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Kampf gegen den Müll im Wedding:
Ran an die Zangen im Schillerpark

25. September 2024
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Das Müll­pro­blem im Wed­ding ist eines der sicht­bars­ten Pro­ble­me im Stadt­teil. Vie­le Stra­ßen­zü­ge lei­den unter Abla­ge­run­gen von Ver­pa­ckungs- oder Sperr­müll. Auch das Bezirks­amt und der Senat haben das Pro­blem im Blick. Den­noch stei­gen die stadt­wei­ten Kos­ten für die Abfall­be­sei­ti­gung zuneh­mend an. Aus einer Anfra­ge der CDU im April 2024 geht her­vor, dass im Jahr 2023 9,675 Mio. Euro für die Müll­be­sei­ti­gung in Ber­lin aus­ge­ge­ben wer­den muss­ten. Damit haben sich die Kos­ten inner­halb von zwei Jah­ren fast ver­dop­pelt. Und der Wed­ding steht beson­ders im Mit­tel­punkt die­ser Entwicklung.

Zum dies­jäh­ri­gen World Cle­a­nup Day hat die AG Umwelt der SPD Schil­ler­park zum Müll­sam­meln auf­ge­ru­fen. Im Fokus stan­den hier­bei der Schil­ler­park und die Stra­ßen­zü­ge um den Park. Was allen beim Sam­meln auf­fiel: Der Schil­ler­park war sau­be­rer als erwar­tet. Trotz­dem wur­den die Säcke schnell voll. 

Luca Til­ly, der die Akti­on der AG Umwelt orga­ni­siert hat, berich­tet: „Wir wol­len die­ses Jahr auch ganz beson­ders auf die Initia­ti­ve „Ret­tet die Bas­ti­on“ auf­merk­sam machen. Die Bas­ti­on ist das Wahr­zei­chen des Schil­ler­parks und ver­wahr­lost lei­der immer stär­ker. Sie muss drin­gend saniert wer­den. Des­we­gen haben wir beson­ders hier Müll gesammelt.“ 

Bei der Sam­mel­ak­ti­on im Schil­ler­park wur­den nach einer Stun­de zehn Säcke voll. Beson­ders neben Bän­ken und in Gebü­schen wur­de viel Abfall gesam­melt. „Das größ­te Pro­blem sind unter ande­rem Ziga­ret­ten­stum­mel auf dem Boden“, berich­tet Noe­mi, eine der Samm­le­rin­nen. Zuletzt wur­de im März von Plä­nen des Ber­li­ner Senats berich­tet. Vor­ge­se­hen ist, die Buß­gel­der für ille­ga­le Müll­ent­sor­gun­gen erneut dras­tisch zu erhöhen. 

Adri­an Ber­ger, stellv. Vor­sit­zen­der der SPD Schil­ler­park, zieht Bilanz: „Am besorg­nis­er­re­gends­ten ist die Müll­si­tua­ti­on in den Stra­ßen selbst. Die BSR kann der Abfall­men­ge nicht hin­ter­her­kom­men. Wir brau­chen end­lich mehr Umwelt­auf­klä­rung in den Schu­len und krea­ti­ve Maß­nah­men, die ermu­ti­gen, Müll zu sam­meln bzw. erst gar nicht ille­gal weg­zu­wer­fen. Ansons­ten wer­den wir in Ber­lin für lan­ge Zeit das Müll­pro­blem beob­ach­ten müssen.“

Am Ende holt die Ber­li­ner Stadt­rei­ni­gung die Säcke am Stra­ßen­rand kos­ten­frei ab, Ort und Zeit sind vor­her ver­ein­bart. Die BSR unter­stützt sol­che Aktio­nen mit der Initia­ti­ve „Keh­ren­bür­ger“ mit kos­ten­lo­sem Mate­ri­al und Abho­lung. Nach dem Sam­meln sit­zen die Initia­to­ren beim Imbiss „Cur­ry­keu­le“ an der Mül­lerstra­ße zusam­men. Bei einer Cur­ry­wurst wer­den die nächs­ten Sam­mel­ak­tio­nen bereits geplant. 

Was hän­gen bleibt: „Wir waren heu­te zwölf Leu­te, auch Kin­der haben mit­ge­hol­fen. Ein klei­nes Mäd­chen woll­te sei­ne Zan­ge am liebs­ten behal­ten. Und echt vie­le Leu­te haben uns nett zuge­spro­chen. Das motiviert.“

Text/Fotos: AG Umwelt

Gastautor

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2 Comments

  1. Das Müll­pro­blem ist ja ein Pro­blem von Gesamt­ber­lin. Ich weiss gar nicht, wer hier­her­ge­zo­gen ist, denn frü­her gabs das doch gar nicht. Ich woh­ne in der Bri­en­zer Str.. An dem Grün­strei­fen vor der Kir­che liegt jetzt schon wie­der ein Ses­sel, nach­dem der Müll dort gera­de besei­tigt wur­de. Ich fin­de, Kame­ra­über­wa­chung wür­de nichts scha­den, denn wer nichts zu ver­heim­li­chen hat, kann sich dar­an doch nicht stö­ren. Aber in Deutsch­land geht ja der Daten­schutz über alles. Sogar über die Vernunft.

    C.H.

  2. Das Müll­pro­blem der Stadt könn­te hal­biert wer­den, wenn man Kiez­be­woh­nern in der Stadt Gehör ver­schaf­fen woll­te, denn die wis­sen am bes­ten, wo es bei der Müll­ent­sor­gung hapert. Bei­spie­le: im Metz­ger­park fehlt es ein­fach an grö­ße­ren, funk­tio­na­len Abfall­be­häl­tern Mar­ke Lidl. Ein Piz­za­kar­ton und das Desi­gner­tõnn­chen ist voll. Vor der Sankt Joseph – Kir­che fehlt ein BSR Abfall­be­häl­ter. Tol­ler Grün­strei­fen in der Trift­stra­ße zwi­schen Mül­ler und Wil­de­now­str. Lei­der kei­ne ein­zi­ge Müll­ton­ne mit­be­dacht.. Ergeb­nis bekannt. Die Bei­spie­le las­sen sich fort­set­zen. Und noch etwas: Wür­den die Bewoh­ner ein­fach nur vor ihrem eige­nen Haus mal keh­ren, wäre man ein Stück wei­ter. Bei­spiel: das ver­dreck­tes­te Haus der Mül­lerstra­ße ist das SPD Haus:
    Weih­nachts­bäu­me, Matrat­zen oder Müll­res­te ver­wei­len dort gern am längs­ten. Rat­ten und Tau­ben fres­sen in behag­li­cher Ein­tracht unter den Augen der für den Müll Ver­ant­wort­li­chen ( wer ist das über­haupt zustän­dig­keits­hal­ber?) . Auf die Burg­s­dorf­str 1 will ich gar nicht zu spre­chen kom­men. Sum­ma sum­ma­rum: Ent­schei­der fragt die Anwoh­ner , am bes­ten mit Hund und nehmt mal den Besen zur Hand und natür­lich Dank an die Parkaktivisten.
    Simone

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