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GESCHLOSSEN Soleil du Sud – Second Hand und ein Café

18. April 2013

Viel­leicht braucht es den Mut und die Ver­we­gen­heit einer Fran­zö­sin, um aus­ge­rech­net auf der Schwe­den­stra­ße ein Geschäft für Frau­en­mo­de zu eröff­nen. Rose­li­ne Rus­sell mach­te „Sol­eil du Sud“ bereits 2006 auf und ver­bin­det dort Pari­ser Mode und Ber­li­ner Second Hand-Style. Dazu kommt seit kur­zem auch ein Café.

Soleil du Sud

AKTUALISIERT 2018 Auf der Schwe­den­stra­ße rauscht der Ver­kehr laut­stark zwi­schen Oslo­er und Bad­stra­ße auf und ab. Von den Spiel­ca­si­nos, die sich mit ihren zuge­kleb­ten Fens­tern wie ein far­ben­fro­hes Geschwür aus­ge­brei­tet haben, lie­gen hier gleich drei Stück nahe bei­ein­an­der. Es gibt einen Kiosk, einen An- und Ver­kauf-Laden, tür­ki­sche Bäcke­rei­en und so viel Leer­stand wie sonst nur noch sel­ten im Wed­ding. Dar­an, dass hier ein Mode­la­den exis­tiert, glaubt man erst, wenn man vor ihm steht oder im Wed­ding­wei­ser davon liest.

Soleil du Sud von außenRose­li­ne Rus­sell sitzt auf einer klei­nen pink­far­be­nen Bank vor ihrem Laden und erzählt mit fran­zö­si­schem Akzent von der Bar, die sich frü­her in der Haus­num­mer 15b befand. Tat­säch­lich ist von außen noch gut erkenn­bar, dass hier frü­her eine Knei­pe war. Nach­dem sie geschlos­sen wur­de, stand das Geschäft län­ge­re Zeit leer. Da sie damals ohne Job war und im sel­ben Haus wohnt, kam Rose­li­ne auf die Idee, dort eine eige­ne Bou­tique zu eröff­nen. Das war im Novem­ber 2006. Anfangs ver­kauf­te sie nur Ware aus zwei­ter Hand, die eine Freun­din in Paris ein­kauf­te, ver­pack­te und dann in die Schwe­den­stra­ße schick­te. Inzwi­schen kauft Rose­li­ne Klei­dung und Schmuck als Neu­wa­re aus Frank­reich, doch ein Groß­teil ihres heu­ti­gen Ange­bots besteht aus Second Hand Arti­keln, die sie von Ber­li­nern erhält. Man kann sei­ne Klei­dung als Kom­mi­si­ons­wa­re im Laden abge­ben und erhält nach dem Ver­kauf die Hälf­te des Ladenpreises.

Soleil du Sud Das Inne­re des Ladens wirkt, als hät­ten sich ein Wohn­zim­mer, eine pri­va­te Schmuck­aus­stel­lung und ein begeh­ba­rer Klei­der­schrank im glei­chen Raum ver­ab­re­det. Die Wand­far­ben schaf­fen ein som­mer­lich-medi­ter­ra­nes Flair. Auf alten Möbel­stü­cken lie­gen Hals­ket­ten, Ohr­rin­ge und ande­rer Schmuck aus­ge­brei­tet. Dazwi­schen ste­hen Klei­der­stän­der und Schau­fens­ter­pup­pen mit leich­ten Klei­dern, Blu­sen und Jacken. Couch und Ses­sel laden zum Sit­zen ein. Sans aucun dou­te, es ist gemüt­lich hier. Wer für den Früh­ling noch ein ori­gi­nel­les Klei­dungs­stück abseits der aus­ge­latsch­ten Mode­pfa­de sucht und in ent­spann­ter Atmo­sphä­re stö­bern möch­te, soll­te unbe­dingt mal im „Sol­eil du Sud“ vor­bei­schau­en. “Und woher kommt jetzt die Kat­ze?”, fra­ge ich Rose­li­ne, als wir wie­der auf der Bank sit­zen. “Sie kommt mich ab und zu besu­chen, ich woh­ne doch hier im sel­ben Haus.” Ach so, stimmt ja.

Foto: Sol­eil du Sud

Und ab 10. März 2018 ver­wan­delt sich der klei­ne Laden auch noch in das “Café de Paris” mit einem klei­nen Barbetrieb.

Sol­eil du Sud
Schwe­den­stra­ße 15b, 13357 Ber­lin (nähe U‑Bhf Oslo­er Straße)

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