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Das sind die Gewinner des Umwelt- und Klimapreises 2023:
Viele kleine Beiträge zum Klimaschutz

19. Juni 2023

Braucht es den ganz gro­ßen Wurf in Sachen Kli­ma­schutz, der von einem gro­ßen mul­ti­na­tio­na­len Unter­neh­men, der Poli­tik, Staa­ten­bünd­nis­sen oder den Gerich­ten ange­sto­ßen wird? Oder hel­fen auch vie­le klei­ne Ideen und Bei­trä­ge, um die Umwelt zu schüt­zen und zu ent­las­ten? Bei der Ver­lei­hung des Umwelt- und Kli­ma­prei­ses Mit­te 2023 war zu spü­ren, dass es vie­le Men­schen gibt, die auch an die Wir­kung der klei­nen Bei­trä­ge glauben.

Dr. Almut Neumann und Benjamin Fritz schauen sich das automatische Gewächshaus des Lessing-Gymnasiums an. Foto: Hensel
Dr. Almut Neu­mann und Ben­ja­min Fritz schau­en sich das auto­ma­ti­sche Gewächs­haus des Les­sing-Gym­na­si­ums an. Foto: Hensel 

Allen vor­an äußer­te sich Bezirks­stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann (Grü­ne) bei der Preis­ver­lei­hung im Schul-Umwelt-Zen­trum (SUZ) in der Scharn­we­ber­stra­ße am Mitt­woch (14.6.) in die­se Rich­tung: „Wir sind in der Kli­ma­kri­se, wir müs­sen han­deln. Wir wol­len vor­an­kom­men, mehr Bäu­me pflan­zen, ent­sie­geln und vie­les mehr. Hier steht heu­te die Fra­ge im Mit­tel­punkt: Was kön­nen wir im Klei­nen tun? Wenn ich mich hier umschaue, dann muss ich sagen, dass ihr einen wich­ti­gen Bei­trag leis­tet“. Umge­schaut haben sich die Stadt­rä­tin und ihr Kol­le­ge Ben­ja­min Fritz (CDU) sowie die Preis­ju­ry im Gar­ten des SUZ, wo sich die Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber mit ihren Pro­jek­ten prä­sen­tier­ten. Ins­ge­samt 14 Pro­jek­te aus dem gan­zen Bezirk Mit­te erklär­ten an den eigens an der Wed­din­ger Eis­zeit­dü­ne auf­ge­bau­ten Stän­den ihre Ideen für eine bes­se­re Welt. Ins­be­son­de­re aus Alt-Mit­te und Wed­ding kamen die teil­neh­men­den Per­so­nen, Schul­klas­sen und Initiativen.

Das Team von "puk a malta" aus dem Soldiner Kiez mit Urkunde und Gratulationsblumentopf. Mit seinem flexiblen Hochbeet gewann das Team den 2. Preis in der Kategorie Begrünung. Foto: Hensel
Das Team von “puk a mal­ta” aus dem Sol­di­ner Kiez mit Urkun­de und Gra­tu­la­ti­ons­blu­men­topf. Mit sei­nem fle­xi­blen Hoch­beet gewann das Team den 2. Preis in der Kate­go­rie Begrü­nung. Foto: Hensel
Sabine Reinebeck von "puk a malta" am flexiblen Hochbeet aus Fundholzmaterial. Foto: Hensel
Sabi­ne Rei­ne­beck von “puk a mal­ta” am fle­xi­blen Hoch­beet aus Fund­holz­ma­te­ri­al. Foto: Hensel

Der Umwelt- und Kli­ma­preis wird vom Bezirk seit über 30 Jah­ren ver­lie­hen. In die­sem Jahr haben sich vor allem Pro­jek­te aus den Berei­chen Gärt­nern, Umwelt­tech­nik und Res­sour­cen­scho­nung bewor­ben. Der Preis wur­de in drei Kate­go­rien (Schu­len, Initia­ti­ven, Begrü­nung) ver­ge­ben. Außer­dem gab es einen Son­der­preis (Nach­hal­tig­keit). Dar­über hin­aus haben der Lan­des­ver­band Ber­lin der Gar­ten­freun­de zusam­men mit dem Ver­lag W. Wäch­ter für das Son­der­the­ma „Bun­te Bee­te – Gärt­nern mit Kin­dern und Jugend­li­chen“ einen Zusatz­preis gestif­tet. Am Ende erhiel­ten alle Teil­neh­men­den eine Plat­zie­rung (voll­stän­di­ge Lis­te unten). Im Fol­gen­den geht es um die teil­neh­men­den Pro­jek­te aus dem Wedding.

Die Weddinger Projekte

In der Kate­go­rie Schu­len hat das Les­sing-Gym­na­si­um den 1. Platz belegt. Das Schul­pro­jekt „Auto­ma­ti­sches Gewächs­haus“ wur­de vom Natur­wis­sen­schafts-Wahl­pflicht­kurs der 9. Klas­se der Schu­le ein­ge­reicht. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben ein res­sour­cen­scho­nen­des Mini­ge­wächs­haus gebaut, das mit Feuch­tig­keits- und Tem­pe­ra­tur­sen­so­ren aus­ge­stat­tet ist und das auto­ma­tisch bewäs­sert wird. Bis auf das Solar­pa­nel und die Pum­pe hat der Kurs, so war bei der Prä­sen­ta­ti­on zu erfah­ren, alle Tei­le selbst gebaut, alles selbst pro­gram­miert. Das Les­sing-Gym­na­si­um ist im Bereich der Umwelt- und Kli­ma­pro­jek­te damit eine der beson­ders akti­ven Schu­len im Bezirk. Schon im ver­gan­ge­nen Jahr war die Schu­le posi­tiv auf­ge­fal­len, weil sie mit gleich drei Bei­trä­gen beim Umwelt- und Kli­ma­preis ver­tre­ten war.

Dr. Almut Neumann und Benjamin Fritz schauen sich das automatische Gewächshaus des Lessing-Gymnasiums an. Foto: Hensel
Dr. Almut Neu­mann und Ben­ja­min Fritz schau­en sich das auto­ma­ti­sche Gewächs­haus des Les­sing-Gym­na­si­ums an. Foto: Hensel 

Mit dem Pro­jekt „Lern­me­di­en von Kin­dern für Kin­der“ kommt ein wei­te­res aus­ge­zeich­ne­tes Pro­jekt aus dem Wed­ding. Die LHS Zukunfts­werk­statt (Lebens­hil­fe) hat in Koope­ra­ti­on mit der Ander­sen-Grund­schu­le mit der 5. Klas­se eine Pro­jekt­wo­che zum The­ma Plas­tik­müll durch­ge­führt. Dabei ent­wi­ckel­ten die Teil­neh­men­den einen Comic, einen Song (mit Video), ein Com­pu­ter­spiel und Arbeits­blät­ter zum The­ma. Ein Höhe­punkt des Pro­jekts war eine Video­kon­fe­renz mit Gleich­alt­ri­gen aus Ugan­da zum The­ma Plas­tik­müll. Ein wei­te­res Erfolgs­er­leb­nis: Die ent­stan­de­nen Mate­ria­len sol­len in der Schu­le künf­tig im Unter­richt ein­ge­setzt wer­den und für einen spie­le­ri­schen und kind­ge­rech­ten Zugang zum The­ma Plas­tik­müll sor­gen. Das Pro­jekt „Lern­me­di­en von Kin­dern für Kin­der“ erhielt im SUZ den 2. Preis in der Kate­go­rie Schulen.

In der Kate­go­rie Initia­ti­ven wur­de die Wed­din­ge­rin Hei­de­ma­rie Kun­ert mit ihren künst­le­ri­schen Holz­ar­bei­ten der 3. Preis zuge­spro­chen. „Wald­geis­ter zum Ent­de­cken“ war ihr Pro­jekt über­schrie­ben. Kun­ert hat im Rah­men eines Prak­ti­kums im SUZ gefun­de­ne Baum­res­te bear­bei­tet und als Kunst­wer­ke für den Umwelt- und Kli­ma­preis ein­ge­reicht. Ihre Titel: Lang­na­se, Baum­au­ge, Maul­schre­cke. Hei­de­ma­rie Kun­ert ist seit Jah­ren immer wie­der beim Umwelt­preis dabei und meist die ein­zi­ge Teil­neh­me­rin, die sich dem The­ma Umwelt­schutz auf künst­le­ri­sche Wei­se nähert. Die­ses Mal gab es aber noch ein zwei­tes künst­le­ri­sches Pro­jekt, eine Pla­kat­ge­stal­tung von einem Schü­ler aus Alt-Mitte.

Auch in der Kate­go­rie Begrü­nung ist ein Wed­din­ger Pro­jekt aus­ge­zeich­net wor­den. Den 2. Preis in der Kate­go­rie erhielt das Team der puk a mal­ta gGmbH aus dem Sol­di­ner Kiez mit „Fle­xi­bles Hoch­beet aus Fund­holz­ma­te­ri­al“. Das Team hat das Beet im Rah­men des Pro­jekts „Ess­ba­re Stadt“ des Trä­gers ent­wi­ckelt. Die Idee hin­ter dem eher klei­nen Beet aus Palet­ten­holz und Fun­den aus den Natur ist, dass es sowohl auf einen Bal­kon passt als auch im Frei­en auf­ge­stellt wer­den kann und den Stand­ort auf­grund der Bau­art auch wech­seln kann. Auch puk a mal­ta ist ein im Bereich Umwelt­pro­jek­te akti­ver Trä­ger. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te das Team mit sei­nen Wurm­kis­ten aus Palet­ten­holz eben­falls einen Preis gewonnen.

Beim Son­der­the­ma „Bun­te Bee­te – Gärt­nern mit Kin­dern und Jugend­li­chen“ gab es zwei Preis­trä­ger aus dem Wed­ding. Für ihre „Kli­ma-Oase mit Upcy­cling-Ideen“ erhielt die Albert-Gutz­mann-Schu­le (Klas­sen 5–10) den 3. Preis. Den 4. Preis in der Kate­go­rie erhielt die Gus­tav-Fal­ke-Grund­schu­le für ihre „Grü­ne Schlucht“ (Klas­sen 123).

Gruppenbild mit den Preisträgern des Umwelt- und Klimapreises Mitte 2023. Foto: Hensel
Grup­pen­bild mit den Preis­trä­gern des Umwelt- und Kli­ma­prei­ses Mit­te 2023. Foto: Hensel

Glückwünsche für die ausgezeichneten Projekte

Alle Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger nah­men die Urkun­den, Gra­tu­la­ti­ons­blüm­chen und die Glück­wün­sche der Jury und der Bezirkspolitiker:in ent­ge­gen. Bezirks­stadt­rat Ben­ja­min Fritz bedank­te sich zum Schluss bei den Teil­neh­men­den. Der Bezirk Mit­te sei stolz dar­auf, so enga­gier­te Teil­neh­mer zu haben. „Es ist für unse­ren Bezirk sehr wert­voll, dass wir durch das Schul-Umwelt-Zen­trum die Mög­lich­keit haben, dass unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler sich so inten­siv mit dem The­ma Umwelt und Bepflan­zung aus­ein­an­der­set­zen kön­nen. Alle ein­ge­reich­ten Pro­jek­te zei­gen, mit wie viel Lei­den­schaft die Betei­lig­ten sich für Ihre Pro­jek­te ein­ge­setzt haben und sich Gedan­ken für eine bes­se­re Umwelt gemacht haben“, sag­te der Bezirks­stadt­rat. Ganz zum Schluss ver­ab­schie­de­te Fritz die Teil­neh­men­den mit dem Zuruf: „Macht wei­ter so“!

Bei der Preisverleihung des Umwelt- und Klimapreises Mitte 2023 im Schul-Umwelt-Zentrum in der Scharnweberstraße. Foto: Hensel
Bei der Preis­ver­lei­hung des Umwelt- und Kli­ma­prei­ses Mit­te 2023 im Schul-Umwelt-Zen­trum in der Scharn­we­ber­stra­ße. Foto: Hensel

Alle Preisträger:innen des Umwelt- und Klimapreises 2023

Kate­go­rie Schulen

  1. Preis: Auto­ma­ti­sches Gewächs­haus, Les­sing-Gym­na­si­um (Preis­geld: 500 Euro)
  2. Preis: Lern­me­di­en von Kin­dern für Kin­der – Müll­tren­nung spie­le­risch ler­nen, LHS Zukunfts­werk­statt in Koope­ra­ti­on mit der Ander­sen Grund­schu­le (400 Euro)
  3. Preis: Pla­kat: Ret­tet unse­re Welt, Jaden Cheng (9a), John-Len­non-Gym­na­si­um (100 Euro)

Kate­go­rie Initiativen

  1. Preis: Umwelt‑, Natur- und Kli­ma­bil­dung mit Kin­dern und Jugend­li­chen, Frei­zeit­haus am Mau­er­park (500 Euro)
  2. Preis: Gami­fi­ca­ti­on 4 Cli­ma­te Action, Jus­tus Schöl­ler, Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin (400 Euro)
  3. Preis: Wald­geis­ter zum Entdecken/Holzobjekte, Hei­de­ma­rie Kun­ert (100 Euro)

Kate­go­rie Begrünung

  1. Preis: Natur­bil­dung, Umwelt­enga­ge­ment und nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung in Tier­gar­ten-Süd, Gemein­schafts­gar­ten wachsenlassen/Garten Kul­tur Gemein­schaft (500 Euro)
  2. Preis: Fle­xi­bles Hoch­beet aus Fund­holz­ma­te­ri­al, puk a mal­ta gGmbH (400 Euro)
  3. Preis: Grü­nes Wohn­zim­mer, Nach­bar­schafts­rat KMA II e.V. (100 Euro)

Son­der­preis Nachhaltigkeit

Nach­hal­ti­ge Schul­hof­ge­stal­tung, Max-Planck-Gym­na­si­um (500 Euro)

Son­der­the­ma „Bun­te Bee­te – Gärt­nern mit Kin­dern und Jugendlichen“

  1. Preis: Insek­ten­freund­li­ches Klas­sen­beet, Till-Eulen­spie­gel-Grund­schu­le/Klas­se 3a (400 Euro)
  2. Preis: Neu­er Schul­gar­ten in der August­stra­ße, För­der­ver­ein der Grund­schu­le am Kop­pen­platz e.V. (300 Euro)
  3. Preis: Kli­ma-Oase mit Upcy­cling-Ideen, Albert-Gutz­mann-Schu­le/Klas­sen 5–10 (200 Euro)
  4. Preis: Grü­ne Schlucht, Gus­tav-Fal­ke-Grund­schu­le/Klas­sen 123 (100 Euro)
Willkommensschild im SUZ Mitte am Standort Scharnweberstraße. Foto: Hensel
Will­kom­mens­schild im SUZ Mit­te am Stand­ort Scharn­we­ber­stra­ße. Foto: Hensel

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