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Eine Bar mit Galerie:
Studio 8: Cocktails und Kunst

6. Dezember 2024

An die­sem Ort in der Grün­ta­ler Stra­ße 8 erzählt jeder Win­kel eine Geschich­te. An der schreibt inzwi­schen Mar­tin, der das Stu­dio 8 seit 2018 immer mehr zu einer Cock­tail Bar mit Gale­rie umge­baut hat. Schon beim Betre­ten der Bar fällt die beson­de­re Beleuch­tung ins Auge – rote Leucht­röh­ren tau­chen den Raum in ein war­mes, geheim­nis­vol­les Licht. Von außen gibt es kei­ne auf­fäl­li­ge Leucht­re­kla­me, die auf das Stu­dio 8 hin­weist. Statt­des­sen ist es das sanf­te, rote Leuch­ten, das auf die Stra­ße fällt und ein­la­dend signa­li­siert: Hier gibt es etwas Beson­de­res zu entdecken.

Die Ein­rich­tung ist eine Mischung aus Ele­men­ten, zu denen immer eine Geschich­te gehört. Die Bar selbst ist dun­kel gehal­ten, mit schwar­zen und grau­en Wän­den, die den per­fek­ten Hin­ter­grund für die roten Akzen­te bie­ten. Die Sitz­ge­le­gen­hei­ten sind viel­fäl­tig – Opern­ses­sel aus den Sech­zi­gern mit rotem Bezug, Schul­stüh­le, die eine nost­al­gi­sche Note hin­zu­fü­gen, und rote Bar­ho­cker, die sich um die qua­dra­ti­sche Arbeits­flä­che am Tre­sen grup­pie­ren. Die­se Arbeits­flä­che bie­tet Mar­tin, 58 Jah­re alt, dem Bar­kee­per und Besit­zer, genü­gend Raum, um in aller Ruhe sei­ne Cock­tails zu kreieren.

Im hin­te­ren Bereich befin­det sich ein gro­ßer wei­ßer Raum, der heu­te als Gale­rie und Ver­an­stal­tungs­raum genutzt wird. Der Kon­trast zwi­schen der dunk­len Bar und der glei­ßend hel­len Gale­rie ist enorm und spie­gelt Mar­tins Inter­es­sen wider – zwei Sei­ten sei­ner Per­sön­lich­keit, die sich hier begeg­nen. Der Gale­rie­raum ist wan­del­bar: Lesun­gen, Film­vor­füh­run­gen und natür­lich Ver­nis­sa­gen fin­den hier statt. Nam­haf­te Mit­glie­der der Ber­li­ner Kunst­sze­ne wis­sen das Stu­dio 8 als Aus­stel­lungs­stand­ort zu schätzen. 

Die Geschich­te des Ortes ist eben­so span­nend wie sei­ne heu­ti­ge Gestalt: Ursprüng­lich befand sich hier eine Bäcke­rei mit Ver­kaufs­raum und Back­stu­be. Spä­ter wur­de das Gebäu­de von einer gro­ßen Wohn­ge­mein­schaft genutzt, die durch zahl­rei­che Zwi­schen­wän­de für die ver­schie­de­nen Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner ange­passt wur­de. Danach dien­te der Raum als tür­ki­scher Her­ren­club, bevor er schließ­lich ab 2011 als Kunst- und Musik­bar unter der Lei­tung von Alex Vogt, einem Musi­ker, genutzt wurde.

Gehen wir zurück in die Bar: Ein schwar­zes Kla­vier an der Wand war­tet auf sei­ne Ein­sät­ze bei den regel­mä­ßi­gen Lie­der­aben­den, bei denen Akus­tik­mu­sik wie Gipsy Jazz gespielt wird. Eine Beson­der­heit im Stu­dio 8 ist das umfunk­tio­nier­te Kuchen­buf­fet aus einer Kon­di­to­rei, das nun als DJ-Kon­so­le dient. Die neue Nut­zung alter Möbel zeigt Mar­tins Lie­be zum Detail, die sich durch die gesam­te Bar zieht. Auch ein erhöh­ter Bereich, der frü­her als Büh­ne genutzt wur­de, ist Teil des Raumes.

Die The­ke ist ein wei­te­res High­light: Rund um den Tre­sen sind wun­der­schö­ne Fla­schen in beein­dru­cken­der Zahl auf­ge­reiht, die nicht nur der Deko­ra­ti­on die­nen, son­dern als Aus­hän­ge­schild der ein­zig­ar­ti­gen Drinks. Mar­tin hat dafür sechs ver­schie­de­ne Lie­fe­ran­ten, deren Pro­duk­te er sorg­fäl­tig aus­wählt, um den hohen Stan­dard der Bar zu garan­tie­ren. Hier gibt es nicht nur alle klas­si­schen Cock­tails, son­dern auch ganz beson­de­re Eigen­krea­tio­nen, dar­un­ter sein eige­ner Mez­cal, den Mar­tin direkt aus Mexi­ko impor­tiert. Sogar den Pro­du­zen­ten kennt er per­sön­lich. Die­ser Mez­cal spie­gelt Mar­tins Lei­den­schaft für hoch­wer­ti­ge, authen­ti­sche Spi­ri­tuo­sen wider.

“Die Grün­ta­ler Stra­ße ist ein ganz beson­de­rer Teil des Wed­ding”, sagt Mar­tin, der die gute Nach­bar­schaft in sei­nem Haus und unter den Gewer­be­trei­ben­den schätzt. Vie­le Stamm­kun­den kom­men aus dem Kiez, wie­der ande­re legen wei­te Wege durch die Stadt zurück, um die Mischung aus Kunst, Mez­cal und tol­ler Atmo­sphä­re zu erle­ben – vie­le Grün­de, die­ser Bar mal einen Besuch abzustatten.

Stu­dio 8, Grün­ta­ler Str. 8, 

Diens­tag-Sams­tag: 19:00 – ?

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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