zu erken­nen, dass es nicht alles so blei­ben darf wie es ist.

          • Wur­zel­schä­den kann man Besei­ti­gen und Repa­rie­ren, so wie man kürz­lich im CCR die Fahr­bahn bin­nen kür­zes­ter Zeit von Schlag­lö­chern, Ris­sen und Fahr­bahn Uneben­hei­ten befreit hat. Jahr­zehn­te­lang hat es den Bezirk nicht geküm­mert die­se Schä­den zu besei­ti­gen! Jetzt wo die Fahr­rad­stra­ße kom­men soll, ist es möglich.…Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
            Ich schaue in die Zukunft und sehe die Rad­fah­rer wie Sie über­wie­gend den Kanal ent­lang Fah­ren, die Auto­bahn unter­que­ren um schnel­ler nach Span­dau und zur UTR zu kom­men, ohne dabei den Kurt-Schu­ma­cher-Damm mit zwei Ampeln zu Überqueren.

          • Dan­ke für Ihre kon­struk­ti­ven Ideen, die kamen von der CDU ja lei­der nicht. Aller­dings: In die­ser Stadt wer­den so rela­tiv neue Rad­we­ge nicht repa­riert, Wur­zel­schä­den muss man hier hin­neh­men. Daher wer­de ich in Zukunft lie­ber den Charles-Cor­cel­le-Ring neh­men, trotz Ampeln. Und so den­ke ich, wer­den es vie­le auch machen, die nicht den Schlen­ker um das Sta­de Napo­lé­on, durch die Klein­gär­ten am Plöt­zen­see und am Strand­bad Plöt­zen­see neh­men wollen.

        • In das Schnell­rad­weg­netz Ber­lin wur­de bereits sehr viel Arbeit und Pla­nung gesteckt. Es gibt Grün­de war­um die Park­plät­ze da weg müs­sen. Alter­na­tiv­rou­ten (wie die von Ihnen vor­ge­schla­ge­ne) wur­den eben­falls von Ver­kehrs­exper­ten geprüft und unter Ein­be­zie­hung unter­schied­li­cher Inter­es­sen hat sich die­se Ver­bin­dung als die aus ver­kehrs­pla­ne­ri­scher Sicht bes­te herauskristallisiert.

          Alles hier nach­zu­le­sen, ins­be­son­de­re die Mach­bar­keits­un­ter­su­chung von 2022:
          https://www.infravelo.de/projekt/mitte-tegel-spandau/

          Es ist trau­rig das Men­schen nicht ein­fach mal sagen kön­nen: “Doof für mich aber immer­hin hat die All­ge­mein­heit was davon”. Immer geht’s nur um den eige­nen Vor­teil und die CDU ist dann mit ihrem Popu­lis­mus ganz vorn dabei, damit wir im ewi­gen Ges­tern wei­ter­le­ben können.

          • Es gibt eini­ge Alter­na­ti­ven, Kom­pro­mis­se und kon­struk­ti­ve Ideen, die wir dem zustän­di­gen Bezirks­st­adrat, allen Mit­glie­dern der BVV-Mit­te und allen Frak­tio­nen aus Mit­te schrift­lich Mit­ge­teilt haben. Nur die CDU Frak­ti­on hat sich inter­es­siert und ist an uns her­an getre­ten! Trau­rig aber war.
            Wir sind Par­tei­po­li­tisch unab­hän­gig und sind eben­falls Bür­ger die­ser Stadt und teil­wei­se Ein­woh­ner des Bezirks Mitte.
            Mir sind alle Mach­bar­keits­stu­di­en (aus 2018 und 2022) bezüg­lich des Rad­ver­kehrs­net­zes bekannt und haben die­se aus­gie­big ana­ly­siert. Der RSV 2 “Mit­te-Tegel Span­dau” wel­cher durch den CCR geführt wird, ent­hält zahl­rei­che offe­ne Infra­struk­tur­vor­ha­ben im Tras­sen­kor­ri­dor UTR, Insel Gar­ten­feld und Rhenani­an­stra­ße. Des wei­te­ren ste­hen mit allen Pla­nungs­be­tei­lig­ten das Ein­ver­neh­men aus. In der Rhenani­an­stra­ße ist die Ein­rich­tung einer Rad­ver­kehrs­an­la­ge nach RSV Stan­dard im bestehen­dem Stra­ßen­raum ohne eine Stra­ßen­er­wei­te­rung nicht mög­lich. Hin­zu­kommt das der RSV 2 im Bereich 1 (Hacken­fel­de-Jung­fern­hei­de) an den Fern­rad­weg Ber­lin Kopen­ha­gen ange­bun­den wer­den soll, also ist die­ser Fern­rad­weg durch­aus eine Alter­na­ti­ve. Im Bereich 2 (Jung­fern­hei­de-Beus­sel­stra­ße) sind Pro­vi­so­ri­en geplant, im Cite Pas­teur kön­nen die geplan­ten Stra­ßen­füh­run­gen nicht Zeit­nah umge­setzt wer­den. Das alles wur­de in dem Bericht von 2022 deut­lich beschrie­ben und jetzt ist die Situa­ti­on so, dass alle RSV Pro­jek­te vom Land Ber­lin vor­läu­fig auf Eis gesetzt wur­den. Die Fahr­rad­stra­ße soll kom­men und Sie wird am Kurt-Schu­ma­cher-Damm Enden und der direk­te geplan­te Weg zur UTR ist nicht gege­ben. Von daher sind wir Fel­sen­fest davon Über­zeugt, das die Rad­fah­rer lie­ber die A111 unter­que­ren um nach Span­dau oder zum UTR zu kommen.
            Es geht defi­ni­tiv Mit­ein­an­der im CCR, aber nicht gegeneinander.
            Gleich­be­rech­ti­gung für alle Ver­kehrs­teil­neh­mer und nicht Ver­kehrs­po­li­tik zum Nach­teil ande­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer ohne Kompromisse.
            Demo­kra­tie bedeu­tet die Mei­nung und Inter­es­se des anders den­ken­den zu Respektieren.
            In die­sem sin­ne Son­ni­ge Grü­ße aus dem Wedding.

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