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Umsetzung noch 2022?:
Radstreifen Müllerstraße ist weiterhin in Vorbereitung

Vorhabenliste des Bezirks Berlin-Mitte
13. Juni 2022
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Die neue Vor­ha­ben­lis­te des Bezirks­am­tes Mit­te von Ber­lin ist online. Grup­piert nach den zehn Bezirks­re­gio­nen von Mit­te, fin­det sich dort ein Über­blick über lau­fen­de und geplan­te Vor­ha­ben im Bezirk Mit­te von Ber­lin. Die Lis­te soll als Infor­ma­ti­ons­in­stru­ment für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger die­nen, die sich über bezirk­li­che Pro­jek­te in ihrer Nachbarschaft erkun­di­gen möch­ten. Sie erscheint ein­mal im Jahr auf mit­te­ma­chen-ber­lin.

Aller­dings kom­men Zwei­fel an der Voll­stän­dig­keit der Daten auf. Denn die Anzahl der Vor­ha­ben in den ein­zel­nen Bezirks­re­gio­nen unter­schei­det sich krass. So sind für Tier­gar­ten-Süd nur die bei­den Pro­jek­te Stadt­teil­ko­or­di­na­ti­on und Stadt­teil­kas­se auf­ge­führt, die auch in allen ande­ren Bezirks­re­gio­nen auf­tau­chen. Die Regi­on Alex­an­der­platz ver­mel­det dage­gen auch noch 35 wei­te­re Vor­ha­ben. Das mag damit zusam­men­hän­gen, dass hier gleich zwei städtebauliche För­der­ge­bie­te exis­tie­ren. Dort lie­fern “Inte­grier­te Stadt­ent­wick­lungs­kon­zep­te” (ISEK) Infor­ma­tio­nen, die in die Lis­te über­nom­men wer­den kön­nen. Den­noch ver­bleibt ein ekla­tan­tes regio­na­les Ungleichgewicht. 

Auch für das Leben­di­ge Zen­trum Mül­lerstra­ße gibt es ein ISEK, des­sen Pro­jek­te sich in der Lis­te gleich drei­er Bezirks­re­gio­nen wie­der­fin­den. Aber man kann dort auch andere Vor­ha­ben ent­de­cken. Zum Bei­spiel die Asphal­tie­rung des Stra­ßen­zu­ges Gericht- und Gar­ten­stra­ße zwi­schen Neu­er Hoch­stra­ße und Lie­sen­stra­ße. Der Abschnitt liegt auf einer belieb­ten Rad­rou­te abseits der Haupt­ver­kehrs­stra­ßen, ist aber noch kopf­stein­ge­pflas­tert. Die Asphal­tie­rung bräch­te also erheb­li­chen Nut­zen für den Rad­ver­kehr auch im Gebiet der Mül­lerstra­ße. Der Rad­strei­fen am Rande der Mül­lerstra­ße, des­sen Fer­tig­stel­lung eigent­lich zur Wahl im letz­ten Sep­tem­ber ange­kün­digt wor­den war, findet in der Lis­te fol­gen­der­ma­ßen Erwähnung: 

“Auf der Mül­lerstra­ße zwi­schen Luxem­bur­ger Stra­ße / Schul­stra­ße und Lyn­ar­stra­ße sind ver­schie­de­ne Mar­kie­rungs- und Beschil­de­rungs­ar­bei­ten sowie Asphalt­an­pas­sun­gen geplant. Auf bei­den Sei­ten ent­steht ein 3m brei­ter geschütz­ter Rad­fahr­strei­fen. Der Raum für zu Fuß­ge­hen­de bleibt erhal­ten. Der Park­strei­fen ent­fällt. Geplan­ter Umset­zungs­zeit­raum / Stand: 2022.” 

Autor: Chris­tof Schaffelder

Die­ser Text erschien zuerst in der Sanie­rungs­zeit­schrift Ecke Mül­lerstra­ße

Unend­li­che Geschich­te: Rad­weg Mül­lerstra­ße

Gastautor

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6 Comments Leave a Reply

  1. @Markus, ich sehe das ähn­lich wie Du: 2 x 4 JAHRE Amts­zei­ten sind jetzt schon mit Pla­nun­gen ver­gan­gen, aber TÄGLICH fah­re ich die ver­rot­te­ten Stre­cken. Erst neu­lich bin ich auf dem Rad­weg der Luxem­bur­ger Stra­ße schwer gestürzt. Den irr­sin­ni­gen Rand­be­gren­zungs­stein habe ich beim Über­ho­len berührt und bin in einen Bau­zaun rein­ge­knallt. Zum Glück nützt da der Helm. –> Falls noch 1 x 4 JAHRE wei­te­re Amts­zeit für die All­tags­rad­ler NICHTS pas­sie­ren soll­te, wür­de ich das als kla­re Arbeits­ver­wei­ge­rung der zustän­di­gen Ver­kehrs­se­na­to­rin ansehen.

  2. Ich fin­de das nur noch lächer­lich. Die Rad­we­ge brau­chen ewig. Ich glau­be, unser Poli­tik- und Ver­wal­tungs­sys­tem geht dem Ende zu. Ich wer­de kei­ner Par­tei jemals mehr etwas glau­ben! Irgend­wann ist Schluss. Nichts als lee­re Ankün­di­gun­gen überall.

  3. Ehr­lich gesagt hat­te ich erst für Sep­tem­ber 2026 mit der Ankün­di­gung zum bal­di­gen Bau­be­ginn kurz nach der Wahl gerechnet 😉

    Die Plä­ne klin­gen auf jeden Fall nach einer ambi­tio­nier­ten Ver­kehrs­wen­de, ich bin gespannt wie vie­le Park­plät­ze 2026 dann für die rest­li­chen Ver­kehrs­teil­neh­mer umge­wid­met wur­den. Das Ziel ist ja 25%

  4. Hal­lo

    gera­de in der Aus­ga­be Ecke Mül­lerstr gele­sen… es geht um die Ampel­schal­tung See­str zw Togo / Antwerpener….

    …Wenn man an der Fahr­rad­stra­ße aber regel­mä­ßig dop­pelt war­ten muss, bis man über die See­stra­ße hin­weg ist, wird das zum Ärgernis

    Also ich muss dort mehr­mal im Monat drü­ber an die­ser Stel­le… für mich ist das kei­nes­wegs ärger­lich… lie­ber war­ten als untern Auto lie­gen, ein­fach ent­spannt bleiben

    Aller­dings dies fin­de ich zum lachen….

    Ver­schärft wird die Situation
    zusätz­lich durch die Stra­ßen­bahn in der Mit­te des Grün-
    strei­fens. Die ist im Ver­kehrs­lärm der See­stra­ße auf ihren
    Flüs­ter­glei­sen nicht zu hören, so dass Rad­fah­ren­de, die
    ver­su­chen, durch einen Spurt in einem Zug über die See-
    stra­ße zu kom­men, sie akus­tisch nicht wahrnehmen.

    Also ehr­lich Leu­te… 1. ist dort eine extra Ampel die recht­zei­tig auf Rot geht wenn eine Tram kommt !!! 2. die Tram hört man – wer das nicht mehr hört soll­te nicht Rad­fah­ren und sich ein Hör­ge­rät besor­gen und 3. man sieht an die­ser stel­le die Tram wie sie ange­fah­ren kommt schon vom weitem

    was ist der tie­fe­re Sinn …. es ist völ­lig egal wie­viel Rad­we­ge noch ange­legt wer­den oder wann oder ob der Rad­weg auf der Mül­ler kommt es liegt an den Men­schen wenn sie nicht rich­tig bzw zu unsi­cher sind auf ihren Rädern 

    seit mei­nem 10 Lebens­jahr fah­re ich nun Rad … ok da hat Ber­lin noch anders aus­ge­se­hen und der Net­tel­beck­platz war noch ein Kreis­ver­kehr und auch die meis­ten Rad­we­ge haben schon damals exis­tiert … aber wenn ich sehe wie vie­le heut zu Tage fah­ren dann bin ich echt froh das es nicht noch mehr Opfer gibt …. da gibt es die , die so fah­ren als wenn es kei­ne Mit­fah­ren­den gäbe… dann sind da noch die wel­che mit ihrem Mobil­te­le­fon beschäf­tigt sind … das sind die ganz küh­nen die noch schnell bei Rot rüber müs­sen …. man ich könn­te ein Buch schreiben

    schö­ne Woche noch

  5. @Richard: Der Bezirk plant, den kom­plet­ten Stra­ßen­zug Trift­stra­ße, Gericht­stra­ße (west­lich und öst­lich des Net­tel­beck­plat­zes) und das nörd­lichs­te Stück der Gar­ten­stra­ße bis zu den Lie­sen­brü­cken zur Fahr­rad­stra­ße zu machen. Sie­he hier: https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/planung-entwurf-neubau/pdf/220301-mobilitaetsrat-mitte-praesentation.pdf

    Man darf gespannt sein. Ein ech­ter Gewinn für den Rad­ver­kehr wird eine Fahr­rad­stra­ße nur sein, wenn man den Kfz-Durch­gangs­ver­kehr mit Modal­fil­tern wirk­sam unter­bin­det. Mal sehen ob die auch kom­men. Zusätz­li­che Her­aus­for­de­rung ist der Bus 247 auf einem Stück der Gerichtstraße.

  6. Erhält das asphal­tier­te Teil­stück der Gericht­stra­ße auch einen Rad­strei­fen? – Sonst kann eine Asphal­tie­rung schnell nach hin­ten los­ge­hen, wenn dann die Autos ein­fach nur noch rasen und ande­re, wie bis­her, in der 2. Rei­he par­ken: Zu oft erlebt.

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