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Mehr Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer in der Lynarstraße:
Radnetz im Wedding wächst weiter

14. Oktober 2024
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In der Lynarstraße entsteht zwischen S- und U-Bahnhof Wedding und Tegeler Straße eine neue Fahrradstraße, die das Radnetz weiter knüpfen wird. Auf Höhe Sparrplatz können Autos die Lynarstraße nicht mehr als Abkürzung nutzen. Die Bauarbeiten dazu sollen- nach monatelangen Verzögerungen - nun Mitte Oktober beginnen und bis Anfang November dauern. Dies teilt das Bezirksamt mit. Was genau das bedeutet, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Als Teil des Kiezblocks Sprengelkiez wird der Bereich am Sparrplatz dauerhaft für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Rettungsfahrzeuge und die Müllabfuhr werden diesen Bereich weiterhin durchfahren können. Zusätzlich zur Beschilderung werden Markierungen die neuen Verkehrsregeln kenntlich machen. Besonders wichtig sind die Belange von Fußgängern. Damit sie die Straße künftig besser queren können, werden die Kreuzungsbereiche mit Pollern und Fahrradbügeln so gestaltet, dass das gefahrlos möglich ist und gute Sichtverhältnisse bestehen.

Die Lynarstraße wurde 2022 nach Leitungsarbeiten der Berliner Wasserbetriebe auf der südlichen Fahrbahnhälfte asphaltiert. Durch eine neue Anordnung der Parkstände sollen Fahrzeuge zukünftig nur auf der nördlichen Straßenseite parken. Durch die Sperrung am Sparrplatz werden die Abschnitte östlich davon für Kraftfahrzeuge nur noch über die Müllerstraße und westlich über die Tegeler Straße bzw. das Nordufer erreichbar sein. In einer Fahrradstraße dürfen Kraftfahrzeuge mit maximal 30 km/h nur hineinfahren, wenn es das Schild "Anlieger frei" erlaubt und die Fahrer ein berechtigtes Anliegen haben.

Während der Bauarbeiten wird die Straße abschnittsweise voll gesperrt. Entsprechende Einschränkungen können die täglichen Wege während der Baumaßnahmen beeinträchtigen.

Mit der Lynarstraße wird ein weiteres Teilstück des berlinweiten Ergänzungsnetzes des Radverkehrsnetzes umgesetzt. Sie verbindet zwei besonders wichtige Routen des Vorrangnetzes untereinander (Nord-Süd-Route an der Tegeler Straße sowie die Müllerstraße). Wichtige Routen sind laut dem Berliner Mobilitätsgesetz auf Nebenstraßen vorzugsweise in Form von Fahrradstraßen zu realisieren.

9 Comments Leave a Reply

    • kurze Verständnisfraget:
      Eine Straße wird vorrangig für Verkehrsteilnehmer umgewidmet und ermöglicht so sichere und emissionsfreie Wege durch die Innenstadt aber du störst dich an Umwegen, die das für Autofahrende mitbringen könnte?

      • Da hat tatsächlich jemand nicht zu Ende gedacht. Die Straßen haben weiterhin Anwohner, die ein Auto besitzen, dass man damit nun große Umwege fährt und für die Parkplatzsuche deutlich mehr Zeit/Sprit benötigt, hat mit Umweltschutz gar nichts zu tun. Solange die öffentlichen Verkehrsmittel so schlecht ausgebaut und so unzuverlässig funktionieren, wird ein Verzicht aufs Auto für viele nicht möglich sein. Das Wetter lädt auch nicht jeden zum Fahrradfahren ein und für weitere Strecken ist das Fahrrad auch nicht geeignet, nicht jeder möchte morgens nass geschwitzt im Büro starten.

        • Das ist mal wieder die typische Autofahrer-Perspektive: ich, ich, ich! Dass alle anderen davon profitieren, dass die Kreuzungen sicher überquert, Fahrräder sicher abgestellt und Durchgangsverkehre ausgesperrt werden, wohingegen sich gewohnte Wege für die Autofahrer geringfügig verlängern, kommt vielen in ihrer warmen, abgeschotteten Blechkiste nicht in den Sinn.

  1. Ich bin selbst Autofahrer und fahre noch unregelmäßig mit dem Rad zur Arbeit weil ich die Radinfrastruktur in Berlin noch immer für zu schlecht halte.
    Als Anwohnende begrüßen wir diese Maßnahme in der Lynarstraße sehr! Ob ich nun auf der östlichen Seite oder auf der westlichen Seite des Sparrplatzes parke und den 50 m breiten Sparrplatz vom Auto aus zu Fuß überquere, ist keine Beeinträchtigung.
    Die jetzige Verkehrssituation auf und entlang der Lynarstraße ist einfach gefährlich. Es wird ja nicht nur gerast, es wird auch Rechts-vor-Links missachtet. Die Kreuzungen an der Lynarstraße sind fast immer so eng zugeparkt, dass die Sicht in den Kreuzungsverkehr gleich null ist.
    Die Blocksperren und Fahrradstraßen, die es hier jetzt schon gibt, machen den Kiez für uns (wohlgemerkt Autofahrer mit Kleinkind) lebenswert(er). In einem so kinderreichen Kiez, mit vielen Kitas, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, steht weit über meinen Belangen als Autofahrer. Und ich brauche mein Auto sehr oft und kann darauf auch nicht verzichten. Das einzige was sich für mich als Autofahrer ändert ist, mir vorab zu überlegen auf welcher Seite des Sparrplatzes ich parken und dementsprechend entweder via Müllerstr oder via Nordufer heimfahre.

    Noch etwas zur Anwohnendenveranstaltung.
    Die Interessen von Eltern, die in Kreuzberg wohnen und ihre Kinder hierher zur Schule fahren, sind wenn überhaupt zweitrangig.
    Ich mische mich als Weddinger auch nicht in Maßnahmen im Bergmannkiez ein, nur weil ich dort täglich hin muss. Absurd.
    Das war schon fast anmaßend.

  2. Diese Nachricht hat uns sehr erbost. Wir fühlen uns jetzt wie in einem Gefängnis eingesperrt. Was ist mit der freien Circulation der Einwohner geworden, Wir zahlen jedes Jahr die Parkvignette und können keinen Parkplatz mehr finden. Als alte Menschen sind wir auf ein Auto angewiesen um zum Arzt oder einkaufen zu fahren, Sollen wir jetzt mit dem Rollator zu den öffentlichen Verkehrsmitteln rollen, die auch nicht immer fahren?Wir sind auch das Volk, nicht nur die Fahrradfahrer. Werden die nicht alt? Ich bin meines Wissen auch nicht angesprochen wurde, wir wurden niemals über diese Maßnahmen informiert Wie kann das einfach über die Köpfe der Anwohner beschlossen werden?Sehr ungerne benutze ich diese Wort, aber ich fühle mich wie in einer Fahrraddiktatur

    • ich weiß nicht woran es liegt, aber nur weil jedes andere Vorhaben/Projekt, was nicht der eigenen Meinung enspricht, als Dikatatur bezeichnet wird, wird es ja nicht wahr.
      Erstmal ist hier keine direkte Demokratie, dazu müsst ihr in die Schweiz. Das weiß man aber eigentlich. Man wählt alle 5 Jahre in Berlin. Und wenn am Ende halt Parteien die Mehrheit haben, und da reicht ja meist nicht eine, die den Fahrradausbau forcieren, dann wurden diese halt gewählt. Nicht von Ihnen, aber sie wurden gewählt.

      Weiterhin gibt es ein Gesetz, das Mobilitätsgesetz von 2018. Passt nicht? Dann klage einreichen, Kandidieren, anders wählen, Partei gründen, etc.

      Den Informationsfluss der Ämter kann man wohl immer kritisieren. Aber mindestens seit Sommer 2023 hätte man wissen können, dass eine Fahrradstraße geplant ist. Die BVV ist öffentlich, die Beschlüsse und Abstimmungen sind öffentlich, es wird sogar im Internet übertragen. Es gibt die AG Verkehr, es gibt die Stadtteilvertretung Müllerstraße, alles Gremien - nur von Freiwiliigen geleitet die darüber hätten Informieren können, oder bei dem sie einfach Mitglied werden können, ne Mail schreiben, Hallo sagen, etc. Ganz ohne Zwang, freiwillig, oder man lässt es. Die Planungen reichen sogar bis 2021 zurück, Fertigstellung war 2022 geplant, also weit vor Sommer 23 - die Informationen lagen also noch eher vor. Es gibt sogar eine jährliche Vorhabenliste was der Bezirk so plant.

      Es gab Zählungen, wieviele Leute diese Straße nutzen. Gezählt von Freiwilligen. - Ein Informationsfluss fand also statt, teilweise zumindest.

      Masterfrage: was behindert sie denn trotzdem mit dem Auto zu fahren? Ein Bereich ist gesperrt -korrekt. Aber wer parkt denn direkt vor der eigenen Haustür, wenn sie das überhaupt betrifft? Etwas laufen war somit schon immer notwendig, zumal es ja scheinbar trotz, nicht wegen Vignette, nicht so einfach ist. Fahrradstraßen verbieten ja das Befahren mit dem Auto nicht.

      Und vielleicht erinnern sie sich, es gab damals den Volksentscheid Fahrrad. Per Volksentscheid - es war wirklich jeder Berliner gefragt - auch Sie. Dann wurde daraus ein Gesetz gebastelt. Und nun simme hier. Also doch wie in der Schweiz und wenn das eine Dikatatur sein soll, ja dann haben wir ein großes Problem und die Schweizer ebenfalls.

    • Seltsam, dass jemand, der angibt, älter zu sein und somit es eigentlich besser wissen müsste, was eine echte Diktatur ist, hier schreibt, er fühle sich in einer (Fahrrad-)Diktatur. Ob des Alters ist die eigene theoretische Prüfung vermutlich bereits lange her, so dass die Kenntnis über neuere Regelungen der StVO (die das Befahren von Fahrradstraßen gerade für Anwohnende nicht verbietet) vermutlich etwas dünn ist. Naja, aber zum Kommentieren im Internet reicht es immerhin.

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