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St. Paul – Friedhof mit Zukunft

12. Februar 2020
Friedhof St. Paul
© HORTEC Esther Bertele

Auf dem Fried­hof St. Paul an der See­stra­ße sol­len im Rah­men des Ber­li­ner För­der­pro­gramms für Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BENE) auf einer rund 1,2 Hekt­ar gro­ßen Teil­flä­che neue grü­ne Nut­zun­gen ent­ste­hen. Gemein­sam mit Anwoh­nern, Fried­hofs­be­su­chern, Kitas, Schu­len, sozia­len und kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen, dem NABU, Künst­le­rin­nen und Künst­lern aus der Umge­bung sol­len die Berei­che Umwelt­bil­dung und Natur­schutz, Kunst und Kul­tur auf dem Fried­hof ent­wi­ckelt und neue Ange­bo­te und Auf­ent­halts­qua­li­tä­ten geschaf­fen wer­den. Dazu fin­det am Sams­tag, den 22.Februar von 11 bis 12 Uhr eine Info­ver­an­stal­tung an der See­stra­ße 124 statt.

Der Evan­ge­li­sche Fried­hofs­ver­band Ber­lin Stadt­mit­te (EVFBS) ver­wal­tet und bewirt­schaf­tet 44 Fried­hö­fe in Ber­lin. Durch den Wan­del in der Bestat­tungs­kul­tur (Urnen- statt Sarg- Bei­set­zun­gen) wer­den vie­le Fried­hofs­flä­chen nicht mehr oder kaum noch für Bestat­tungs­zwe­cke benö­tigt, müss­ten jedoch weit­ge­hend als öffent­lich zugäng­li­ches Grün im Stadt­raum erhal­ten blei­ben. So sol­len auf dem Fried­hof St. Paul auf einer rund 1,2 Hekt­ar gro­ßen Teil­flä­che grü­ne Nach­nut­zun­gen ent­wi­ckelt wer­den, die zu einer ver­bes­ser­ten Auf­ent­halts­qua­li­tät und neu­en Nut­zungs­mög­lich­kei­ten bei­tra­gen. Schwer­punk­te bil­den dabei die Themen:

Natur­er­fah­rung und Umweltbildung:

in Pra­xis-Work­shops, bei Pro­jekt- und Akti­ons­ta­gen, auf Füh­run­gen und bei Vor­trä­gen im ‚Grü­nen Klassenzimmer‘

Öko­lo­gi­sche Auf­wer­tung / Erhö­hung der Biodiversität:

durch Anpflan­zung hei­mi­scher Gehöl­ze, Stau­den, Rosen und Früh­blü­her und Ansaat von Wild­blu­men­wie­sen in Ver­bin­dung mit einer Redu­zie­rung des Pfle­ge­auf­wand bei Mahd- und Schnittarbeiten,
durch Erhalt von lie­gen­dem und ste­hen­dem Tot­holz, Alt­bäu­men, Hecken und Strauchpflanzungen,

durch Anla­ge von Tro­cken­mau­ern und Ben­jes-Hecken als beson­de­re fau­nis­ti­sche Lebens- und Rück­zugs­räu­me und Schaf­fung wei­te­rer Nist­an­ge­bo­te für Vögel und Fledermäuse

Kunst und Denkmal:

Kunst­in­stal­la­tio­nen • Skulp­tu­ren-Werk­statt • Pfle­ge denk­mal­ge­schütz­ter Grabstätten

Die geplan­ten Maß­nah­men und neu­en Nut­zungs­an­ge­bo­te berück­sich­ti­gen dabei die Fried­hofs­wid­mung (‚pie­tät­be­fan­ge­ner‘ Ort) und die noch in Nut­zung befind­li­chen Grab­stät­ten sowie Berei­che von arten‑, natur- und denk­mal­schutz­fach­li­cher Bedeutung.

Anwoh­ner, Pro­jek­te, Initia­ti­ven, sozia­le und kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen, Künst­le­rin­nen und Künst­ler sol­len sich für eine ver­bes­ser­te Nut­zung der Flä­chen aktiv ein­brin­gen.

© HORTEC Esther Bertele

Der „St. Paul-Kirch­hof I“ an der See­stra­ße 124 ist einer der drei Fried­hö­fe St. Paul-Kirch­hof I, Naza­reth I und Johan­nes II an der See­stra­ße in Ber­lin-Wed­ding. Eigen­tü­mer ist die Ev. St. Johan­nis Kir­chen­ge­mein­de. Für die Grü­ne Nut­zung ist der nord­öst­li­che Teil von St. Paul mit einer Grö­ße von rd. 1,2 Hekt­ar des ins­ge­samt etwa 3,74 Hekt­ar gro­ßen Fried­hofs aus­ge­wählt wor­den. Neben St. Paul wer­den im Wed­ding und in Rei­ni­cken­dorf außer­dem Teil­flä­chen des Fried­hofs Doro­thee­stadt III in der Scharn­we­ber­stra­ße 2a und des St. Eli­sa­beth II/Sophien III-Fried­hofs in der Wollank­stra­ße 66 gefördert.

Infoveranstaltung zum Friedhof St. Paul

Sams­tag, den 22.Februar von 11 bis 12 Uhr , See­stra­ße 124, Treff­punkt sie­he Pla­kat

Hintergrundinfos zum Friedhof

Der Fried­hof St. Paul wur­de 1866 als letz­ter von drei Fried­hö­fen an der See­stra­ße ange­legt. Die Fried­hö­fe St. Paul, Naza­reth I und Johan­nes II sind durch die par­al­le­len, an einer Längs­ach­se ver­lau­fen­den Wege mit­ein­an­der ver­bun­den und bil­den dadurch das Gesamt­ensem­ble eines Allee-Quar­tier-Fried­hofs mit einer Gesamt­grö­ße von fast 100.000 m². Heu­te wer­den immer weni­ger Flä­chen für Fried­hofs­zwe­cke genutzt und kaum noch neue Grä­ber angelegt.

Die über 750 Bäu­me und die vie­len alten Rho­do­den­dren heben den eher stren­gen Cha­rak­ter der Anla­ge auf. Eine gro­ße Eiche und vie­le aus­ge­wach­se­ne Hecken prä­gen den öst­lichs­ten Bereich des St. Paul-Fried­hofs. Hier hat die Bezirks­grup­pe Mit­te-Tier­gar­ten-Wed­ding des NABU in den letz­ten Jah­ren u. a eine Wild­blu­men­wie­se ange­legt, Vögel und Fle­der­mäu­se erfasst und Nist­käs­ten angebracht.

Web­site Evan­ge­li­scher Friedhofsverband

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