Das Müllproblem im Wedding ist eines der sichtbarsten Probleme im Stadtteil. Viele Straßenzüge leiden unter Ablagerungen von Verpackungs- oder Sperrmüll. Auch das Bezirksamt und der Senat haben das Problem im Blick. Dennoch steigen die stadtweiten Kosten für die Abfallbeseitigung zunehmend an. Aus einer Anfrage der CDU im April 2024 geht hervor, dass im Jahr 2023 9,675 Mio. Euro für die Müllbeseitigung in Berlin ausgegeben werden mussten. Damit haben sich die Kosten innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. Und der Wedding steht besonders im Mittelpunkt dieser Entwicklung.
Zum diesjährigen World Cleanup Day hat die AG Umwelt der SPD Schillerpark zum Müllsammeln aufgerufen. Im Fokus standen hierbei der Schillerpark und die Straßenzüge um den Park. Was allen beim Sammeln auffiel: Der Schillerpark war sauberer als erwartet. Trotzdem wurden die Säcke schnell voll.
Luca Tilly, der die Aktion der AG Umwelt organisiert hat, berichtet: „Wir wollen dieses Jahr auch ganz besonders auf die Initiative „Rettet die Bastion“ aufmerksam machen. Die Bastion ist das Wahrzeichen des Schillerparks und verwahrlost leider immer stärker. Sie muss dringend saniert werden. Deswegen haben wir besonders hier Müll gesammelt.“
Bei der Sammelaktion im Schillerpark wurden nach einer Stunde zehn Säcke voll. Besonders neben Bänken und in Gebüschen wurde viel Abfall gesammelt. „Das größte Problem sind unter anderem Zigarettenstummel auf dem Boden“, berichtet Noemi, eine der Sammlerinnen. Zuletzt wurde im März von Plänen des Berliner Senats berichtet. Vorgesehen ist, die Bußgelder für illegale Müllentsorgungen erneut drastisch zu erhöhen.
Adrian Berger, stellv. Vorsitzender der SPD Schillerpark, zieht Bilanz: „Am besorgniserregendsten ist die Müllsituation in den Straßen selbst. Die BSR kann der Abfallmenge nicht hinterherkommen. Wir brauchen endlich mehr Umweltaufklärung in den Schulen und kreative Maßnahmen, die ermutigen, Müll zu sammeln bzw. erst gar nicht illegal wegzuwerfen. Ansonsten werden wir in Berlin für lange Zeit das Müllproblem beobachten müssen.“
Am Ende holt die Berliner Stadtreinigung die Säcke am Straßenrand kostenfrei ab, Ort und Zeit sind vorher vereinbart. Die BSR unterstützt solche Aktionen mit der Initiative „Kehrenbürger“ mit kostenlosem Material und Abholung. Nach dem Sammeln sitzen die Initiatoren beim Imbiss „Currykeule“ an der Müllerstraße zusammen. Bei einer Currywurst werden die nächsten Sammelaktionen bereits geplant.
Was hängen bleibt: „Wir waren heute zwölf Leute, auch Kinder haben mitgeholfen. Ein kleines Mädchen wollte seine Zange am liebsten behalten. Und echt viele Leute haben uns nett zugesprochen. Das motiviert.“
Text/Fotos: AG Umwelt
Liebe Frau Hif,
so etwas unscheinbares, wie der Kirchenbesuch, hat in einem Teil unseres Landes schon einmal Menschen den Weg z.B. zum Studium verbaut. Wir sollten uns hüten, die Stadt (noch mehr) mit Kameras zu überwachen. Einmal in die falschen Hände gelangt, kann mir Ihren Daten (Interessen, Neigungen, Verpflichtungen…) vieles angestellt werden – auch wenn Sie glauben, nichts zu verbergen zu haben. Vernunft benötigen diejenigen, die den Müll verursachen, nicht die Datenschützer.
Respekt an alle, die sich zum Müllsammeln aufraffen. Ich probiere vor unserem Laden die „Luft“ reinzuhalten, aber links und rechts herrscht Ödnis und dementsprechend Vermüllung.
Das Müllproblem ist ja ein Problem von Gesamtberlin. Ich weiss gar nicht, wer hierhergezogen ist, denn früher gabs das doch gar nicht. Ich wohne in der Brienzer Str.. An dem Grünstreifen vor der Kirche liegt jetzt schon wieder ein Sessel, nachdem der Müll dort gerade beseitigt wurde. Ich finde, Kameraüberwachung würde nichts schaden, denn wer nichts zu verheimlichen hat, kann sich daran doch nicht stören. Aber in Deutschland geht ja der Datenschutz über alles. Sogar über die Vernunft.
C.H.
Das Müllproblem der Stadt könnte halbiert werden, wenn man Kiezbewohnern in der Stadt Gehör verschaffen wollte, denn die wissen am besten, wo es bei der Müllentsorgung hapert. Beispiele: im Metzgerpark fehlt es einfach an größeren, funktionalen Abfallbehältern Marke Lidl. Ein Pizzakarton und das Designertõnnchen ist voll. Vor der Sankt Joseph – Kirche fehlt ein BSR Abfallbehälter. Toller Grünstreifen in der Triftstraße zwischen Müller und Wildenowstr. Leider keine einzige Mülltonne mitbedacht.. Ergebnis bekannt. Die Beispiele lassen sich fortsetzen. Und noch etwas: Würden die Bewohner einfach nur vor ihrem eigenen Haus mal kehren, wäre man ein Stück weiter. Beispiel: das verdreckteste Haus der Müllerstraße ist das SPD Haus:
Weihnachtsbäume, Matratzen oder Müllreste verweilen dort gern am längsten. Ratten und Tauben fressen in behaglicher Eintracht unter den Augen der für den Müll Verantwortlichen ( wer ist das überhaupt zuständigkeitshalber?) . Auf die Burgsdorfstr 1 will ich gar nicht zu sprechen kommen. Summa summarum: Entscheider fragt die Anwohner , am besten mit Hund und nehmt mal den Besen zur Hand und natürlich Dank an die Parkaktivisten.
Simone