Die Textilkünstlerin Maria Freudenreich ist mit ihren Quilts aus Upcyclingstoffen unter anderem auf dem Weddingmarkt zu entdecken. Ihr farbenfroh gestalteten Quilts fallen ins Auge. Mit gutem Blick für Farben gestaltet Maria Decken, Kissen und Bilder aus Upcyclingstoffen.
„Ich verwende Hemden, Röcke, Blusen, eigentlich alle Kleidung. Die Textilien müssen mir vor allem vom Material gefallen. Ich bevorzuge Baumwolle. Zuerst habe ich im Familienkreis gesammelt, später in den einschlägigen Second-Hand-Läden, auf dem Trödel und auch beim Tauschmobil in der Seelower Straße bin ich fündig geworden”, erklärt Maria mit leuchtenden Augen. Sie ist eine sehr fröhliche, lebensbejahende Frau, was sich in ihrer Kunst widerspiegelt. In ihren fachkundigen Händen entstehen aus den Kleidungsstücke Quilts. Die Reste der Kleidung, die nach dem Schneiden der Farbflächen übrig bleiben, verwendet Maria für die Füllungen ihrer Kissen.
Maria Freudenreich besuchte die Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin Weißensee, aus der 1990 die Kunsthochschule Berlin-Weißensee hervorging. Sie schätzte dort besonders die Zusammenarbeit mit Grafikern und Architekten, die ihr während ihres weiteren Künstlerinnenlebens erhalten blieb. Schon während ihres Studiums war ihr die Form wichtig. Inspiriert von der Idee der Bauhaus-Textilkünstlerinnen entwickelt sie ihre eigene Art zu quilten.
Oft hat sie reale, figurative Bilder vor Augen. Diese Bilder abstrahiert sie in Farbflächen, dabei hält sie sich an das Farbschema des Gesehenen. Für ihren Quilt nach dem Motiv des kambodschanischen Tempel Angkor Wat hat sie Stoffe mit kleinen dezenten Mustern ausgewählt, die die Struktur der Steine des Weges zum Tempel widerspiegeln. Sie ist Spezialistin für schmale Streifen im Quilt. Ihr ist es wichtig, das traditionelle Handwerk des Quiltens zu bewahren und aus den vorhandenen Kleidungsstücken etwas Neues zu schaffen.
(Wenn ihr in das erste Foto anklickt, wird es groß angezeigt. Oben rechts könnt ihr eine Diashow zu allen Fotos starten.)
Ihre Quilts bestehen aus den klassischen drei Lagen. Das Hauptmotiv befindet sich auf der Quilt-Oberseite, danach erfolgt die innere Wattierung und abschließend die Rückseite. Auch die sogenannte Rückseite ihrer Arbeiten ist mit Motiv ausgestattet. Die einzelnen Farbfelder näht sie mit der Nähmaschine zusammen, das eigentliche Quilten, die Steppnähte, die die drei Lagen des Quilts fixieren, werden von ihr traditionell mit der Hand genäht.
Das Thema ihrer Quilts ist auch immer wieder die (Lebens-)Erinnerung. Das klassische Motiv eines Lebensbaums mit den Stoffen eines Menschen von der Babykleidung bis zum aktuellen Zeitpunkt der Erstellung eines Quilts spiegeln die Erinnerungen im einzelnen Stoff der Person wider. Dazu benötigt es die jeweiligen Kleidungsstücke der Person, an die erinnert wird.
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Auch Namenskissen quiltet sie, findet ihr die Buchstaben zum Namen Ute auf dem abgebildeten Kissen? Ein besonderes Stück ist Marias Quilt aus Hemdkragen, den sie auf dem abgebildeten Foto hochhält. Witzig sind die Schilder der Hemden, die auf die ehemalige Verwendung des Stoffs hinweisen.
Bevor die Textilkünstlerin mit einem Quilt beginnt, erstellt sie kleine Zeichnungen und Skizzen, um sich über das Motiv klar zu werden. Für die Autorin sind diese Skizzen schon kleine Kunstwerke.
Marias Arbeit können auf dem nächsten Weddingmarkt am 4. September von 11 – 18 Uhr betrachtet und auch käuflich erworben werden.
Man kann Marias Atelier nach Vereinbarung besuchen.
[email protected]
www.freudenreich-design.de
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