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Über Klimaschutz und den Wert der Lebensmittel

24. März 2021
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Ein gro­ßes Schraub­glas oder eine Papier­tü­te genügt für den Kli­ma­schutz. Zumin­dest für den Anfang. Hin­ein kom­men geret­te­te Lebens­mit­tel, Rezep­te und Tipps zur Halt­bar­ma­chung. Damit aus­ge­stat­tet wer­den sich die Mit­ar­bei­te­rin­nen von „rest­los glück­lich“ genau in einer Woche (31.3.) auf den Weg durchs Brun­nen­vier­tel machen. Am Stadt­teil­la­den in der Swi­ne­mün­der Stra­ße 64 beginnt um 14 Uhr die ers­te Akti­on des neu­en Pro­jek­tes der Lebensmittelaktivist:innen im Wedding.

Herbstgerichte kochen
Ein Koch-Event von “rest­los glück­lich”. Foto: Jor­is Felix/restlos glücklich

Sie wer­den auf ihrer ers­ten Mis­si­on wohl kaum zu über­se­hen sein: Mit pink­far­be­nen Schür­zen wird das Team von „rest­los glück­lich“ im Brun­nen­vier­tel unter­wegs sein, um auf sich und sei­ne Ideen auf­merk­sam zu machen. „Kli­ma­freund­li­ches Zusam­men­le­ben im Brun­nen­vier­tel“ heißt das Pro­jekt, das vom Quar­tiers­ma­nage­ment Brun­nen­stra­ße geför­dert wird. Kli­ma­freund­lich heißt hier Abkehr von Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Jen­nik Schmitz und ihren Mitstreiter:innen geht es dar­um, die Wert­schät­zung von Lebens­mit­teln zu erhö­hen. Denn Weg­wer­fen kommt für sie nicht infra­ge. Wie man das ver­mei­det, will das Pro­jekt­team dem Kiez ab sofort zei­gen. Für den Anfang haben die Aktivist:innen mit den Lebens­mit­tel­tü­ten ein Geschenk an die Kiezbewohner:innen, die den Weg des Pro­jekt­teams kreuzen.

Jennik Schmitz im Brunnenviertel
Jen­nik Schmitz von “rest­los glück­lich” ist die Ansprech­part­ne­rin für das neue Pro­jekt im Brun­nen­vier­tel. Foto: Hensel

Das neue Pro­jekt star­te­te Anfang Febru­ar. Bis Ende 2022 haben Jen­nik Schmitz, die die Ansprech­part­ne­rin für das Pro­jekt ist, und ihr Team Zeit für ins­ge­samt 25 Aktio­nen im Brun­nen­vier­tel. Bis dahin läuft die För­de­rung vom Quar­tiers­ma­nage­ment Brun­nen­stra­ße. „Wir wol­len gern Aktio­nen im öffent­li­chen Raum machen, zum Bei­spiel eine lan­ge Tafel, an der gemein­sam geges­sen wird“, sagt Jen­nik Schmitz. Auch kos­ten­freie Koch­work­shops sind geplant. Die genau­en The­men ste­hen noch nicht fest, vie­les ist mög­lich: „Wir könn­ten Work­shops zu gesun­den Früh­stück Baby­brei-Her­stel­lung, zu gesun­den Snacks und vie­les mehr anbie­ten“. Immer unter der Maß­ga­be, dass Lebens­mit­tel ein­fach zu gut sind für die Abfall­ton­ne. Damit das immer bes­ser klappt, steht für den Ver­ein „rest­los glück­lich“ die Bil­dungs­ar­beit im Fokus. Wer weiß, wie man Lebens­mit­tel ver­wer­tet und halt­bar macht, schmeißt wahr­schein­lich weni­ger weg – so die Grundidee.

Nach dem Auf­takt Ende März soll es vie­le wei­te­re Aktio­nen in dem Kiez geben. Aber auch lang­fris­ti­ge Zie­le hat sich das „rest­los glücklich“-Team für sein Pro­jekt im Brun­nen­vier­tel gestellt. So soll sehr wahr­schein­lich eine Sitz-Pflanz-Gele­gen­heit mit Hoch­bee­ten unter frei­em Him­mel gebaut wer­den. Jen­nik Schmitz: „Dort kön­nen die Men­schen zusam­men­kom­men und gemein­sam essen. Damit wird gleich­zei­tig ein Stück öffent­li­cher Raum zurück­er­obert – auch das ist uns wich­tig“. Auch der Bau einer mobi­len Küche ist im Gespräch. Zum World Cle­a­nup Day im Sep­tem­ber will das Pro­jekt­team außer­dem eine Müll­sam­mel­ak­ti­on im Kiez organisieren.

Workshop

Der Ver­ein „rest­los glück­lich“ star­te­te 2015 in Neu­kölln mit einem Restau­rant, in dem mit dem mit geret­te­ten Lebens­mit­teln gekocht wur­de. Es war das ers­te Non­pro­fit-Restau­rant Deutsch­lands. Drei Jah­re spä­ter sat­tel­te der Ver­ein um auf Bil­dungs­ar­beit (das Restau­rant gibt es heu­te nicht mehr). Seit 2019 füh­ren die Lebensmittelretter:innen Bil­dungs­pro­jek­te in der gan­zen Stadt durch, vor allem für Kita und Schu­len gibt es Ange­bo­te. Der Ver­ein ist unter ande­rem in Rei­ni­cken­dorf, in Trep­tow-Köpe­nick, in Neu­kölln und nun auch im Wed­ding aktiv. Kürz­lich erschien das Kin­der­buch „Essens­ret­ter auf gro­ßer Mis­si­on“, das sich eben­falls mit Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung beschäftigt. 

Mehr Infos gibt es online und in den sozia­len Medi­en (Instagram/Face­book/Twit­ter/You­tube).

Foto unten: Bei einem Work­shop. Foto: Jor­is Felix/restlos glücklich

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