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Spielend das Brunnenviertel entdecken

17. März 2014
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kiezspiel quartett fe14 w Quartiertmanagement

“Grö­ße 376 m²”, “Grö­ße 3.500 m² – gewon­nen!”, “1000 Besu­cher”, “300 Besu­cher – Mist!”, so oder so ähn­lich könn­te es bei einem Spie­le­abend im Brun­nen­vier­tel in nächs­ter Zeit zuge­hen. Mit dem von elf flei­ßi­gen und moti­vier­ten Stu­den­ten ent­wi­ckel­ten Brun­nen­vier­tel-Quar­tett kann man “spie­lend das Brun­nen­vier­tel ent­de­cken”, so wie sich auch das Pro­jekt des Fach­be­reichs Gra­fik­de­sign und Visu­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on für Medi­en, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Wirt­schaft (HMKW, eben­falls im Brun­nen­vier­tel gele­gen) nannte.

Ein ganzer Kiez lässt sich in die Karten schauen

Und in der Tat kom­men bei dem Spiel Freu­de und eini­ge “Aha-Erleb­nis­se” auf. Klar, man kann das Quar­tett als Quar­tett spie­len und die a- ‚b‑,c‑,ds der neun Kate­go­rien von den Mit­spie­lern zusam­men­su­chen. Aber viel mehr Spaß macht natür­lich der “Super­trumpf”. Hier wer­den, wie es seit Jahr­zehn­ten auf den Pau­sen­hö­fen der Schu­len gespielt wird, fünf Kate­go­rien ver­gli­chen und der Spie­ler mit dem höhe­ren Wert auf sei­ner Kar­te darf die Kar­ten sei­ner Mit­spie­ler behal­ten. Wer am Ende die meis­ten oder gar alle Kar­ten hat, ist der Gewinner.

Der Spie­ler, der die Kar­te “Park am Nord­bahn­hof” zuge­mischt bekom­men hat, kann sich glück­lich schät­zen, ist sie in der Kate­go­rie Grö­ße mit 55.000 m² unschlag­bar. Ärger­lich kann es mit der “Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le” wer­den, die auf stol­ze 28.200 m² kommt, aber trotz­dem von der “Gedenk­stät­te Ber­li­ner Mau­er” um läp­pi­sche 500 m² geschla­gen wer­den kann. Kei­ne Chan­ce hat hier die Lern­werk­statt “Zau­ber­haf­te Phy­sik” mit ihren 22 m².

Präsentation im Februar (C) Andrei Schnell
Prä­sen­ta­ti­on des Kiez­quar­tetts im Febru­ar © And­rei Schnell

Natür­lich kann man nach dem Mot­to, je klei­ner, je inter­es­san­ter, das gan­ze auch umdre­hen und den kleins­ten Wert gewin­nen las­sen. Hier hät­te der Spie­ler mit der Lern­werk­statt dann nicht nur bei der “Grö­ße” die bes­te Kar­te, son­dern auch in der Kate­go­rie Besu­cher, in der nur die “Bas­tel­grup­pe” in der Watt­stra­ße (8 Besu­cher) und das “Achie­ver Nach­hil­fe-Insti­tut Pfen­der” mit einem Besu­cher, weni­ger haben. Die meis­ten Besu­cher wer­den dem “Som­mer­bad” im Hum­boldt­hain mit 4.500 Besu­cher zuge­schrie­ben, wobei hier kri­tisch zu bemer­ken ist, dass die Bezugs­grö­ße zu der Kate­go­rie Besu­cher fehlt. Wann kom­men bei­spiels­wei­se die 2.318 Besu­cher in die Gedenk­stät­te Ber­li­ner Mau­er oder nut­zen die 4.000 Besu­cher den Nord­bahn­hof? Am Tag? Durch­schnitt­lich? Oder ist das gar der Rekord­be­such? Aber egal, ver­gleich­bar sind die Wer­te sicher­lich und es macht dem Spaß am Spie­len und Ler­nen kei­nen Abbruch. Ein­deu­tig defi­niert ist die Kate­go­rie Ent­ste­hungs­jahr, in der der Gar­ten­platz (1875) der ältes­te und der Lok­s­piel­platz (2014) der jüngs­te Ort ist.

In den Kate­go­rien Bekannt­heit und Spaß­fak­tor wer­den die Orte mit bis zu fünf Ster­nen bewer­tet. Hier ist der Super­trumpf der “Gar­ten­platz”, der in bei­den Kate­go­rien die maxi­ma­le Ster­nen­zahl erhal­ten hat. Gute Trümp­fe, weil sehr bekannt sind auch der “Nord­bahn­hof” und die “Gedenk­stät­te Ber­li­ner Mau­er”. Wes­halb der Kai­sers eben­so mit dem maxi­ma­len Bekannt­heits­grad bewer­tet wur­de und bei­spiels­wei­se der Aldi “nur” mit drei Ster­nen ist nicht nach­voll­zieh­bar, hat aber sicher­lich gute Grün­de. Am unbe­kann­tes­ten sind das “Achie­ver Nach­hil­fe-Insti­tut Pfen­der”, der “Fo-Guang-Shan-Tem­pel” und die “Bas­tel­grup­pe”, wobei sich bei­de letz­te­ren zumin­dest einen hohen Spaß­fak­tor (4 Ster­ne und 5 Ster­ne) zuschrei­ben können.

Mit dem höchs­ten Spaß­fak­tor kann sich, neben den “Gar­ten­platz”, das “Som­mer­bad”, das “Som­mer­fest”, das “Kiez­fest”, der “Aben­teu­er­spiel­platz Hum­boldt­hain” und besag­te “Bas­tel­grup­pe” rüh­men. Am wenigs­ten Spaß hat man an drei der vier Orte der Kate­go­rie Ver­kehr (“Hal­te­stel­le Usedomerstr./Feldstr.”, “U Vol­ta­stra­ße” und “U Ber­nau­er Stra­ße” – am “Nord­bahn­hof” ist der Spaß­fak­tor immer­hin um das drei­fa­che höher-), am “Achie­ver Nach­hil­fe-Insti­tut Pfen­der” und – aus stu­den­ti­scher Sicht nach­voll­zieh­bar- an der “Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le”.

Auf den Karten gibt es auch noch Infos

Gar­niert sind die Kar­ten mit klei­nen Zusatz­in­fos zu den Orten. So erfah­ren die Spie­ler qua­si neben­bei, dass das “Fami­li­en­zen­trum Watt­stra­ße” neben Yoga- und Koch­kur­sen auch Pick­nicks im Park anbie­tet, in der “Vine­ta-Grund­schu­le” Eltern Deutsch­kur­se besu­chen, der “Spät­kauf Inter­net­ca­fé” von 8 bis 24 Uhr geöff­net ist und das “Eis­ca­fé Eis­berg” 20 ver­schie­de­ne Sor­ten im Ange­bot hat. Wem das ein­fa­che Ver­glei­chen zu lang­wei­lig ist, kann sich ja noch in Mathe­ma­tik schu­len und die Besu­cher / m² berech­nen. Hier lie­gen die Super­märk­te “Nor­ma” und “Kaiser’s” und die Bahn­hö­fe “U Ber­nau­er Str.” und “Nord­bahn­hof” knapp bei­ein­an­der (ca. 1,1 Besu­cher / m²). Mit gro­ßem Abstand den meis­ten Platz haben die 300 Besu­cher des “Nord­parks”, die sich auf 55.000 m² ver­tei­len und somit jeder Besu­cher 183,3 m² theo­re­tisch für sich hat.

(C) Andrei Schnell
HMKW-Stand­ort © And­rei Schnell

Einen hohen Lern­fak­tor / Spaß­ein­heit bie­tet das Spiel auf jeden Fall. Das vom Quar­tiers­ma­nage­ment Brun­nen­vier­tel mit 800 Euro finan­ziert Pro­jekt, ist eine tol­le Wer­bung für den Kiez im Gesund­brun­nen. Als beson­de­ren Ser­vice haben die Stu­den­ten noch die Orte auf Kar­ten ein­ge­zeich­net und auf die Rück­sei­ten von vier Spiel­kar­ten ver­teilt und vier wei­te­re Blan­ko-Kar­ten hin­zu­ge­fügt, auf die jeder sei­nen Lieb­lings­ort mit den ent­spre­chen­den Wer­ten ein­tra­gen kann. Das Spiel kann kos­ten­frei im Quar­tiers­ma­nage­ment-Laden des Brun­nen­vier­tels in der Jas­mun­der Stra­ße 16, Tel. 40 00 73 22 abge­holt wer­den. Viel Spaß beim spie­le­ri­schen Erkun­den Dei­nes Heimatkiezes!

Autor: Jens Schnauber

Web­site QM Brunnenstraße/Ackerstraße

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