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Straßenumbenennungen:
Tag der Freude, Tag des Zorns

Nachtigalplatz und Lüderitzstraße tragen jetzt Jahre nach dem Beschluss zur Umbenennung neue Namen. Das wurde gefeiert - für die Anwohnenden gibt es aber schon wieder Grund zur Verärgerung.
5. Dezember 2022
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Die Umbe­nen­nung von Nach­ti­gal­platz und Lüde­ritz­stra­ße im Afri­ka­ni­schen Vier­tel am 2. Dezem­ber war ein Fest für die afri­ka­ni­sche Gemein­de in ganz Ber­lin und für ihre Unter­stüt­zen­den, die jah­re­lang auf die­ses Ziel hin­ge­ar­bei­tet hat­ten. Es hät­te auch ein Tag der Ver­söh­nung mit den Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern sein kön­nen, die sich gegen die Umbe­nen­nung gewehrt hat­ten – wenn es nicht das Bezirks­amt Mit­te gäbe.

Es war ein auf­re­gen­der Moment an die­sem grau­en Tag in die­sem eher bie­de­ren Teil des Wed­ding, in dem ich woh­ne. Etwa hun­dert Men­schen aller Haut­far­ben und Natio­nen ver­sam­mel­ten sich um zwei Stra­ßen­schil­der im Afri­ka­ni­schen Vier­tel. Auf dem einen stand “Man­ga-Bell-Platz” auf dem ande­ren “Cor­ne­li­us- Fre­de­ricks-Stra­ße”. Es gab Live-Musik und die Stim­mung war fröh­lich und hoff­nungs­voll. Alle hat­ten sich fein gemacht um das Beson­de­re des Tages zu unter­strei­chen: Nicht nur die Bot­schaf­ter von Kame­run und Nami­bia. Auch die afri­ka­ni­schen Akti­vis­tin­nen und Akti­vis­ten, die jah­re­lang für die Umbe­nen­nung gestrit­ten haben. Sie hat­ten trotz des nebel­kal­ten Tages luf­ti­ge, far­ben­fro­he Gewän­der ange­zo­gen und harr­ten dar­in tap­fer die gan­ze, mehr als zwei Stun­den dau­ern­de Zere­mo­nie aus. Und auch ihre ein­hei­mi­schen Unter­stüt­zen­den tru­gen zur Fei­er der Tages ihre bes­te Street­wear, oft von aus­ge­such­ten Labels. Die neu­en Stra­ßen­schil­der waren mit einer hand­ge­web­ten Ashan­ti-Hül­le aus Gha­na ver­deckt, wie mir Vik­tor, der Inha­ber der Mode­schnei­de­rei Vian­ko Mode kun­dig ver­riet. Er freu­te sich, dass sein Geschäft jetzt in der Cor­ne­li­us-Fre­de­ricks-Stra­ße 16 liegt. “Schau mal. Der Vogel auf dem Stoff dreht sei­nen Kopf nach hin­ten. Das ist das San­ko­fa, ein Sym­bol für etwas, was man ver­lo­ren hat­te und wie­der fin­det, oder sich wie­der holt.” Die vie­len Red­ner bei der fei­er­li­chen Ent­hül­lung lie­ßen kei­nen Zwei­fel dar­an, was sie ver­lo­ren und wie­der­ge­fun­den hat­ten. Es sei die Wür­de der afri­ka­ni­schen Men­schen, die nach den Ver­bre­chen der deut­schen Kolo­ni­al­macht durch die Benen­nung zwei­er Stra­ßen in der deut­schen Haupt­stadt mit den Namen afri­ka­ni­scher Wider­stands­kämp­fer wie­der her­ge­stellt wer­de. Obwohl schon 2016 begon­nen, reiht sich die Umbe­nen­nung in Ber­lin ein in eine Viel­zahl von Aktio­nen, die die­ses Jahr zur Aner­ken­nung kolo­nia­len Unrechts von offi­zi­el­len Stel­len in Deutsch­land unter­nom­men wer­den. Die Rück­ga­be der Ben­in-Bron­zen zum Bei­spiel. Und vor weni­gen Wochen hat­te Kat­ja Keul, die für Afri­ka zustän­di­ge grü­ne Staats­mi­nis­te­rin im Aus­wär­ti­gen Amt, Kame­run besucht und dort das Unrecht aner­kannt, das König Rudolf Dou­a­la Man­ga Bell, nach dem jetzt der ehe­ma­li­ge Nach­ti­gal­platz benannt wird, von der deut­schen Kolo­ni­al­ver­wal­tung ange­tan wur­de – die Umbe­nen­nung durch ihre grü­nen Par­tei­freun­de in Ber­lin-Mit­te erwähn­te sie dabei aller­dings nicht.

Es hät­te also für alle ein Tag des Fei­erns, der Freu­de und der Ver­ge­bung wer­den kön­nen. Ver­söh­nung auch mit den Anwoh­nen­den, die sich mit Wider­sprü­chen und Hand­zet­teln gegen die Umbe­nen­nung gewehrt hat­ten. Dass die alten Grä­ben noch nicht zuge­schüt­tet sind, merk­te man an eini­gen älte­ren Frau­en, die grim­mig schau­end an der Fei­er­ge­mein­de vor­bei­husch­ten und gif­ti­ge Wor­te zisch­ten und an den hef­ti­gen Reak­tio­nen der Akti­vis­ten dar­auf. Eine Frau riss sogar vor der Ver­an­stal­tung die Ver­hül­lung von dem neu­en Stra­ßen­schild und rief “Lüde­ritz ist ein­fach eine Stadt in Afri­ka”, bevor sie abge­drängt wur­de. Vie­le sind aber auch für die Umbe­nen­nung. Auf der Fei­er fin­de ich genug Mit­be­woh­nen­de, die, wie ich, froh sind, “den Lüde­ritz los zu sein.”


Aber selbst die Wohl­mei­nen­den kön­nen nur den Kopf schüt­teln über das Schwei­gen des Bezirks­amts Mit­te. Bis auf eine Pres­se­mit­tei­lung von 15. Novem­ber, in dem bal­di­ge Infor­ma­ti­on der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ver­spro­chen wur­de, tat das Bezirks­amt nicht viel, um die Anwoh­ner über die Fol­gen der bal­di­gen Umbe­nen­nung zu infor­mie­ren. “Wir wuss­ten abso­lut nichts, als wir vor ein paar Wochen unse­re Pra­xis in die Lüde­ritz­stra­ße ver­legt haben”, schüt­telt die Podo­lo­gin Ilo­na Beer den Kopf. Weil der Miet­ver­trag des Gesund­heits­zen­trums in der Bar­fu­stra­ße nicht ver­län­gert wur­de, hat sie in der jet­zi­gen Cor­ne­li­us-Fre­de­ricks-Stra­ße 76 mit ihrem Kol­le­gen Ser­ge Mill­ro­se neue Pra­xis­räu­me ange­mie­tet. “Natür­lich haben wir auch alles gleich umge­mel­det und neue Geschäfts­pa­pie­re dru­cken las­sen – alles natür­lich auf die Lüde­ritz­stra­ße. Bei den Ämtern hat uns nie­mand auf die bevor­ste­hen­de Namens­än­de­rung hin­ge­wie­sen.” Sie deu­tet auf Kar­tons mit Brief­bö­gen, Rech­nungs­vor­dru­cken und Notiz­zet­teln, die in dem frisch reno­vier­ten Laden ste­hen. “Das kön­nen wir jetzt alles ins Alt­pa­pier wer­fen. Und die Autos müs­sen wir auch wie­der ummel­den.” Zum Glück haben die bei­den Podo­lo­gen sich die Freu­de am Neu­an­fang durch die Wurs­tig­keit der Bezirks­be­hör­den nicht ver­der­ben las­sen. “Wir haben noch aus der Bar­fus­stra­ße mehr Kun­den mit­ge­bracht, als wir Ter­mi­ne ver­ge­ben kön­nen, sodass wir dadurch kei­ne Umsatz­ein­bu­ßen befürch­ten müs­sen”, erklärt gelas­sen Serge.


Das Bezirks­amt ist sich nicht bewusst, dass ihm mit die­ser Infor­ma­ti­ons­po­li­tik ein wei­te­rer Schild-Bür­ger­streich gelun­gen ist, der sich in die Rei­he von unge­schick­tem bis arro­gan­tem Umgang mit den Anwoh­nen­den bei die­ser Umbe­nen­nung naht­los ein­reiht. Die Pres­se­stel­le ver­weist dar­auf, dass die Bewoh­ner des Nach­ti­gal­plat­zes und der Lüde­ritz­stra­ße durch Hand­zet­tel vor­her infor­miert wur­den. Das stimmt lei­der nur zur Hälf­te. Wäh­rend der Nach­ti­gal­platz vor einer Woche mit den recht all­ge­mein gehal­te­nen Fly­ern des Bezirks­am­tes regel­recht zuge­pflas­tert wur­de, blieb die Lüde­ritz­stra­ße die Stra­ße der Ahnungs­lo­sen. Nie­mand hat hier einen Zet­tel gese­hen. Wahr­schein­lich war die Kraft der Bezirks­amts­mit­ar­bei­ten­den durch den Exzess am Nach­ti­gal­platz schon ver­braucht. Und viel­leicht war das auch bes­ser so. Denn die auf den Zet­teln ver­spro­che­ne bevor­zug­te Ter­min­ver­ga­be im Dezem­ber zur Ummel­dung beim Bür­ger­amt Oslo­er Stra­ße über die Bür­ger­num­mer 115 ist dort lei­der völ­lig unbe­kannt. “Ist ja schön, dass wir das auch mal erfah­ren”, ver­sucht es eine freund­li­che Call-Cen­ter-Mit­ar­bei­te­rin bei der 115 mit Ber­li­ner Gal­gen­hu­mor, als ich am 2. Dezem­ber einen Ter­min bean­tra­gen will. “Ich kann Ihnen einen Ter­min am 27. Janu­ar 2023 in Lich­ten­berg anbie­ten.” Aber ihr Inter­es­se ist geweckt. Sie stellt mich in die War­te­schlei­fe und will sich erkun­di­gen. “Da geht kei­ner mehr ran”, ent­schul­digt sich die Dame nach zwei Minu­ten am Tele­fon. “Die sind Frei­tag nur bis 14:30 Uhr zu errei­chen.” Der ver­spro­che­ne Rück­ruf erreicht mich nie. Am Abend des 2. Dezem­bers will ich auch mei­ner Bank online mei­ne neue Adres­se mit­tei­len. “Die­se Adres­se ist uns lei­der unbe­kannt”, lehnt die Ein­ga­be­mas­ke die Cor­ne­li­us-Fre­de­ricks-Stra­ße ab. Mei­ne Schwes­ter, die bei der Post arbei­tet, rät mir, mir selbst einen Test­brief an die neue Adres­se zu schrei­ben, bevor ich die Päck­chen mit den Weih­nachts­ge­schen­ken für mei­ne Kin­der orde­re. “Wenn die Post das nicht weiß, klappt das bei den Online-Händ­lern auch nicht.”

Ich hof­fe, dass es für die Bewoh­ner von Man­ga-Bell-Platz und Cor­ne­li­us-Fre­de­ricks-Stra­ße nach dem fro­hen Fest am 2. Dezem­ber auch ein Fro­hes Fest am 24. Dezem­ber geben wird. Das Bezirks­amt könn­te dazu noch eini­ges beitragen.

Fotos: Rolf Fischer/Joachim Faust/Andrei Schnell

Rolf Fischer

Ich lebe gerne im Wedding und schreibe über das, was mir gefällt. Manchmal gehe ich auch durch die Türen, die in diesem Teil der Stadt meistens offen stehen.

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  1. Ach watt. Jetzt sind wir also 2 Jah­re in der Cor­ne­li­us-Fre­de­ricks-Stra­ße und das Leben geht ohne wei­te­res wei­ter. Als ich vor 14 Jah­ren hier­her in die Lüde­ritz zog, wuss­te ich noch gar nichts um die Geschich­te. Beim Wan­dern durch den Kiez bemerk­te ich dann ein Über­ge­wicht afri­ka­ni­scher Stra­ßen­na­men, so wie es auch ein nord­rhein­west­fä­li­sches Vier­tel in Moa­bit gibt, ein süd­deut­sches Vier­tel da um den Baye­ri­schen Platz her­um, ein Skan­di­na­vi­sches in Prenz­lau­er Berg hin­ter der Bösen Brü­cke und so fort. Dort sticht die Paul-Robe­son-Stra­ße her­aus, die von den Anwoh­nen­den “Robbsen­stra­ße” aus­ge­spro­chen wird und damit ein klei­nes Rät­sel mit einer span­nen­den Auf­lö­sung bietet.
    Hier wun­der­te mich, wie Lüde­ritz in das übri­ge Sche­ma hin­ein passt. Tja und dann stieß ich auf die­se Geschich­te. Das fand ich span­nend und irgend­wie als leben­di­ges Denk­mal wie­der mal für unschö­ne Aspek­te unse­rer Ver­gan­gen­heit. Das ging mir durch den Kopf, als ich das ers­te Mal von der Stra­ßen­um­be­nen­nungs­ab­sicht hör­te und war auch zurück­hal­tend, eben wegen die­ses Erleb­nis­mo­ments, den ich ganz gut fand. Nach einem Gespräch – in Düs­sel­dorf, ich glau­be fünf Jah­re spä­ter – mit einem Sti­pen­di­ats­kol­le­gen, der sich für die Stra­ßen­um­be­nen­nung ein­setz­te, konn­te ich nach­voll­zie­hen, wie stark emo­tio­nal besetzt die­se Namen sind, wie eng sie im kol­lek­ti­ven Gedächt­nis mit dem erlit­te­nen Unrecht ver­bun­den sind. Naja, da wurd’ mir mei­ne Erleb­nis­spa­zier­gangs­er­fah­rung unwich­ti­ger. Das gan­ze Tra­ra mit “den Namen ändern, das geht doch nicht, da muss ich mich ja ummel­den und alles!!”, der Auf­ruf zum Wider­spruch und das alles, fand ich ziem­lich blöd und mit viel Geschmäck­le ser­viert. Und Popanz um den Auf­wand … naja, der hielt sich echt in Gren­zen, ins­be­son­de­re weil immer noch auf Lüde­ritz adres­sier­te Post zutref­fend aus­ge­lie­fert wird. (Es macht Spaß, die­se Alt-Her­ren­spra­che in umge­dreh­ter Rich­tung zu verwenden.)
    Ich muss dann auch mal sagen: Ich kann sehr gut mit dem Namen leben und der Effekt erhält sich ja auch. “Lau­ter Namen von Orten und jetzt ein Men­schen­na­me, wie­so wohl?” Es ist doch auch nun wirk­lich auch wür­de­vol­ler, einem Frei­heits­kämp­fer zu geden­ken, des­sen Leich­nam von unse­ren Vor­fah­ren geschän­det wor­den ist und des­sen indi­vi­du­el­les Leid stell­ver­tre­tend für die Viel­zahl von Men­schen steht, die durch unse­re Vor­fah­ren geschän­det und aus­ge­löscht wor­den sind – und betro­gen. Das ers­te was ich damals anno 2010 lern­te, über Wiki­pe­dia: “Was für ein ver­trags­brü­chi­ges Arsch­loch, die­ses Windei.”
    Lüde­ritz ist eben nicht “ein­fach nur ein Ort” son­dern der Nach­na­me eines halb­sei­de­nen Aben­teu­rers, der mit einer win­di­gen Betrugs­num­mer recht­gläu­bi­ge Ver­trags­part­nern mit mili­tä­ri­scher Rücken­de­ckung einen nich­ti­gen Ver­trag auf­drück­te, bei dem ihnen obsku­re, inter­na­tio­nal voll­kom­men unbe­kann­te “preu­ßi­sche Mei­len” unter­ge­scho­ben wor­den sind, wo jede:r objektive:r Drit­te von bri­ti­schen oder zumin­dest nau­ti­schen Mei­len hät­te aus­ge­hen müssen.
    Von Anfang an ist die­se Eska­pa­de eine der vie­len Schan­den unse­res Landes.
    Es ist mir voll­kom­men recht – und es hat auch seit zwei Jah­ren nie­man­dem hier gescha­det – dass mei­nen Nachbar:innen, die beson­ders eng mit der Geschich­te auf Sei­ten der Leid­tra­gen­den ver­bun­den sind an die­ser Stel­le etwas Genug­tu­ung erhal­ten haben. Ja, und für mich … es gibt so vie­le Gele­gen­hei­ten sich als Deutsche:r am lau­fen­den Band zu schä­men. Unse­re Geschich­te und Gegen­wart hält so viel für uns bereit, was beschä­mend ist, dass mensch eigent­lich da auch gar nicht mehr her­aus­kom­men kann. Da ist so ein neu besetz­ter Stra­ßen­na­me mal ein klei­nes biss­chen entlastend.

  2. Ich woh­ne auch in der ehe­ma­li­gen Lüde­ritz­str., habe kei­ne Info vor­her oder jetzt eine Woche danach bekom­men, wo und wie ich die­se bevor­zug­ten Ter­mi­ne im Bür­ger­amt erhalte.
    Ich habe mich jetzt 15 min in die War­te­schlei­fe der 115-Bür­ger­te­le­fon gehan­gen und dort eine sehr net­te Mit­ar­bei­te­rin am Tele­fon gehabt, die mir erklärt hat: Online gibt es die Aus­wahl der Ter­mi­ne nicht-man muss anru­fen. Aber eine freu­di­ge Nach­richt: es sind noch am sel­ben Tag (oder wann man eben möch­te) Ter­mi­ne frei und kann den Per­so­nal­aus­weis umän­dern las­sen. Also 15 min War­te­schlei­fe haben sich tat­säch­lich gelohnt.

  3. Gut fin­de ich, daß das Bezirks­amt nach über 75 Jah­ren es schaff­te, sich tat­kräf­tig mit dem The­ma zu befas­sen. Nicht gut fin­de ich, daß Ent­ko­lo­nia­li­sie­rung bedeu­ten soll, die Kolo­ni­al­ge­schich­te wird fort­ge­schrie­ben, heißt: War­um wur­den nicht-kolo­nia­le Stra­ßen­na­men außen vor gelas­sen? Nicht gut fin­de ich auch, daß der Name des Mör­ders Peters immer noch auf dem Stra­ßen­schild steht. Ganz schlimm fin­de ich, daß kein Frau­en­na­me auf dem Stra­ßen­schild steht.

  4. Hier die Aktua­li­sie­rung der Aktua­li­sie­rung: Ich hat­te mei­nen Ter­min beim Bür­ger­amt. Dort sitzt tat­säch­lich ein extra Mit­ar­bei­ter nur für die Ummel­dun­gen! Man bekommt einen Auf­kle­ber auf den Per­so und der Chip auf dem Per­so wird geändert.
    Aber…. Damit ist man noch nicht umge­mel­det. Die Umstel­lung des Mel­de­re­gis­ters auf die neu­en Stra­ßen­na­men durch das Lan­des­amt für Bür­ger- und Ord­nungs­an­ge­le­gen­hei­ten (LABO), und damit die Ummel­dung erfolgt erst nach der Wahl, also frü­hes­tens am 13. Febru­ar 2023! Angeb­lich auto­ma­tisch. Das heißt, dass ich jetzt einen Per­so­nal­aus­weis habe, der eine Adres­se aus­gibt, die es im Mel­de­re­gis­ter nicht gibt. Auf die Dis­kus­sio­nen, die das bei mei­nem nächs­ten Kon­takt mit den Ord­nungs­be­hör­den (Ihre Papie­re bit­te..) aus­löst, freue ich mich schon.
    Der freund­li­che Mit­ar­bei­ter riet mir auch davon ab, mein Kfz vor Ende Febru­ar 2023 umzu­mel­den, denn die Zulas­sungs­be­hör­den hät­ten die neue Adres­se bis dahin nicht im System.
    Der Brief, den ich mir zum Test an mei­ne neue Adres­se geschickt habe, ist nach vier Tagen noch nicht ange­kom­men. Aber viel­leicht liegt das am Briefträgermangel….

    • Na, dann darfst du dich ja schon mal auf die Über­sen­dung (oder auch nicht) der Wahl­be­nach­rich­ti­gung freu­en! Viel­leicht muss die Wahl ja dann noch mal wie­der­holt werden…

  5. Eine Aktua­li­sie­rung zu Bür­ger­num­mer 115: Man muss es mehr­mals pro­bie­ren, denn man bekommt bei jedem Anruf neue Aus­künf­te zu den bevor­zug­ten Ter­mi­nen für die Anwoh­nen­den („Ges­tern gab es noch wel­che, heu­te nicht.“ Da müs­sen Sie frü­her anru­fen.“ „Die kann ich gera­de nicht fin­den.“) Nach dem vier­ten Ver­such habe ich heu­te einen bekom­men. Am glei­chen Tag und in der Oslo­er Straße.
    Zu der Kfz-Ummel­dung: Wenn es die ers­te Ummel­dung ist, macht es das Bür­ger­amt kos­ten­los. Wenn die Adres­se auf dem Kfz-Schein schon mal geän­dert wur­de, muss man von der Zulas­sungs­stel­le einen neu­en Schein aus­stel­len las­sen. Ter­min kann man gleich beim Anruf bei der 115 mit buchen. Man soll im Ter­min dann auf jeden Fall sagen, dass es wegen der Umbe­nen­nung ist, dann sei die Ummel­dung auch dort kos­ten­los., so die Aus­kunft des Bürgertelefons.

  6. Ich hät­te mir bei einem Arti­kel zu die­sem The­ma eine bes­se­re Dar­stel­lung der Sei­te Betrof­fe­ner gewünscht, gera­de wenn es so viel um die ner­vi­gen Büro­kra­tie-Pat­zer der Ber­li­ner Ver­wal­tung geht. Genau­so wich­tig ist zu beto­nen, wie­so eine Umbe­nen­nung für Betrof­fe­ne der deut­schen Kolo­nien maß­geb­lich ist und wie­so die­se Men­schen mit so einem lan­gen Atem dafür kämp­fen (müs­sen)…
    Zumin­dest ist mir nicht klar, wie­so ein Arti­kel über die Ver­säum­nis­se der Büro­kra­tie (nix neu­es in Ber­lin) wich­ti­ger ist, als über den Hintergrund.

  7. Aus mei­ner Sicht hät­te es auch eine Tafel getan, die an die Ver­bre­chen erin­nert, und die man unten Stra­ßen­na­men gehängt hät­te. Das poli­tisch kor­rek­te Glatt­bü­geln der Ver­gan­gen­heit ist etwas, was eher vom Nach­den­ken dar­über abhält. Man kann die Ver­gan­gen­heit und die zeit­ab­hän­gi­ge Wer­tung der­sel­ben nicht stän­dig in rosa­ro­tem Nebel verstecken.

    • Dar­über kann man durch­aus diskutieren.
      Vor allem kann man wohl getrost davon aus­ge­hen das auch Herr Fre­de­riks irgend­was in sei­nem Leben (zumal auch noch in der Zeit) getan hat, das heut­zu­ta­ge inak­zep­ta­bel ist.
      Da hät­te man viel­leicht ein­fach einen Namen wie „Lär­chen­stra­ße“ wäh­len sol­len. Oder wahr­heits­ge­mä­ßer „Sperr­müll­ab­stell­stra­ße“ oder so

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