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Hättet ihr's gewusst:
Promis, die mit dem Wedding zu tun hatten

Sie sind zwar keine Söhne und Töchter des Wedding, haben aber dennoch viel mit unserem Stadtteil zu tun. Beispielsweise weil sie hier leb(t)en oder hier arbeiteten.

Harald Juhnke, Roland Kaiser, Schlagersängerin Manuela - dass diese Promis aus dem Wedding kommen, ist allseits bekannt. Aber bei diesen Personen wusstet ihr es vielleicht noch nicht, dass sie eine Verbindung zu unserem Stadtteil haben. Wir haben einmal ein paar Namen zusammengetragen.

Über den Wolken

Kaum ein Liedermacher ist so bekannt wie Reinhard Mey. Bevor der 1942 in Wilmersdorf geborene Sänger einen Plattenvertrag bekam, absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Schering AG Berlin. Und die hatte bekanntlich ihren Sitz im Wedding. Vielleicht ist ihm ja beim Blick aus dem Hochhaus die Idee zu "Über den Wolken" gekommen?

Die Rente ist sicher

Mit dem Satz "Die Rente ist sicher" ist der Hesse Norbert Blüm (* 1935 - + 2020), Langzeit-Arbeitsminister im Kabinett von Helmut Kohl, in die Geschichte eingegangen. Weniger bekannt ist, dass der CDU-Politiker 1981 kurzzeitig Senator für Bundesangelegenheiten in Berlin war. Als der Bundestag 1999 nach Berlin umzog, wohnte der Bundestagsabgeordnete Blüm - wie auch schon 1981 - im Wedding. Als Arbeiter, der bei OPEL in Rüsselsheim gelernt hatte, fühlte er sich in diesem Stadtteil besonders wohl. Er lebte damals in der Grenzstraße und war häufig zu Gast in der Kneipe Grenz-Eck (Grenzstr./Neue Hochstr.).

Wir öffnen Tor 3

Jörg Draeger ist einem breiten Publikum als Moderator von "Geh aufs Ganze" bekannt geworden. Dass der Kult-Moderator eine eng mit dem Wedding verbundene Berlinerin heiratete, haben wir nur durch Zufall erfahren. Die Wohnung an der Panke hat der Moderator immer wieder genutzt, wenn die Familie in Berlin Urlaub gemacht hat. Und nach eigenem Bekunden fühlt er sich im Wedding einfach sauwohl. Die ganze Geschichte könnt ihr hier nachlesen.

LU-FO 1405

Die 1961 geborene Schauspielerin Ulrike Folkerts ist die dienstälteste Tatort-Kommissarin, allerdings lebt ihre Figur Lena Odenthal nicht im Wedding, sondern im rauen Ludwigshafen am Rhein (daher auch ihr Autokennzeichen LU-FO 1405). Vielleicht hat die Schauspielerin eine Affinität zu Industriestandorten? Schließlich wohnt sie mit ihrer Partnerin, der Künstlerin Katharina Schnitzler, im alten Arbeiterbezirk Wedding. Regelmäßig zieht sie im Sommerbad Humboldthain ihre Bahnen, und sie übernimmt häufig Patenschaften für Ausstellungen im Labyrinth Kindermuseum.

Die Mutter des Wedding

Jüngeren ist der Name Erika Heß allenfalls vom nach ihr benannten Eisstadion ein Begriff. Die 1934 geborene Industriekauffrau stammte aus Westfalen. Erst 1961, nach ihrer Heirat, die sie nach Berlin führte, trat sie in die SPD ein und engagierte sich in der Zehlendorfer Bezirkspolitik. Erika Heß genoss hohes Ansehen im Südwesten Berlins. Ihre eigentliche Erfüllung aber fand sie im Wedding, wo sie 1981 Bezirksbürgermeisterin wurde. Bis heute haftet ihr der Beiname "Mutter des Wedding" an. Auch wenn sie nie im Wedding wohnte, war sie dort unermüdlich im Einsatz. Sie verstarb 1986 und liegt in einem Ehrengrab an der Seestraße begraben.

Hätte, hätte, Fahrradkette

Peer Steinbrück wurde 2005 Bundesfinanzminister. Ab 2009 war der SPD-Politiker einfacher Bundestagsabgeordneter und bezog in dieser Zeit eine Wohnung im Sprengelkiez in einem Bauprojekt der heutigen Wehrbeauftragten und Parteigenossin Eva Högl. 2013 trat Steinbrück als Kanzlerkandidat der SPD gegen Angela Merkel an. Nach der Wahlniederlage gegen die CDU-Kanzlerin verzichtete er auf einen Ministerposten in der Großen Koalition, blieb noch bis 2016 Abgeordneter und lebt heute in Bonn.

Wäre ich du, würde ich mich lieben

Horst Evers - der einzige Mensch weltweit, der sein erstes Buch 1997 einfach "Wedding" nannte und trotzdem danach überregional erfolgreich wurde. Der Lesebühnenautor und Schriftsteller, 1967 in der niedersächsischen Provinz geboren, bezeichnet sich selbst als "Geschichtenerzähler aus Berlin". Seine Wedding-Texte würdigen den Stadtteil als "Bollwerk" gegen "den Absturz Berlins in die geleckte Beliebigkeit anderer Großstädte". Ein ganz Großer - auch wenn er es inzwischen vorzieht, Kreuzberg als seinen Lieblingsstadtteil zu bezeichnen. Sein Markenzeichen, das Hemd, ist allerdings, wie sollte es anders sein, immer rot.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

7 Comments Leave a Reply

  1. Vielleicht ist dem Lehrling Reinhard Mey beim Blick aus dem Weddinger Schering-Hochhaus die Idee zu "Über den Wolken" gekommen? - Liebe Redaktion, fragt ihn doch einfach einmal?!

    • Hallo Ingo

      früher hab ich mich alle 2 Wochen mit Reinhard Mey zum Kaffeeklatsch getroffen.... :))))))

      Nee die Idee zu dem Lied war .... Mey war seit seiner Jugend am Fliegen interessiert und erfüllte sich mit dem Erwerb der Pilotenlizenz einen Kindheitstraum. Da zur Zeit des Kalten Krieges eine Flugausbildung für ihn im geteilten Berlin nicht möglich war, absolvierte er sie 1973 am Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel, nachdem er auf einer Konzertreise einen Piloten von dort kennengelernt hatte. Während der Ausbildungszeit wohnte Mey auch am Flugplatz und seine täglichen Eindrücke und Beobachtungen verarbeitete er in seinem Lied.

      Bei einem Live-Auftritt 1974 in der Philharmonie in Berlin widmete Mey das Lied den Anwohnern des Berliner Flughafens Tempelhof und anderen Menschen, die in der Nähe eines Flughafens wohnen und darunter leiden.

      Quelle WIKI

      nette letzte Septemberwoche noch

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