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Thekensumpf

6. November 2016
Berlin-Wedding, Juni 2013
Foto: Sula­mith Sallmann

Näch­te wer­den bedeutungsschwanger
ent­bin­den aber kei­ne Ideen
son­dern nur den Wäch­ter von der Pflicht.
Rauch­schwa­den hän­gen von der Decke
strei­cheln den Bierschaum
wie ein lieb­ge­won­ne­nes Haustier.
Und du sitzt am län­ge­ren Arm der Theke
lächelst ins Leere
sam­melst Asche in dei­nem Stundenglas,
die du auf den Weg streust,
wenn ich gegan­gen bin.
Stim­men schwir­ren durch den Raum
sum­men wie Insekten
und ste­chen manch­mal zu
wenn die Haut wil­lig ist.
Das Ner­ven­gift geht heu­te aufs Haus
garan­tiert für alle
garan­tiert inklu­si­ve Spätfolgen.
Ich schlie­ße die Augen
sym­bo­lisch im gespie­gel­ten Bild auf dem Glas.
Eine neue Nacht geht zu Ende
nimmt den Schaum
und die Tränen
und das Kribbeln
und den Rausch.
Wäh­rend sich die U‑Bahnen drau­ßen füllen,
leert sich die The­ke im Inneren
mei­ne Schu­he ganz staubig
von der Asche auf dem Weg.

Gedicht: La Rima­do­ra (facebook.com/la.rimadora)
Das Gedicht ist La Rima­do­ras Lieb­lings­lo­kal im Sol­di­ner Kiez gewidmet.

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