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Verkehrsberuhigung im Englischen Viertel:
Ungarnstraße ist jetzt Fahrradstraße

18. Dezember 2024
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Das erste Teilstück der Ungarnstraße wird zur Fahrradstraße umgebaut. Auf dem Teilstück zwischen Müllerstraße und Indische Straße, das unmittelbar am Urnenfriedhof Seestraße entlangführt, finden jetzt die Markierungsarbeiten statt, der Abschnitt war daher Anfang Dezember für den Verkehr gesperrt. Auch die neue Beschilderung wird jetzt angebracht. Später soll über diesen Streckenabschnitt eine Vorrangroute im Berliner Radwegenetz geführt werden. Sie verläuft überwiegend über Nebenstraßen: von der Ungarnstraße aus über den westlichen Teil der Reginhardstraße und die Kühnemannstraße nach Pankow und dort am Bürgerpark entlang bis in das alte Zentrum des Ortsteils.

Sowohl in der Edinburger Straße als auch in der Barfusstraße sollen künftig weitere Radverkehrsanlagen eingerichtet werden: Im Radverkehrsnetz des Senats sind diese jedoch nicht als Vorrangrouten, sondern als lokale Ergänzungsstrecken aufgeführt. Wann diese umgesetzt werden, ist derzeit aber unklar. Der Bezirk erwartet dennoch eine grundsätzliche Verkehrsberuhigung im Englischen Viertel schon durch die Einrichtung der Fahrradstraße in der Ungarnstraße, auf der die Radfahrenden das Tempo vorgeben.

In dem Kiez östlich der nördlichen Müllerstraße wurde zudem an sieben Stellen die Verkehrssicherheit erhöht, indem die Sichtbeziehungen in Kreuzungsbereichen verbessert wurden. Dazu mussten manchmal auch Parkplätze aufgegeben werden. Folgende Kreuzungen sind betroffen:

  • Dubliner Straße / Edinburger Straße
  • Dubliner Straße / Bristolstraße
  • Barfusstraße / Glasgower Straße
  • Edinburger Straße / Schöningstraße
  • Glasgower Straße / Dubliner Straße
  • Glasgower Straße / Schöningstraße
  • Glasgower Straße / Ofener Straße

Autor: Christof Schaffelder, Fotos: Samuel Orsenne

Dieser Artikel erschien zuerst in der Sanierungszeitschrift "Ecke Müllerstraße"

Gastautor

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10 Comments Leave a Reply

  1. Guten Tag
    Wohne seit über 10 Jahren in der Syrische Straße 3 Bin Autofahrer
    Warum wurden die Anwohner nicht vorher über die Bauarbeiten Informiert ?
    Wieso ist auch die Indische Straße gesperrt ?

  2. Ich finde es gut einen Verkehrberuhigten Bereich einzuplanen, welches die Schulkinder, Eltern und Anwohner schützt. Es kann aber nicht sein mehrer Straßenabschnitte seit Monaten zu sperren und den Verkehr zu stören! Ich lebe selber in der Straße und sehe nur noch rücksichtslose Autofahrer (Eltern die ihre Kinder schnell zur Schule bringen) und ständig im Stau stehen und daraufhin wieder und wieder noch schneller fahren. Die Parkplätze die Weggefallen sind und Wegfallen werden, werden von allen Ämtern ignoriert. Deutschland ist kein Fahrradland. Jeder Verkehrsteilnehmer muss Rücksicht auf die anderen nehmen! Das gilt für die Fahrradfahrer, Fußgänger und PKWs! Künstliche Staus, teuerer Parkplätze sind Schikane! Hört bitte auf damit!

  3. Die Ungarnstraße für den Durchgangsverkehr sperren ( nur Anlieger und das auch überwachen ) und die Umweltschweine ,die ihren Müll abladen ,per Kameraüberwachung identifizieren und bestrafen. Da muss der Datenschutz einfach mal nachstehen und eine Güterabwegung stattfinden. Bei allem Verständnis für unsere Radfahrer,aber wer 50 km von seinem Wohnort im Schichtdienst arbeitet,kann nicht mit dem Rad dort hin fahren. Vor allem nicht mit Ü 60 und die BVG ist Nachts lebensgefährlich. Das ist Berlin 2025 .

  4. Auch ich war anfangs von der Idee der Fahrradstraße angetan – zumal die zusammen mit dem Versprechen von weniger Verkehr und weniger Müll kam. Was bisher geschah ist allerdings eine deutliche Verschlechterung der Lage und eine Schikane für die Anwohner*innen.
    Wie andere bereits beschrieben haben, werden die Absperrungen einfach weggeräumt, es wird mit PKW und Transporter über die Gehwege gebrettert, die Verkehrsregeln ignoriert und dass Passanten auf dem Gehweg sind, ist egal. Da helfen auch Bußgelder (egal in welcher Höhe) nichts, wenn diese nicht durchgesetzt werden.
    Denn wenn man das Ordnungsamt anspricht, erfährt man, dass dieses nicht zuständig sei und man sich an die Polizei wenden solle. Die Polizei (Abschnitt 17) antwortet aber seit drei Wochen nicht und die zuständige Abgeordnete ignoriert seit der gleichen Zeit die Lage und die Nachrichten, die diese beschreiben. Wenigstens schaut das Ordnungsamt ab und zu vorbei und räumt Absperrungen zurück.
    Als vorletzte Woche Instandsetzungsarbeiten des Asphalts in der Ungarnstraße im Bereich vor dem Schwimmbad erfolgten, konnte man von keiner Seite in die Ungarnstraße rein oder raus fahren und eine Nachbarin (eine ältere Dame) wurde vom Fahrdienst angerufen, dass man sie jetzt nicht abholen kann. Und zwischenzeitlich stapelt sich jetzt auch neuer Müll schon wieder im Bereich der abgesperrten Ungarnstraße vor dem Schillerpark…

    • Bisher ist ja noch nicht viel passiert. Der Abschnitt zwischen Edinburger und Indischer Str. ist aktuell nur von Autos und (größtenteils) Müll beräumt. Baulich hat sich noch nix getan. Wenn das alles erstmal fertig ist und auf der Strecke wieder Leben einkehrt, werden auch sukzessive die aktuellen Probleme verschwinden.

  5. Autofahrer*innen müssten massiv sanktioniert werden. Hier und da Verhältnisse wie in Singapur würden das alltägliche rücksichtslose Verkehrsverhalten in dieser signifikant verbessern.
    Wer zum Beispiel fürs Überfahren des Gehwegs mal mindestens 250 € blechen muss, wird zumindest darüber nachdenken, ob das ein zweites Mal wert ist oder sich stattdessen einfach an die Regeln hält.

  6. Ich habe anfangs große Stücke auf die Einrichtung der Fahrradstr. gehalten und halte sie auch immer noch…,aber habe bereits gefährlichere Situationen als Radfahrerin erlebt/überlebt, als jemals zuvor. Es wird in zweiter und Dritter Spur gehalten und als ich als Radfahrerin auf der Gegenspur an dieser engen Stelle vorbeifahren, wurde ich von einem entgegenkommenden PKW an den Straßenrand abgedrängt.
    Es wird mit dem PKW über den Fußgängerweg gefahren, um die Absperrung zu umgehen, wo ja z.Zt. auch noch der Radweg verläuft, wenn man Richtung Marktstr. geradeaus weiterfährt.Es wird draufgehalten und das fühlt sich an, als ob man persönlich angegriffen wird, weil man Radfahrer*in ist.
    Als am Maybachufer Radwege eingerichtet wurden, wurden gleichzeitig Plakate aufgegängt, worauf erklärt wurde, welche Regeln für die Verkehrsteilnehmer gelten Dies möchte ich auch für die Fahrradstr. im Wedding anregen, auch für z.B. die Triftstr.
    Autofahrer fahren über die Fußgängerwege, um die momentane Absperrung

  7. Leider kann man genau dort Mal wieder sehen, was Autofahrer:innen von Verkehrsregeln halten. Die Ungarnstraße ist zwischen Indischer und Edinburger Straße aktuell zum Zweck der Markierungsarbeiten mit den Absperrbaken, die auch in einem der Bilder zu sehen sind, plus Durchfahrt verboten Schildern vollständig gesperrt. Aber jeden einzelnen Tag werden die Baken wieder und wieder beiseite geschoben, die Schilder ignoriert und die ganz private Abkürzung für viele eingerichtet. Ich bin selber, sowohl Auto-, als auch Radfahrer, gehe ebenso gerne zu Fuß und nutze täglich den ÖPNV. Wenn sich irgendwelche anderen Verkehrsteilnehmer so eklatant und persistent von den geltenden Regeln befreien würden, wie es hier bei den Autofahrer:innen wieder zu beobachten ist, wäre sofort das Fass auf und die Kommentarspalten voll. Dieses Verhalten hier, wird aber einfach hingenommen. Den Polizeiabschnitt um die Ecke interessiert es auch nicht die Bohne. Insofern Hege ich leider auch für die Fahrrad-„Vorrang“-Route an dieser Stelle wenig Hoffnung.

    • Ich hoffe so sehr dass dies Alles durch ein schlaues Einbahnstraßenkonzept und Modalfilter erzwungen wird. Die Autokultur in Deutschland ist leider deutlich ekelhafter und rücksichtsloser geworden in den letzten Jahren.

      In der Triftstraße merkt man, dass es langsam besser wird. Am Anfang wurde noch demonstrativ alles zugeparkt aber mit der Zeit akzeptieren die Menschen die Regeln.

      Dass es die Polizei nicht interessiert stimmt auch nicht ganz. Kurz nach Fertigstellung der Umbaumaßnahmen in der Triftstraße habe ich gesehen wie die Polizei das auch kontrolliert hat. Genau das gleiche, als der Radweg in der Amrumer str. fertig war. Mehr wäre natürlich immer besser.

  8. Ich bin gespannt, inwieweit tatsächlich Radfahrende das Tempo angeben werden. Aktuell lassen sich Autofahrende hier weder von Durchfahrtsverbotsschildern noch von den Absperrschrankengitter, die jenseits der Indischen Str. stehen, aufhalten – dann wird halt auch mal der Fußgängerweg genutzt. Das ist schon sehr bezeichnend.
    Aber gerade für die Ungarnstr. bietet sich eine Fahrradstraße an, mittel- bis langfristig wird vielleicht dann auch der gefährlichste Unfallschwerpunkt im Wedding (Markstraße, Reginhardstraße, Ungarnstraße) entschärft.

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